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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Brusthaare, an die sie ihren Kopf gebettet hatte, hin und her fächelte.
    Es gab keine andere Entscheidung.
    Morgen würde er es ihr erzählen müssen.
    Sie brauchte lange, um die Augen zu öffnen. Als es so weit war, musste sie blinzeln, um klar sehen zu können. Graues Dämmerlicht vor Sonnenaufgang erfüllte das Schlafzimmer mit Dunst. »Warum bist du schon auf?«, fragte sie müde.
    Jake saß, bereits gestiefelt und gespornt für einen Arbeitstag, auf der Bettkante. Er wickelte sich eine Strähne ihres Haares um den Finger. Mit dieser Strähne hatte er sie an der Nase gekitzelt, um sie zu wecken. »Die Männer kommen heute früh. Wir treiben heute dein Vieh nach Hause, Boss.« Er stupste sie leicht gegen das Kinn. »Ich wollte nicht gehen, ohne dir Auf Wiedersehen zu sagen.«
    Sie zog einen ergötzlichen Schmollmund. »Ich wünschte, ich könnte das Vieh mit dir zusammen hertreiben.«
    »Nächstes Mal.« Er beugte sich nieder, um ihre Nasenspitze zu küssen, ein Kuss, der sich auf ihren Lippen fortsetzte. Seine Zunge schlüpfte in ihren Mund. »Ich liebe es, neben dir aufzuwachen, Banner.«
    »Ich auch.«
    »Aber so können wir nicht weitermachen.« Er ging zum Fenster, wo das Grau am Horizont einem blassen Rosa wich.
    Banner, deren Herz wie eine Totenglocke schlug, warf die Decke beiseite, tastete nach ihrem Morgenmantel und stand auf. »Wie meinst du das?« Sie hüllte sich in den Morgenmantel und hob ihre Haare hinten heraus.
    »Wir können nicht weiter miteinander schlafen. Du bedeutest mir viel zu viel, als dass ich deine Ehre beschmutzen möchte. Außerdem belüge ich Ross und Lydia jedes Mal, wenn ich dich berühre. Sie haben dich mir anvertraut.«
    Ihr Herz klopfte beängstigend schnell. Er konnte ihr doch nicht sagen, dass er sie verließ. Wenn doch, würde sie auf der Stelle sterben.
    Langsam wandte er sich um. Nervös ließ er die Krempe seines Hutes durch die Finger gleiten. »Banner, ich finde …« Er hielt inne, um sich zu räuspern. Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Ich finde, wir sollten heiraten.«
    Ihre Erleichterung war so groß, dass sie die Luft, die sie angehalten hatte, in einem Schwall ausatmete. Sie stürzte sich auf ihn, warf ihm die Arme um den Hals und übersäte sein Gesicht mit Küssen. »Oh, Jake, Jake. Ich …o ja, ja!«
    »Willst du?«
    »Großer Gott, ja. Wenn du mich nicht gebeten hättest, deine Frau zu werden, hätte ich dich gefragt. Ich dachte, du wolltest mir sagen, dass du mich verlässt.«
    Er lächelte über ihre begeisterte Zustimmung, ließ seinen Hut zu Boden fallen und erwiderte ihre Umarmung. »Vorsicht. Es kann immer noch ein Stich aufplatzen.«
    »Oh, Jake, wann? Wann? «
    »So bald wie möglich.« Er stieß sie sachte von sich und blickte in ihr Gesicht. Sein Lächeln wirkte plötzlich angestrengt. »Banner, wir haben keine Zeit für eine stilvolle Hochzeit. Die Heiratslizenz habe ich bereits. All das habe ich an dem Tag geregelt, als ich in die Stadt geritten bin, um Essen einzukaufen. Macht es dir etwas aus, wenn wir einfach einen Geistlichen suchen und ohne viel Brimborium getraut werden, selbst ohne unseren Familien etwas davon zu sagen?«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie verwirrt. »Ich will nicht wieder das Trara einer großen Hochzeit. Aber warum sollen wir unseren Eltern nichts davon sagen? Warum sagst du, wir hätten keine Zeit?«
    Er rückte sie von sich ab, legte seine Hände aber fest auf ihre Schultern. »Du bist schwanger, Banner.« Sie starrte ihn an – zu verblüfft, um ihm zu antworten. »Du trägst mein Kind unter deinem Herzen.«
    Ein Baby. Jakes Kind!
    »Es muss in jener ersten Nacht in der Scheune passiert sein«, fuhr er fort. »Der Arzt sagte es mir, als er hier war. Das war einer der Gründe, warum er nicht operieren wollte. Er hatte Angst, die Operation würde das Kind gefährden.«
    Ich werde ein Kind bekommen! Ein Kind, das Jake und ich gezeugt haben.
    Ungetrübte Freude durchströmte sie, blubberte und gurgelte wie ein Springbrunnen, sprudelte in ihr wie kostbarer Champagner.
    Aber schlagartig wurde ihr die Bedeutung dessen, was er gesagt hatte, klar und brachte die Ströme des Glücks, die sie durchfluteten, sofort zum Versiegen. Mit einem Achselzucken schüttelte sie seine Hände von sich ab und wich vor ihm zurück. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von freudig über ausdruckslos zu ärgerlich und wütend. Bevor Jake sich dagegen wappnen konnte, flog ihre Hand in sein Gesicht und schlug ihn heftig und schmerzhaft auf

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