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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Anschließend schlenderten sie durch die Innenstadt, Hand in Hand, und betrachteten die Schaufenster. Irgend wann merkte Katie, dass Alex sie belustigt musterte.
    »Was ist?«, fragte sie schließlich.
    »Ich habe gerade gedacht, dass du gar nicht aussiehst wie eine Frau, die Erin heißt. Du siehst aus wie Katie.«
    »So soll es ja auch sein«, antwortete sie. »Mein Name ist Katie, und ich habe einen Führerschein, mit dem ich es beweisen kann.«
    »Ich weiß. Jetzt brauchst du nur noch ein Auto.«
    »Warum?« Sie zuckte die Achseln. »Ich wohne in einer kleinen Stadt, und ich habe ein Fahrrad. Und wenn es regnet, gibt es einen Mann, der mich zur Not überall hinfährt. Es ist fast so, als hätte ich einen Chauffeur.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Hm. Und ich bin mir fast sicher, er würde mir sogar seinen Wagen leihen, wenn ich ihn darum bitten würde. Ich kann ihn nämlich um den kleinen Finger wickeln.«
    Alex zog die Augenbrauen hoch. »Hört sich nicht an, als sei er ein richtiger Mann.«
    »Ach, er ist ganz in Ordnung. Am Anfang hat er sich ein bisschen zu sehr ins Zeug gelegt, hat mir alle möglichen Sachen geschenkt, aber daran habe ich mich mit der Zeit gewöhnt.«
    »Du hast ein Herz aus Gold.«
    »Stimmt. Ich bin absolut einzigartig.«
    Alex lachte. »Ich habe den Eindruck, allmählich kriechst du aus deinem Schneckenhaus, und ich bekomme dein wahres Ich zu sehen.«
    Schweigend gingen sie weiter. »Du kennst mein wahres Ich«, sagte Katie dann und blieb stehen, um ihn anzuschauen. »Besser als irgendjemand.«
    »Ich weiß.« Er zog sie an sich. »Und deshalb glaube ich, dass wir dafür bestimmt waren, einander zu finden.«
    Obwohl im Laden viel Betrieb war, nahm Alex ein paar Tage frei. Es war sein erster Urlaub seit langem. Er verbrachte die meisten Nachmittage mit Katie und den Kindern und genoss die entspannten Sommertage fast wie in der Kindheit. Mit Josh ging er angeln, baute mit Kristen ein Puppenhaus, er fuhr mit Katie zu einem Jazzfestival in Myrtle Beach. Wenn die Glühwürmchen leuchteten, fingen sie Dutzende mit Netzen und sperrten sie in ein Glas, später am Abend bestaunten sie voller Andacht und Staunen das rätselhafte Licht, bevor Alex den Deckel wieder abschraubte und die kleinen Tiere freiließ.
    Sie fuhren Fahrrad, sie gingen ins Kino, und wenn Katie abends nicht arbeiten musste, warf Alex den Grill an. Die Kinder aßen und gingen dann im Fluss schwimmen, bis die Dunkelheit anbrach. Und wenn sie frisch geduscht im Bett lagen, saß Alex mit Katie an der kleinen Anlegestelle hinter dem Haus, und sie ließen die Beine über dem Wasser baumeln, während der Mond langsam aufging. Sie tranken Wein und redeten über unwichtige Dinge, aber Alex fand diese ruhigen Momente wunderschön.
    Kristen freute sich ganz besonders, wenn Katie da war. Bei Spaziergängen nahm sie oft Katies Hand, und wenn sie auf dem Spielplatz hinfiel, lief sie zu Katie, um sich von ihr trösten zu lassen. Alex wurde warm ums Herz, wenn er das beobachtete, aber es machte ihn auch ein bisschen traurig, weil es ihm zeigte, dass er seiner Tochter niemals alles geben konnte, was sie brauchte, auch wenn er sich noch so sehr bemühte. Als Kristen zu ihm gerannt kam und fragte, ob sie mit Katie einkaufen gehen dürfte, konnte er ihr das natürlich nicht abschlagen. Er selbst ging auch ein- oder zweimal im Jahr mit ihr shoppen, aber das tat er mehr aus väterlichem Pflichtgefühl heraus und weniger, weil es ihm Spaß machte. Katie hingegen war begeistert von der Idee. Also gab er ihr Geld und den Schlüssel seines Jeeps, und als sie aufbrachen, winkte er ihnen vom Parkplatz aus nach.
    Bei Kristen merkte man gleich, dass sie Katies Anwesenheit genoss, während man es bei Josh nicht so deutlich spüren konnte. Am Tag zuvor hatte Alex ihn wieder einmal von einer Swimmingpool-Party bei einem Freund abgeholt, und von da an wechselte Josh fast den ganzen Abend kein Wort mit Katie oder mit seinem Vater. Auch am nächsten Tag am Strand war er sehr still. Alex merkte, dass ihn etwas quälte. Deshalb schlug er, als die Abenddämmerung kam, vor, sie könnten doch zu zweit angeln gehen. Schatten fielen auf das Wasser, ruhig floss der Fluss dahin, und die Wolken spiegelten sich in der Wasseroberfläche.
    Alex und Josh warfen ihre Leinen aus, und die Köder ließen im Wasser kleine konzentrische Kreise entstehen. Der Himmel verfärbte sich erst lila, dann indigoblau. Josh war immer noch auffallend schweigsam. Unter anderen Umständen wäre es

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