Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
Leben hergegeben, um deines zu retten.«
Dann gab er der Sehnsucht nach, die ihn schon seit Tagen quälte, und legte seinen Mund auf ihren. Seine Lippen waren feucht und geöffnet, und sie erwiderte seinen Kuss erwartungsvoll. Mit langsamen, zärtlichen Stößen, die ihre Gefühle in ein Chaos stürzten, drang seine Zunge in ihren Mund ein.
Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Er drückte sie tiefer in die Kissen und bedeckte ihren Oberkörper mit seinem. An ihren Brüsten spürte sie den Druck seiner Brust. Der pochende Rhythmus seines Herzens hallte in ihrem wider.
Seine Lippen zupften leicht an ihren und sammelten den Tau des Kusses von ihrem Mund. »Banner, Banner«, flüsterte er an ihrem Hals. »Ich wollte dich nicht sterben lassen. Ich brauche dich zu sehr.«
Stürmisch küssten sie sich wieder. Sie rieben ihre Münder leidenschaftlich aneinander, und ihre Zungen paarten sich, bis sie atemlos waren. Jake hob den Kopf, sah, wie wund ihre Lippen waren, und musste lächeln. Es war ein Mund, der dafür geschaffen war, leidenschaftliche Küsse zu geben und zu erhalten, und er hatte vor, darauf zu achten, dass er oft zu seinem Recht kam.
»Beinahe hätte ich vergessen, dich zu fragen, ob du hungrig bist.« Er nahm eine Strähne ihres Haares in die Hand und beobachtete, wie sie sich um seinen Finger wickelte, genau so, wie Banner ein unsichtbares Band um sein Herz gewunden hatte.
»Ich verhungere. Kriege ich heute Abend etwas Richtiges zu essen?«
Er stand vom Bett auf und ging in Richtung Küche. »Heiße Suppe.«
»Jake?« Er drehte sich um. »Ich brauchte Dr. Hewitt nicht, um gesund zu werden, und auch sonst niemanden. Du hast das wunderbar gemacht.«
Sein Blick wurde gefühlvoll, aber er nickte nur kurz mit dem Kopf, bevor er hinausging, um das Essen vorzubereiten.
Nach diesem Abend änderten sich die Dinge zwischen ihnen. Sie verbargen ihre Gefühle nicht mehr voreinander. Er gab ihr einen Gutenachtkuss, aber weiter gingen seine Zärtlichkeiten nicht. Es schlug auch keiner von ihnen vor, dass er neben ihr schlafen sollte. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, miteinander zu schlafen, aber der Moment würde kommen. Beide wussten es. In der Zwischenzeit warteten sie und ließen die Vorfreude wachsen.
Jeden Morgen bekam sie zusammen mit ihrem Tee einen Kuss. Immer wenn er dem Bett nahe kam, griff sie nach seiner Hand und hielt sie fest, während sie sich in die Augen schauten. Er rasierte sich in ihrem Zimmer. Er bürstete ihr das Haar. Unzählige kleine Vertraulichkeiten teilten sie miteinander.
Abends saß er in Reichweite des Bettes in einem Sessel und las Bücher über Rinderzucht, die er in Fort Worth gekauft hatte. Sie arbeitete an Petit-Point-Kissen für die Stühle im Esszimmer, die sie eines Tages zu besitzen hoffte.
»Jake?« Er hob den Kopf von seinem Buch. »Ist das, was du da liest, interessant?«
»Nicht, wenn ich stattdessen mit dir reden kann.«
»Ich wollte dich nicht ablenken.«
Er lächelte spitzbübisch. »Miss Coleman, Sie lenken mich schon seit Monaten ab.« Sie wurde rot.
Er schloss das Buch und legte es beiseite. Es war ein besonderer Abend. Sie war zweimal aufrecht stehend bis zur Küche und zurück gegangen. Nur wenn sie sich zu hastig bewegte, war noch ein wundes Gefühl in ihrem Bauch.
»Wann hast du lesen gelernt?«, fragte sie ihn. »Sei jetzt bitte nicht beleidigt, aber die meisten Cowboys können es nicht.«
Er lächelte. »Das war Lydias Verdienst. Auf dem Treck begann sie, Anabeth zu unterrichten. Als wir zu unserem Land kamen, war Anabeth wild entschlossen, dass ich es auch lernen sollte.« Sein Blick schweifte zum Fenster, als er sich an die Intensität erinnerte, mit der seine Schwester ihm und den anderen die Buchstaben und die verwirrenden Kombinationen, aus denen Worte gebildet wurden, beigebracht hatte.
»Zuerst dachte ich, es sei Zeitverschwendung. Aber dann erinnerte sie mich daran, dass Ross lesen konnte. Alles, was Ross tat, wollte ich auch können.«
»Warum bist du zu ihr gegangen?«
Die Frage war so aus dem Zusammenhang gerissen und ihre Stimme klang so brüchig, dass sein Kopf herumfuhr. »Zu wem?«
»Zu dieser Watkins. Warum hast du mich nach diesem wundervollen Tag, den wir zusammen verbracht hatten, allein gelassen und bist zu ihr gegangen?«
Er war verblüfft und beunruhigt über die Tränen in ihren Augen. Er kniete sich neben ihr Bett und nahm ihre Hände.
»Du hast gesehen, wie ich gegangen bin?«
»Ja.«
»Ich bin nicht aus dem
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