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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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mit einem Jungen aus einer alles andere als standesgemäßen Familie verbrachte, und ihm machten die Konsequenzen dieser Beziehung große Sorgen. Doch die Begeisterung und die Freude, die er aus ihrer Stimme heraushören konnte, hatte etwas Ansteckendes. Anstatt ihr zu sagen, weshalb er eigentlich zu ihr gekommen war, nahm er sie in den Arm, erklärte, sie müsse bis Mitternacht zurück sein, und dann gab er ihr einen Abschiedskuss.
    “Hast du genug Geld dabei?” fragte er.
    “Ja, Grampy, ganz bestimmt. Drück unserem Team die Daumen, okay?”
    Er brachte es nicht übers Herz, ihr diese augenblickliche Freude zu nehmen, also erwiderte er lächelnd: “Auf jeden Fall.”
    “Oh, Grampy, du bist der Beste”, flüsterte sie ihm ins Ohr, als sie die Arme um seinen Hals schlang.
    Es klingelte an der Haustür. “Das ist bestimmt Tammy!” rief sie, griff nach ihrer Handtasche und stürmte aus dem Zimmer.
    Marcus folgte ihr bis zur Treppe, dann sah er ihr nach, wie sie das Haus verließ.
    Als sie und Tammy den Football-Platz erreichten, stand der Captain jedes Teams beim Schiedsrichter, der gerade eine Münze warf.
    Tammy johlte, als sie sich setzten. “Wir haben gewonnen, wir haben Anstoß!” rief sie und winkte ausgelassen ihrem Freund zu, der als Quarterback eingesetzt war.
    Zwar nickte Olivia zustimmend, doch ihre Aufmerksamkeit galt nur dem großen Spieler, der als Running Back eingesetzt wurde und in diesem Moment nahe der Bank stand. Sein volles, schwarzes Haar trug er so lang, dass es die Schulterpolster berührte, und er hatte eine trotzige Miene aufgesetzt.
    Trey Bonney.
    Ihr Herz machte einen Satz, wenn sie nur an seinen Namen dachte. Vor zwei Wochen hatte ihre Beziehung einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht, seitdem waren sie nicht mehr bloß Freund und Freundin, sondern ein Liebespaar. Olivia hatte vor diesem Augenblick schreckliche Angst gehabt, doch es war die wunderbarste Erfahrung ihres Lebens gewesen.
    In Trey Bonneys Armen war aus dem Mädchen Olivia Sealy eine Frau geworden, und seitdem dachte sie nur noch daran, diese Erfahrung sobald wie möglich zu wiederholen und ihr Leben an der Seite dieses Mannes zu verbringen.
    Trey würde im Frühjahr seinen Abschluss machen, sie selbst hatte dann noch ein Jahr High School vor sich. Sie planten bereits jetzt, gemeinsam aufs College zu gehen und ein Apartment zu teilen. Beide waren sie so auf den jeweils anderen fixiert, dass ihnen überhaupt nicht der Gedanke kam, der Rest der Welt könnte etwas dagegen einzuwenden haben.
    Gebannt beobachtete sie ihn und wünschte sich, er würde sich zu ihr umdrehen – was in diesem Moment auch geschah. Sie sah den überraschten Ausdruck, der über sein Gesicht huschte, und dann lächelte er sie auf diese Weise an, die so unnachahmlich sexy war. Er zwinkerte ihr zu, setzte seinen Helm auf und lief aufs Feld.
    Von dem eigentlichen Spiel bekam Olivia kaum etwas mit. Und genauso wenig interessierte es sie, dass nicht sie, sondern eine Freundin zur Homecoming Queen gekrönt worden war. Für sie zählte nur das Zusammensein mit Trey, sobald das Spiel vorüber war. Als die letzten Sekunden abgelaufen waren und der Schiedsrichter die Partie abpfiff, sprang Olivia auf und lief zur Umkleidekabine. Trey wusste, sie würde dort auf ihn warten, und wenn er sich beeilte, blieben ihnen beiden zwei ungestörte Stunden, bevor sie wieder zu Hause sein musste. Schnell zog er sich um, packte seine Sachen und rannte los.
    Nervös sah sie auf die Uhr, kostbare Minuten verstrichen, dann endlich kam er aus der Kabine und lief zu ihr, um sie in die Arme zu nehmen und begierig zu küssen.
    Olivia stöhnte auf und seufzte schließlich.
    “Du warst heute Abend großartig”, sagte sie leise.
    Trey grinste, beugte sich vor und küsste sie unter dem Ohr auf den Hals. “Danke, Livvie, aber der Abend ist noch lange nicht vorüber.”
    Seine Anspielung ließ sie prompt erröten, doch ihr Herz war bereit für alles, was kommen würde.
    “Ich liebe dich, Trey.”
    Er wurde ernst, während er sie fest an sich drückte. “Ich liebe dich auch, Baby”, hauchte er. “Mehr als du dir vorstellen kannst.”
    In der Dunkelheit konnte er nicht sehen, dass Livvies Wangen noch röter wurden.
    “Um Mitternacht muss ich zu Hause sein.”
    “Dann haben wir noch eineinhalb Stunden”, erwiderte er nach einem kurzen Blick auf seine Uhr. Schnell startete er den Wagen, und bei lauter Musik fuhren sie los.
    Eine Viertelstunde später hatten sie einen

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