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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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vielleicht eine friedliche Szene gewesen, aber Alex bekam immer mehr das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Gerade als er Josh darauf ansprechen wollte, drehte sich sein Sohn zu ihm um.
    »Hey, Dad?«
    »Ja?«
    »Denkst du manchmal an Mom?«
    »Sehr oft.«
    Josh nickte. »Ich denke auch an sie.«
    »Das ist gut. Deine Mom hat dich sehr lieb gehabt. Woran denkst du besonders?«
    »Ich weiß noch, wie es war, wenn sie Plätzchen für uns gebacken hat. Ich durfte sie mit Zuckerguss bestreichen.«
    »Ja, ich sehe das auch noch vor mir. Dein Gesicht war mit rosarotem Zuckerguss verschmiert. Sie hat dich mal fotografiert. Das Bild hängt ja immer noch am Kühlschrank.«
    »Ich glaube, deswegen erinnere ich mich.« Josh umklammerte die Angelrute fest. »Fehlt sie dir?«
    »Ja, natürlich. Ich habe deine Mom sehr geliebt«, sagte Alex und schaute seinen Sohn an. »Was ist los, Josh?«
    »Bei der Party gestern …« Josh verstummte und rieb sich die Nase.
    »Was ist bei der Party passiert?«
    »Die meisten Mütter sind die ganze Zeit dageblieben und haben sich miteinander unterhalten.«
    »Ich wäre auch dageblieben, wenn du es mir gesagt hättest.«
    Josh senkte den Blick, und auf einmal wusste Alex, was es war, womit sein Sohn nicht herausrücken wollte. »Ich hätte von mir aus dortbleiben sollen, stimmt’s?« Es war keine Frage, eher eine Feststellung. »Aber du wolltest es mir gleichzeitig gar nicht sagen, weil ich der einzige Vater war, oder?«
    Josh nickte schuldbewusst. »Du sollst nicht sauer auf mich sein.«
    Alex legte den Arm um seinen Sohn. »Ich bin überhaupt nicht wütend auf dich.«
    »Ehrlich nicht?«
    »Ich würde nicht mal auf die Idee kommen.«
    »Meinst du, Mom wäre dageblieben, wenn sie noch leben würde?«
    »Ja, klar, so eine Party hätte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.«
    Auf der anderen Seite des Flusses sprang eine Rotbarbe, und die kleinen Wellen schwappten zu ihnen herüber.
    »Was machst du, wenn du mit Miss Katie ausgehst?«, fragte Josh.
    Alex setzte sich anders hin. »Wenn wir ausgehen, ist es so ähnlich wie heute am Strand. Wir essen und reden, und manchmal gehen wir noch ein Stück spazieren.«
    »Du bist in letzter Zeit oft mit ihr zusammen.«
    »Stimmt.«
    »Und worüber sprecht ihr?«, wollte Josh wissen.
    Alex legte den Kopf schräg. »Über alles Mögliche. Zum Beispiel auch über dich und deine Schwester.«
    »Was sagt ihr denn?«
    »Wir sagen, dass es viel Spaß macht mit euch beiden und wie gut du in der Schule bist und dass du dein Zimmer immer schön aufräumst.«
    »Erzählst du ihr, dass ich dir nicht gesagt habe, du sollst bei der Party bleiben?«
    »Möchtest du denn, dass ich es ihr erzähle?«
    »Nein.«
    »Dann mache ich es auch nicht.«
    »Versprochen? Ich will nämlich nicht, dass sie böse auf mich ist.«
    Alex hob die Finger zum Schwur. »Großes Indianerehrenwort. Aber ich sag dir eins: Sie wäre auch nicht böse auf dich, wenn ich es ihr erzähle. Sie findet, dass du ein ganz toller Junge bist.«
    Josh setzte sich aufrecht hin und begann die Angelschnur aufzuwickeln. »Gut«, sagte er. »Ich finde sie nämlich auch ziemlich toll.«
    Das Gespräch mit Josh ließ Alex die ganze Nacht nicht schlafen. Er betrachtete das Foto von Carly in seinem Schlafzimmer, während er ein drittes Bier trank.
    Kristen und Katie waren in bester Laune nach Hause gekommen und hatten ihm die neuen Sachen vorgeführt. Erstaunlicherweise gab ihm Katie fast die Hälfte des Geldes zurück. Sie sagte, sie habe ein Händchen für Sonderangebote. Alex nahm auf dem Sofa Platz. Kristen rannte immer wieder in ihr Zimmer, um sich umzuziehen und dann ein anderes Outfit zu präsentieren. Selbst Josh, den so etwas normalerweise nicht im Geringsten interessierte, hörte auf, mit seinem Nintendo zu spielen, und als Kristen erneut das Zimmer verließ, schaute er Katie an.
    »Gehst du mit mir auch mal einkaufen?«, fragte er so leise, dass man ihn kaum hören konnte. »Ich brauche nämlich ein paar neue T-Shirts und so.«
    Später bestellte Alex etwas beim Chinesen, und sie saßen lachend und essend um den Tisch. Irgendwann holte Katie ein Lederarmband aus ihrer Handtasche. »Ich fand das ziemlich cool«, sagte sie und gab es Josh. Zuerst war er sprachlos, aber dann strahlte er vor Freude und legte es an. Alex merkte, wie er Katie immer wieder mit leuch-tenden Augen anschaute.
    Ausgerechnet in solchen Situationen vermisste er Carly am meisten. Obwohl sie als Familie nie solche Abende

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