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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane W. Kasmir
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dieser Welt wert.“
    Etwas zögernd erklärten sich Luca, Nadine und Karsten dazu bereit, sie jetzt allein zu lassen.
    Die Stille in der Wohnung war ungewohnt. Als erstes wollte sie Mark, ihren Freund aus Kindertagen, anrufen und ihn auch einladen. Sie hatte ihn in den letzten Tagen nie erreichen können, wahrscheinlich war er wieder mal bei irgendeiner Frau versackt. Aber diesmal hatte sie Glück. Auch er würde am Abend kommen, versicherte er ihr, aber jetzt hätte er keine Zeit, weil gerade eine super Frau bei ihm wäre.
    Hatte sie sich doch gedacht.
    Steffi nahm ihr Notebook und versuchte zu arbeiten.
    Doch es gelang ihr nicht. Immer wieder musste sie an Jennifer denken und immer wieder tat es aufs Neue weh.
    Ihr ganzes Leben hatte sie damit verbracht, diese eine Frau zu finden, SIE zu finden. Die Frau die es schaffte, ihr Innerstes so zu berühren wie kein anderer Mensch. Danach hatte sie gesucht, danach hatte sie sich gesehnt. Und jetzt hatte siegenau diese Frau gefunden, ganz plötzlich und völlig unerwartet war sie da. Und genauso plötzlich und unerwartet hatte sie sie wieder verloren. Hätte sie sich doch bloß nie in einen Filmstar verliebt.
    Steffi war sich auf äußerst schmerzliche Weise darüber bewusst, was das alles für ihr weiteres Leben bedeutete. Wird es noch einmal eine Frau geben, der sie so viel Liebe entgegen bringen könnte? Wahrscheinlich nicht. Sie hatte schließlich schon eine Ewigkeit gebraucht, um diese eine zu finden. Noch einmal so etwas zu empfinden, wäre mehr als Glück. Und das würde sie nicht haben, dessen war sie sich sicher.
    Steffi hatte furchtbare Angst. Angst davor, ein Leben lang allein zu bleiben. Hatte das Leben mit solchen Aussichten überhaupt noch einen Sinn? Sie hatte alles verloren: die Frau, die sie liebte, ihre Lust am Schreiben, die Hoffnung.
    All die Jahre, in denen sie von einem Bett zum nächsten gehüpft war, hatte sie gehofft, irgendwann SIE zu finden. Jetzt hatte sie SIE getroffen und gleich wieder verloren. Worauf sollte sie denn nun noch hoffen können?
    Eine andere SIE zu finden? Gab es überhaupt eine weitere SIE?
    Sprechen nicht auch die großen Literaten immer von der einzig wahren, großen Liebe? Die es nur einmal gab?
    Sie glaubte ebenfalls daran, an die einzigartige Liebe. Und der war sie bereits begegnet.
    In Jennifer.
    Es war also eigentlich ausgeschlossen, dass sie noch einmal so lieben würde. Rosige Aussichten waren das für ihre Zukunft.
    Doch es musste weitergehen, irgendwie. Trotz all dieser Erfahrungen liebte sie ihr Leben und das Schreiben. Und eine Hoffnung hatte sie noch: vielleicht irgendwann einmal wieder Lust für beides zu empfinden. Wenn sie sich verstärkt aufs Schreiben konzentrierte, würde sie bestimmt bald vergessen können. Auch wenn es mit dem Schreiben noch nicht so klappte, aber an irgendetwas musste sie sich doch festhalten können, wenn ihr ansonsten jeglicher Grund unter den Füßen weggezogen wurde.
    Doch der Gedanke an Jennifer würde ihr noch lange wehtun, darüber war sie sich entsetzlich im Klaren.

„Willst du mich auf den Arm nehmen? Das fällt dir jetzt plötzlich ein! Erzähl mir nicht, du hast das nicht schon vor drei Tagen gewusst, bevor ich hier wieder eingezogen bin. Meine Güte! Du hast gesagt, du würdest
mich
noch lieben, dass wir es noch einmal miteinander probieren können. Deine Worte, mein Schatz! Das hast du vor nicht einmal 72 Stunden gesagt. Und jetzt erzählst du mir hier, es geht doch nicht, weil du eine andere Frau liebst! Willst du mich verarschen, oder was?“
    Claire stand Jennifer aufgebracht gegenüber und fuchtelte wild mit ihren Armen.
    Jennifer war völlig durch den Wind, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Die Ereignisse der letzten Tage waren eindeutig zu viel für sie. Sie sah keinen Ausweg mehr aus diesem Drama und hatte Claire klipp und klar die Wahrheit gesagt.
    „Ich kann nur immer wieder sagen, wie leid mir das alles tut. Im Moment erkenne ich mich selbst nicht mehr wieder. Das musst du mir glauben. Ich hatte wirklich vor, unserer Beziehung eine Chance zu geben, aber es geht nun mal nicht. Was soll ich denn tun? Meine Gefühle lassen sich nun einmal nicht manipulieren.“ Sie hatte es wirklich versucht, ist mit den besten Vorsätzen an einen Neustart mit Claire herangegangen. Aber es funktionierte nicht. Überall sah sie Steffi. Immer musste Jennifer an sie denken. Wenn Claire sie küssen oder zärtlich zu ihr sein wollte, schob Jennifer sie von sich weg, mit

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