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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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verheiratet war, gehörte er zu den Stammgästen. Kevin war vorher noch nie in diesem Lokal gewesen und konnte sich nicht recht entscheiden, ob es ihm gefiel oder nicht. Aber er hatte auch keine Lust, schon wieder allein zu Hause zu sitzen.
    Todd ging auf die Toilette, und als er zurückkam, beugte er sich näher zu Kevin und sagte:»Ich glaube, die zwei da drüben haben ein Auge auf uns geworfen.«
    Kevin drehte sich um. Die beiden Frauen schienen etwa gleich alt zu sein wie er, um die dreißig. Die Brünette bemerkte, dass er sie anschaute, wandte sich aber wieder ihrer rothaarigen Freundin zu.
    »So ein Pech, dass du verheiratet bist – die beiden sind nicht übel, oder?«
    Sie sahen abgetakelt aus, fand Kevin. Nicht wie Erin, die einen schimmernden, klaren Teint hatte und nach Zitronen und Minze duftete und nach dem Parfüm, das er ihr zu Weihnachten geschenkt hatte.
    »Du kannst dich gern mit ihnen unterhalten, wenn du willst«, sagte er zu Todd.
    »Ja, ich glaube, das mach ich.« Todd bestellte noch ein Bier und ging dann ans andere Ende des Tresens, ein aufforderndes Grinsen auf den Lippen. Vermutlich sagte er irgendetwas Blödes zu den beiden Frauen, aber es genügte, um sie zum Lachen zu bringen. Kevin genehmigte sich noch einen doppelten Wodka, ohne Cranberrysaft diesmal, und beobachtete die drei im Spiegel hinter dem Tresen. Die Brünette begegnete seinem Blick, und er schaute nicht weg. Zehn Minuten später kam sie zu ihm und setzte sich auf den Hocker, auf dem vorher Todd gesessen hatte.
    »Na, keine Lust auf Gesellschaft?«, fragte sie.
    »Ich habe kein Talent für Smalltalk.«
    Die Brünette lächelte. »Ich heiße Amber.«
    »Kevin.« Was sollte er sonst sagen? Er trank einen Schluck und fand, dass der Wodka fast wie Wasser schmeckte.
    Die Frau neigte sich näher zu ihm. Sie roch nach Moschus, nicht nach Zitrone und Minze. »Todd sagt, ihr zwei arbeitet bei der Mordkommission.«
    »Stimmt.«
    »Ist das schwierig?«
    »Manchmal.« Er leerte sein Glas und hielt es hoch. Der Barkeeper servierte ihm ein neues. »Was machst du so?«
    »Ich bin Geschäftsleiterin in der Bäckerei meines Bruders. Er produziert Brötchen und andere Backwaren für Restaurants.«
    »Klingt interessant.«
    Sie grinste sarkastisch. »Stimmt doch gar nicht. Und es ist auch nicht interessant. Aber irgendwovon muss man ja seine Rechnungen bezahlen.« In der dämmrigen Beleuchtung schimmerten ihre Zähne blendend weiß. »Ich hab dich hier noch nie gesehen.«
    »Todd hat mich mitgeschleppt.«
    Mit einer Kopfbewegung deutete sie zu seinem Kollegen hinüber. »Ja, ihn kenne ich. Er macht sich an alles ran, was einen Rock trägt und noch atmet. Und ich würde sagen, selbst das Atmen ist nicht unbedingt nötig. Meine Freundin findet es super hier, aber ich fühle mich meistens nicht so wohl. Sie zwingt mich immer, mitzukommen.«
    Kevin nickte und setzte sich anders hin. Ob Coffey und Ramirez auch hierherkamen?
    »Langweile ich dich?«, fragte ihn die Frau. »Wenn du willst, kann ich dich auch in Ruhe lassen.«
    »Nein, du langweilst mich nicht.«
    Sie warf die Haare zurück, und Kevin stellte fest, dass sie hübscher war, als er zuerst gedacht hatte. »Würdest du mir einen Drink spendieren?«, fragte sie.
    »Was hättest du denn gern?«
    »Einen Cosmopolitan«, antwortete sie, und er gab dem Barkeeper ein Zeichen. Der Cosmopolitan kam.
    »Ich kann das nicht so gut«, murmelte Kevin.
    »Was?«
    »Na ja, das alles.«
    »Wir unterhalten uns doch nur«, sagte die Brünette. »Und das machst du gar nicht schlecht.«
    »Ich bin verheiratet.«
    Sie lächelte. »Ich weiß. Ich habe deinen Ring gesehen.«
    »Stört dich das?«
    »Wie gesagt – wir unterhalten uns doch nur.«
    Sie fuhr mit dem Finger über ihr Glas, und er sah, wie sich die Feuchtigkeit an ihrer Fingerspitze sammelte.
    »Weiß deine Frau, dass du hier bist?«
    »Meine Frau ist nicht im Lande«, antwortete er. »Ihre Freundin ist krank, und sie hilft ihr.«
    »Und da hast du beschlossen, mal um die Häuser zu ziehen und ein paar Frauen kennenzulernen?«
    »Nein, das ist nicht meine Art«, entgegnete er mit verschlossener Miene. »Ich liebe meine Frau.«
    »Das ist gut so.«
    Wie gern hätte er noch einen doppelten Wodka bestellt, aber er wollte nicht, dass die Frau es mitbekam, weil er ja schon einen in ihrer Anwesenheit getrunken hatte. Doch sie schien Gedanken lesen zu können – jedenfalls winkte sie dem Barkeeper zu, und dieser brachte ein neues Glas. Kevin trank

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