Wie ein Film (German Edition)
einem entschuldigenden Lächeln im Gesicht und der Ausrede,es wäre halt so ungewohnt und sie sollten es langsamer angehen.
Als Claire im Bett neben ihr lag, konnte sie kein Auge zumachen. Das war alles einfach nicht richtig, es fühlte sich so furchtbar falsch an.
Jennifer vermisste Steffi jede Sekunde mehr. Als sie bei ihr war, in dem Hotel, und Steffis unglückliches Gesicht sah, den Schmerz in ihren Augen, den sie, Jennifer, ihr zugefügt hatte, da hätte sie am liebsten alles wieder rückgängig gemacht. In diesem Moment hatte sie schon gespürt, dass dieser Schritt ein Fehler sein würde. Doch sie wollte es sich nicht eingestehen. War einfach nicht stark genug Claire zurück zu weisen. Wie so oft. Aber das musste sich nun ändern.
Jetzt, nachdem Claire seit drei Tagen wieder mit ihr zusammen in ihrem Haus lebte, sie rund um die Uhr zusammen waren begriff sie, dass ihre Entscheidung ein Fehler gewesen war und sie schleunigst etwas ändern musste.
So stand sie nun vor Claire und versuchte ihr verzweifelt zu erklären, dass dieses ganze hin und her nicht ihre Absicht war. Dass sie nicht vorhatte irgendwelche fiesen Spielchen zu spielen, oder sich an Claire zu rächen (wofür denn auch?)
Sie war inmitten eines Gefühlschaosses, das sich aber nun gelichtet hatte, und sie wieder klar sehen konnte was sie wollte. Sie wollte mit Steffi zusammen sein. Noch nie hatte sie jemanden so sehr geliebt, nicht einmal Claire.
Jennifer wusste, es würde schwierig sein, Steffi von ihren Gefühlen zu überzeugen. Dazu hatte sie sie zu sehr verletzt. Allerdings würde sie alles dran setzen, um Steffi zurück zu gewinnen. Sie würde ihr alles erklären und auf ein wenig Verständnis von Steffi hoffen. Dann könnten sie noch einmal von vorne anfangen und ihrem Glück würde nichts mehr im Wege stehen. Jennifer sandte Stoßgebete zu allen Göttinnen gen Himmel und hoffte auf ein gutes Ende.
Dazu musste sie jedoch erst einmal mit Steffi sprechen. Sie hatte sich vorgenommen zu deren Hotel zu fahren, doch musste erst einmal die Sache hier mit Claire geklärt werden.
„Für uns wird es keine Zukunft mehr geben, Claire“, versuchte sie erneut ruhig zu erklären. „Der Zug ist abgefahren. Wir passen einfach nicht zusammen, sind viel zu unterschiedlich. Es hatte schon seine Gründe, warum wir uns getrennt haben. Vielleicht war diese ganze Aktion hier auch nicht umsonst. So wissen wir beide jetzt zumindest, dass es aus ist. Verstehst du? Es wird definitiv kein „Wir“ mehr geben.“
„Es wäre nur nett gewesen, wenn dir das eingefallen wäre, bevor ich mir wieder Hoffnungen mache.“
„Das weiß ich. Und ich mache mir deswegen auch große Vorwürfe, glaube mir. Ändern kann und werde ich es aber nicht.“
„Ist das dein letztes Wort?“
„Ja, ist es.“
„Dann bleibt mir wohl kaum etwas anderes übrig als zu packen und wieder zu gehen.“
„Nein, musst du nicht. Mir macht es nichts aus, wenn du hier bleibst. Es ist schließlich genauso dein Haus wie meins. Wir könnten das Gästezimmer zurechtmachen.“
„Nein, danke. Ich glaube, ich komme nicht damit klar, dich jeden Tag zu sehen. Also werde ich ein paar meiner Sachen packen und erst einmal ins Hotel ziehen. Was wirst du jetzt machen? Fährst du zu deiner deutschen Schriftstellerin?“, fragte Claire spitz.
„Ja, das habe ich vor. Es gibt einiges zu erklären und wieder gut zu machen.“ Ein sehr trauriger Ausdruck zog über Jennifers Gesicht, was auch Claire nicht verborgen blieb.
„Du liebst sie wirklich“, stellte sie nüchtern fest. „Das habe ich vorhin schon gemerkt. Als du von ihr gesprochen hast, hattest du ein Funkeln in den Augen, das du in den ganzen sieben Jahren unserer Beziehung nicht gehabt hast. Nicht gerade ein Kompliment für mich.“ Claire lachte heiser auf.
„Nun ja, c`est la vis. Dann gehe ich mal packen.“
Traurig sah Jennifer hinter Claire her. Was hatte sie nur alles angerichtet? Sie fühlte sich furchtbar. Doch es half alles nichts, sie musste jetzt schnellstens zu Steffi und retten, was noch zu retten war. Hoffentlich bekam sie eine zweite Chance.
Jennifer stürmte zu ihrem Auto und raste zu dem Hotel, aus dem sie Steffi jeden Tag abgeholt hatte. Es war eine sowunderbare Zeit. Als sie daran dachte durchströmte sie eine wunderbare Wärme.
Mit jedem Meter, den sie näher an das Hotel herankam, wuchs ihre Nervosität. Was sollte sie nur tun, wenn Steffi sie nicht sehen wollte? Verübeln könnte sie ihr das nicht.
„Aber ich muss
Weitere Kostenlose Bücher