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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Badewanne. Mit aufgeschnittenen Pulsadern. Zweifellos war sie schon eine ganze Weile tot.« Nach einer längeren Gesprächspause trat er zu ihr, setzte sich mit ihr auf den Läufer vor dem Kamin. Er legte die Arme um Lauri und drückte sie zärtlich an sich.
    »Ich habe ihr das nie verziehen. Ihre Eltern regelten seinerzeit sämtliche Formalitäten – ich habe mich geweigert, zu Susans Beerdigung zu gehen. Ihre Familie machte mir unmissverständlich klar, dass sie weder mit mir noch mit Jennifer Kontakt halten wollten. Wir hatten ihnen ihren Schatz geraubt, ihre Prinzessin. Lauri« – er rückte ein Stückchen von ihr ab, sah ihr tief in die Augen –, »da habe ich mir geschworen, mich nie wieder zu verlieben. Ich hatte Susan geliebt, und als ich sie dringend brauchte, als wir einander unterstützen und liebenden Halt geben sollten, verließ sie mich. Doch dann verliebte ich mich in dich. Deshalb
darfst du mich jetzt nicht verlassen. Ich brauche dich, verstehst du?« Er küsste sie, verzweifelt wie ein Ertrinkender. Und sie erwiderte freimütig seinen Kuss, ließ ihn wissen, wie tief sie seine Gefühle erwiderte.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, sagte er: »Ich war in New York, um ein paar berufliche Dinge zu regeln. Aber auch, um ihr Grab zu besuchen. Um mich endlich von der Vergangenheit zu befreien, und es war erlösend für mich. Ich war noch nie dort gewesen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel Hass und Bitterkeit ich in mir trug. Inzwischen ist mir bewusst, dass sie nicht über ihren Schatten hatte springen können – das kann niemand. Ich vermochte erst zu verzeihen, als ich begriff, was es bedeutet, jemanden zu lieben. Jetzt weiß ich es: Eine bezaubernde rothaarige Schönheit hat es mich gelehrt. An dem Tag, als Jennifer diese mordsmäßige Schmiererei mit deinen Make-up-Utensilien verbrochen hatte, warst du zu Recht böse und hast sie bestraft, aber du konntest ihr verzeihen. Das ist mir in dieser Situation klar geworden. Sie hat nie an deiner Zuneigung gezweifelt. Ich musste erst weit zurückgehen und Susan vergeben, ehe ich dir meine Liebe eingestehen konnte. Weil ich wollte, dass sie ungetrübt ist von den Gespenstern der Vergangenheit.«
    Ein weiterer inniger Kuss folgte. Dann sagte sie: »Du hast heute Nachmittag nach den Kartons im Schrank gefragt. Ich dachte, du wolltest Jennifer Fotos von Susan zeigen. Und hörte, wie du versucht hast, ihr die Aussprache von Mommy beizubringen.«
    »Und das hat dich in Panik versetzt?« Er warf den Kopf zurück und lachte amüsiert. »Ich hab mich nach den Kartons
erkundigt, weil ich den Inhalt sortieren möchte. Inzwischen kann ich das verkraften. Vorher war es mir verhasst, irgendetwas anzufassen, was ihr gehört hatte. Ein paar Dinge werde ich für Jennifer aufheben, als Erinnerung. Wenn sie später alt genug ist, werden wir ihr von ihrer Mutter erzählen müssen.«
    Er fasste ihr Kinn und hob es behutsam an, dass sie ihn ansehen musste. »Und dass ich Jennifer Mommy beigebracht habe, sollte eine Überraschung für dich werden. Ich möchte nämlich, dass sie dich von jetzt an so nennt. Sobald wir rechtmäßig verheiratet sind, bist du das ja auch.«
    »Drake …«, begann sie. Seine Lippen versiegelten jedoch ihren Mund.
     
    »Wird dir schon wärmer?«, flüsterte Lauri. Dann vorwurfsvoll japsend: »Drake …« Mit kosenden Fingern inspizierte er ihren Körper unter dem prickelnden Badeschaum, denn sie lagen zusammen in der riesigen Wanne. Ihren leisen Protest ignorierte er. Er berührte sie so erotisierend, dass sie sich ihm unwillkürlich entgegenbog, ein gedehntes Seufzen entwich ihren leicht geöffneten Lippen. Sie betrachteten ihre Reflexion in den Spiegeln gegenüber der Wanne, gewahrten den flackernden Kerzenschein, der den Raum in diffuses Licht tauchte.
    »Wann ist dir denn diese dekadente Idee gekommen?«, wollte er wissen.
    »Gleich beim ersten Mal, als ich dieses Bad betrat«, giggelte sie. »Ich sah uns zwei ganz deutlich im Spiegel, genau so, wie wir jetzt zusammen in der Wanne liegen. Ich wollte Jennifer schon die Augen zuhalten, da begriff ich, dass das
Bild nur in meiner wilden Fantasie existierte. Irgendwann werden wir sicher noch feststellen«, setzte sie nachdenklich hinzu, »ob die Kleine deine Freizügigkeit geerbt hat.«
    »Bin ich so freizügig?«
    »Du hast mir doch erzählt, dass du seit deiner Tournee mit Hair absolut keine Tabus mehr kennst.«
    »Hab ich das wirklich gesagt?«, fragte er verblüfft. »Dann

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