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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Kopf, den Blick auf ihr Gesicht gerichtet. »Mir war klar, dass du mich das fragen würdest.« Er seufzte.
    Grundgütiger, nein! Lauri schrie innerlich auf. »Du liebst sie noch immer, nicht?« Sie war selber erstaunt über ihre Hartnäckigkeit.
    Er starrte sie schockiert an. »Ist es das, was dich beunruhigt?«
    Sie nickte. »Als du mich das erste Mal geküsst hast, sagtest du, du liebtest deine Frau.«
    »Früher ja, natürlich. Als ich Susan kennen lernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Ich hab sie wahnsinnig geliebt. Wir hatten viel Spaß miteinander. Die Erotik stimmte, unser Sexualleben ließ nichts zu wünschen übrig.«
    Unvermittelt wurde Lauri von tiefer Eifersucht erfasst, was Drake nicht verborgen blieb. Um seine Mundwinkel huschte ein Grinsen, dann wurde er schlagartig wieder ernst.
    »Sie war schön und begabt. Aber sie hatte kein bisschen Herzenswärme, war kalt wie ein Fisch. Ich gebe es ungern zu, aber sie war verwöhnt, egozentrisch und oberflächlich. Ihr Ehrgeiz brachte mich an den Rand der Verzweiflung, weil er auch mir galt.« Während er erzählte, streifte er seinen Mantel ab und half dann Lauri aus ihrem.
    »Susan nötigte mich förmlich dazu, die Rolle in dieser Fernsehserie anzunehmen, obwohl ich da überhaupt nicht mitmachen wollte. Sie war nicht bereit, das finanzielle Opfer zu bringen, das mir ein weiteres Studium ermöglicht hätte. Sie wollte auf Biegen und Brechen mit einem Star verheiratet sein – als wenn man sich dafür irgendetwas kaufen könnte«, setzte er bitter hinzu. »Aber sie brauchte das Bad in der Menge, den Ruhm – und ihre Karriere als Tänzerin. Als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, dachte ich, sie bringt mich um. Die Pille hatte sie zwar immer abgelehnt, weil sie davon zunahm, aber als das Unvermeidliche dann passierte, überschüttete sie mich mit Vorwürfen. Dass sie schwanger geworden war, wäre allein meine Schuld, behauptete sie.«
    Sie lehnten am Kamin, sein Arm stützend um Lauris Taille geschlungen. Er hielt ihre Hand und zeichnete jede Vene,
jede Sehne mit seinem Zeigefinger nach. »Du hast wunderschöne Hände«, murmelte er und brachte sie an seine Lippen, küsste die Handfläche, ehe er den Gesprächsfaden wieder aufnahm.
    »Ich fürchtete schon, sie würde sich zu einer Abtreibung entschließen, aber nach neun Monaten Zank und Streit, Hysterie und diversen Nervenzusammenbrüchen wurde Jennifer geboren, und ich war unendlich entzückt von meiner kleinen Tochter.«
    Er stockte und stand auf, blickte in das Kaminfeuer. Die zuckenden Schatten hoben sein kantiges Gesicht scharf hervor. »Jennifer war sechs Monate alt, als wir entdeckten, dass sie taub ist. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühlte, Lauri? Ich machte mir Wahnsinnsvorwürfe. Hatte ich irgendetwas verbrochen, wofür ich im Nachhinein bestraft werden sollte? Als kleiner Junge irgendwann einmal Äpfel geklaut oder so? Heute weiß ich, wie abwegig diese Selbstbezichtigungen waren, aber so war meine erste, hilflose Reaktion. Allerdings noch harmlos verglichen mit Susans Verhalten. Sie trieb es wirklich auf die Spitze. ›Ich hab dieses Kind nie gewollt!‹, schrie sie mich an. Verstehst du, was ich damit sagen will? Jennifer erfüllte nicht Susans Standard, der Perfektion bedeutete. Susans Tanzdarbietungen mussten perfekt sein; sie wollte einen perfekten Ehemann. Sie konnte es nicht ertragen, dass ihr Kind einen Makel hatte.«
    Er schwieg für eine lange Weile. Schob die Holzscheite im Kamin mit seiner Stiefelspitze dichter an die Glut. »Eines Tages kam ich später als sonst von den Dreharbeiten nach Hause. Ich hörte Jennifer im Kinderzimmer weinen. Als ich den Raum betrat, ist mir fast schlecht geworden. Sie
lag in ihrer stinkenden, schmutzigen Windel im Kinderbettchen. War völlig ausgekühlt und hatte einen Mordshunger. Empört und wütend auf Susan stürmte ich durch das Apartment, um sie zu suchen. Wo steckte sie bloß? Dann fand ich sie … sie …«
    Er schluckte schwer, konnte nicht mehr weiterreden, und Lauris Herz brach fast vor Mitleid, als er mit beiden Händen fassungslos sein Gesicht bedeckte. Sie wusste, was jetzt kommen würde. Schweigend beobachtete sie ihn. Dieses Horrorerlebnis würde er allein verarbeiten müssen. Dabei konnte ihm niemand helfen. Ihr war es immerhin erspart geblieben, Pauls Leiche zu finden, gleichwohl vermochte sie sich vorzustellen, welch grässliche Bilder in diesen Momenten vor Drakes geistigem Auge vorüberzogen.
    »Sie lag in der

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