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Wie ein Hauch von Zauberblüten

Wie ein Hauch von Zauberblüten

Titel: Wie ein Hauch von Zauberblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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saß, entging ihm dieser Wink. »Ich habe am Morgen, als ich das Verschwinden der drei merkte, sofort die Suche aufgenommen. Über hundert Mann waren unterwegs, die schnellsten Läufer, die besten Spurensucher, die ich habe. Aber sie fanden nichts. Weil wir in der falschen Richtung suchten.«
    »Soviel Idiotie macht sprachlos«, sagte Prusius.
    »Jeder vernünftige Mensch wählt den einfachsten und sichersten Weg, und der führte in diesem Fall nach Süden. In zwei Tagen hätten sie Tsintsabis erreicht. Jeder von uns mußte annehmen, daß dies ihre Fluchtrichtung sei. Wer konnte vermuten, daß sie nach Nordwesten ziehen, in das Tote Land, in die tötende Einsamkeit, die noch niemand zu Fuß durchquert hat, bis, vielleicht, auf ein paar Buschmänner.«
    »Du hättest wissen müssen, daß Mooslachner gut ist für zwanzig Buschmänner! Aber nein, du wolltest das ja gar nicht wissen! Du hast deine Suchtrupps nach Süden geschickt und im Stillen gehofft, daß die drei nach Osten gewandert sind. Das Vaterherz …«
    »Nein!« Olutoni blickte Prusius versonnen an. »Hätte ich geahnt, daß Luba in das Tote Land flüchtet, ich hätte ihr Maulesel, Wassersäcke und Pistolen mit Leuchtkugeln mitgegeben. Ja, das hätte ich! Als mir klar wurde, daß sie in das einsame Veld gezogen sind, bekam mein Herz einen Riß. Ich habe gebetet.«
    »Eindrucksvoll!« sagte Prusius voller Hohn. »Und das willst du deinen SWAPO-Oberen erzählen?«
    »Nein!« sagte Olutoni fest.
    »Auf den Bericht bin ich gespannt. Die ganze Aktion im Eimer, das beste Lager von Namibia muß geräumt werden, bei mir lagern für rund zweihunderttausend Rand Waffen, die ihr in die Röhre schreiben könnt, und dabei habt ihr sie bitter nötig, und ich muß mir einen neuen Kanal suchen, über den ich die draußen bereitgestellten Waffen einsickern lassen kann! Alles, was wir in drei mühsamen Jahren aufgebaut haben, ist durch deine Dummheit zerstört! Man wird auf den Namen Olutoni spucken!«
    »Wie auf den Namen Prusius.«
    »Ich höre wohl nicht richtig?«
    »Du bist ein Schwein«, sagte Olutoni ruhig, ohne die Stimme zu heben. »Ein ganz elendes Schwein! Weißt du, was wir mit einem wie dich tun würden, wenn er ein Schwarzer wäre? Gibt es einen größeren Schuft als den Verräter?«
    »Jetzt wird es lustig!« Prusius erhob sich brüsk und warf dabei den Hocker um. »Ich karre euch für eure Freiheit das Material heran und muß mich auch noch berotzen lassen! Was du an Dämlichkeit angestellt hast, mußt du verantworten, nicht ich! Ich fliege jetzt weiter nach Sambia.«
    »Du wirst nicht fliegen«, sagte Olutoni freundlich und blickte an Prusius empor. »Du wirst bleiben!«
    »Ich denke nicht daran!«
    »Aber ich.«
    Prusius zog die Schultern hoch. Plötzlich überfiel ihn ein kalter Hauch von Unsicherheit und Ratlosigkeit. Er ging zur Tür, aber weiter kam er nicht. Draußen standen vier Guerilleros, grinsten ihn breit an und wedelten mit den Händen: Hier ist kein Ausgang … Prusius warf sich herum. Olutoni saß noch immer auf seinem Hocker und betrachtete ihn.
    »Was soll das?« schrie Prusius. Seine Stimme bekam einen heiseren, belegten Klang. »Bist du verrückt?!«
    »Unsere Unterhaltung ist noch nicht zu Ende, Herr Prusius«, sagte Olutoni höflich.
    »Ich muß weg!«
    »Wir auch. Wir rennen jetzt gegen die Zeit. Ich weiß es.«
    »Ich muß über die Grenze sein, wenn die militärischen Aktionen hier anlaufen.«
    »Die Truppe ist schon auf dem Abmarsch. In kleinen Gruppen verteilt sie sich über das Gebiet bis ins Ovamboland. Im Lager ist nur noch der Stab. Und ein paar Elitesoldaten. Und ein Pilot, in Angola ausgebildet. Er kann jede Maschine fliegen, auch eine Cessna …«
    »Olutoni!« Prusius holte röchelnd Atem. Der Schweiß brach ihm aus, kalter, klebriger Schweiß, und mit dem Schweißausbruch begann sein Herz zu schmerzen.
    »Ich höre …«
    »Lassen Sie die blöden Retourkutschen! Ich werde in Lusaka erwartet.«
    »Sie lügen miserabel.« Olutoni zeigte auf den umgestürzten Hocker. »Nehmen Sie wieder Platz. Wollen wir beim Du bleiben oder höflich beim Sie? Das Du wird Ihnen eher liegen. Ich bin ja nur ein Kaffer.«
    »Olutoni – Sie – du weißt genau, daß ich nur solange völlig außer jedem Verdacht stand, solange ich massiv gegen die Kaffern loszog. Es war in eurem Interesse! Es ist unfair, das jetzt herumzudrehen!«
    »Du kennst das Wort fair? Erstaunlich! Ich hatte vorausgesetzt, daß du nur das Wort Geld kennst.«
    »Du lieber

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