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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Siebzehnjährige hatte sie den Jungen kennen gelernt, doch noch viel lieber wollte sie jetzt den Mann erobern.
    “Trey …”
    “Schhht”, machte er und drehte den Reifen so, dass sie ihm den Rücken zuwandte.
    Sie fühlte seine Lippen in ihrem Nacken, dann am Ohr. Langsam wanderte er mit dem Mund weiter bis zu der Stelle an ihrer Schulter, an der die Kugel eingedrungen war. Er hielt inne, und sie hörte, wie er heftig einatmete. Dann legte er seine Arme um sie und ließ die Stirn auf ihrem Kopf ruhen.
    “Trey?”
    “Noch nicht”, sagte er mit zittriger Stimme.
    “Mir geht es gut”, fuhr sie leise fort.
    “Lieber Gott, Livvie! Aber mir geht es nicht gut, verstehst du? Lass mich dich einfach nur festhalten.”
    Sie legte den Kopf in den Nacken, bis sie seine Brust berührte, dann schloss sie die Augen. Auch wenn sie ein Trauma davongetragen hatte, würde ihr nie Leid tun, dass es geschehen war. Erst recht nicht, wenn dadurch Trey in ihr Leben zurückgekehrt war.
    Trey schluckte, um gegen die Emotionen anzukämpfen, die ihm einen Kloß im Hals bescherten. Der Anblick der Wunde an ihrer Schulter war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht, der den Zorn auf Dennis Rawlins wieder in ihm hochsteigen ließ.
    Schließlich bewegte er sich, und Olivia spürte ein Schaudern, das sich auf ihren Körper übertrug. Während er tief durchatmete, lehnte sie sich weiter zurück, bis sie ihn kopfüber ansehen konnte.
    “Du siehst witzig aus, wenn ich dich so von unten betrachte”, meinte sie lachend.
    “Du auch”, gab er zurück. Er wusste, sie scherzte nur, um seine Laune zu bessern.
    “Willst du ein Wettschwimmen?” fragte sie.
    “Was ich will, hat mit dem Pool absolut nichts zu tun.”
    Olivia setzte eine ernstere Miene auf, dann ließ sie den Blick über seinen Oberkörper wandern. Von der Taille abwärts war er durch das Wasser nur verzerrt zu sehen.
    “Hast du nicht gesagt, du trägst keine Badehose, wenn du schwimmen gehst.”
    “Das lässt sich schnell ändern”, erwiderte er.
    Ihr fehlte der Mut, auf diesen Bluff einzugehen. Als sie wieder hochsah, war sein Gesicht ausdruckslos.
    Chaos regierte in diesem Moment in Treys Kopf. Er wollte sie lieben, doch für mehr als leidenschaftliche Küsse war sie nicht in der Verfassung. Dann aber überraschte sie ihn mit ihrer Frage.
    “Das, was du willst … hat das irgendetwas mit einem Bett zu tun?”
    “Das ist nicht witzig”, erwiderte er.
    “Lache ich etwa?”
    “Wir können nicht … noch nicht.”
    “Wieso nicht? Er hat mir in die Schulter geschossen, nicht in den Hintern.”
    Trey stutzte, da sie ihn schon wieder überrascht hatte.
    “Weißt du, Livvie, seit damals hast du dich doch ein wenig verändert.”
    “Wenn du damit meinst, dass ich jetzt sage, was ich denke, dann liegst du richtig. Du warst so gut, mir eine zweite Chance zu geben. Ich will alles, was mit dieser zweiten Chance zu tun hat – auch mit dir schlafen.”
    “Mein Gott, Livvie. Meinst du, ich will das nicht? Aber einer von uns beiden muss noch einen Rest von Vernunft bewahren. Wenn du wieder völlig gesund bist, wirst du dir vielleicht wünschen, du hättest dieses Feuer nie wieder entfacht.”
    “Ich
bin
gesund … jedenfalls gesund genug.” Dann glitt sie aus dem Reifen und ging auf Trey zu. “Siehst du? Ich stehe vor dir, fest auf beiden Beinen, und ich bettele dich schamlos an.”
    “Du musst nicht betteln.”
    “Wirklich nicht?”
    Er schüttelte amüsiert den Kopf. “Also gut, Frau, du hast gewonnen. Beweg deinen begnadeten Körper aus meinem Pool und ab ins Haus mit dir. Ich gebe dir zwei Minuten, um es von der Hintertür bis ins Bett zu schaffen.”
    Olivia stieg ein Stück weit auf der Leiter am Beckenrand nach oben und griff nach ihrem Handtuch, als er seine Finger unter den Verschluss ihres Bikinioberteils schob und ihn öffnete. Der wenige Stoff begann zu rutschen, noch ehe sie davon etwas bemerkte.
    Sie drehte sich um und bedeckte reflexartig ihre Blöße, während sie ihn mit großen Augen ansah. Die Leidenschaft in seinem Blick war für einen kurzen Moment erschreckend, dann aber erregte sie sie.
    “Nur noch eine Minute”, sagte er.
    Nachdem sie kurz auf das Oberteil gesehen hatte, das auf dem Boden gelandet war, lief sie los zur Hintertür. Kaum war sie im Haus, hörte sie, wie hinter ihr die Tür zugeworfen und abgeschlossen wurde. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, war er bereits bei ihr.
    Im Flur zögerte sie kurz, da sie nicht wusste, in welches Schlafzimmer

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