Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
tagsüber um dich kümmern, während ich arbeite. Sie heißt Ella Sumter, ist einundachtzig und eine unglaubliche Frau. Jeden Morgen macht sie Tai Chi-Übungen im Vorgarten, und du würdest sie auf höchstens sechzig schätzen.”
    Olivia schmunzelte. “Das klingt doch großartig.”
    Trey musste sich zwingen, nicht in lauten Jubel auszubrechen. “Wirklich?”
    “Ja, natürlich, und vielen Dank für das Angebot. Und was macht Grampy?” wollte sie wissen.
    “Er übernachtet im Mansion on Turtle Creek, genauso wie Terrence und Carolyn. Er lässt ausrichten, du sollst dir keine Sorgen machen, sondern einfach nur bald wieder gesund werden.”
    “Das ist ja wirklich eine schöne Bescherung”, seufzte sie.
    Ehe Trey antworten konnte, meldete sich sein Pieper. “Honey, es tut mir Leid, aber ich muss nach unten in die Notaufnahme. Es wird nicht lange dauern, okay?”
    “Natürlich, geh nur. Tu, was ein guter Detective tun muss. Ich habe da noch einen Traum, den ich zu Ende träumen will.”
    “Halt mir einen Platz in deinem Traum frei”, meinte er amüsiert.
    “Nicht nötig, schließlich bist
du
der Traum.”
    Er dachte noch immer an Livvie, als er aus dem Aufzug kam, wurde aber sofort misstrauisch, als er sah, wie der Mann in Richtung Ausgang eilte, den er befragen wollte.
    “Hey!” rief er und lief ihm nach.
    Foster drehte sich um und sah, dass es sich um den Cop handelte, der dem Rettungswagen zum Krankenhaus gefolgt war. Die Krankenschwestern hatten über ihn geredet, der Mann wollte ihn zu dem Hotelbrand befragen. Bei seinem bisherigen Glück würde man ihm auch noch unterstellen, das Feuer gelegt zu haben. Er sah zur Tür. Die Freiheit war nur ein paar Schritte entfernt, doch der Cop hatte ihn fast erreicht.
    Dennoch konnte ein Versuch nicht schaden, aber kaum war er weitergegangen, hielt vor der Tür ein Streifenwagen an. Das war’s.
    “Hey, Mann, wohin wollen Sie?” fragte Trey.
    “Raus hier”, erwiderte Foster. “Ich mag keine Krankenhäuser.”
    “Kann ich gut verstehen, aber ich benötige Ihre Hilfe. Ich bin Detective Bonney.”
    Der Mann erwiderte nichts, aber Trey ließ sich nicht anmerken, dass er dieses Verhalten merkwürdig fand. “Geht es Ihnen gut? Das war ja eine beachtliche Rettungsaktion, die Sie da hingelegt haben.”
    Ein kurzer Blick in das Gesicht des Detective verriet Foster, wie entschlossen dieser Cop war. Selbst wenn er jetzt wegzulaufen versuchte und ihm sogar entkommen würde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man ihn aufspürte. Er war es leid, immer nur auf der Flucht zu sein und sich zu verstecken. Einmal hatte er einen Fehler gemacht, der ihm fünfundzwanzig Jahre hinter Gittern beschert hatte. Das würde ihm nicht noch mal passieren.
    “Ja, alles in Ordnung”, erwiderte er und zeigte seine Handflächen. “Ich habe mir bloß an der Strickleiter die Hände aufgescheuert, und ich brauche neue Schuhe.”
    Er zeigte nach unten, und Trey sah, dass die Sohlen durch die Hitze unter dem Dach geschmolzen waren.
    “Setzen wir uns irgendwohin, um zu reden”, sagte Trey. “Ich möchte gern wissen, was Sie mir zu dem Feuer sagen können.”
    Trotzig hob Foster sein Kinn an. Der Zeitpunkt war gekommen, um reinen Tisch zu machen. “Kommen wir doch lieber gleich zur Sache. Sie wollen eigentlich nur wissen, ob ich was mit dem Feuer zu tun habe.”
    Trey sah ihn verwundert an. “Und … haben Sie etwas damit zu tun?”
    “Nein, Sir, habe ich nicht. Sonst wäre ich wohl kaum so dumm gewesen, mich selbst von den Flammen einschließen zu lassen.”
    “Klingt plausibel”, musste Trey ihm zustimmen. “Können wir uns jetzt trotzdem unterhalten?”
    “Von mir aus gern”, murmelte Foster. “Ich habe eine ganze Menge zu erzählen – zu einigen Themen.” Diese Ankündigung ließ Trey aufhorchen.
    “Sollten wir dann besser aufs Revier fahren?”
    Foster zuckte mit den Schultern. “Ich dachte zwar mehr an Florida, aber im Moment habe ich sowieso nichts Besseres vor.”
    “Ich habe meinen Wagen draußen geparkt”, sagte Trey und verließ mit ihm das Krankenhaus.
    Am Wagen angekommen, zeigte Foster auf die hintere Tür. “Ich schätze, ich soll wohl hinten Platz nehmen.”
    “Wie kommen Sie darauf?”
    “Na ja, soweit ich weiß, sucht mich das Dallas Police Department schon seit einer Weile, weil man mit mir reden will.”
    Trey ignorierte den Wunsch, vorsichtshalber seine Waffe zu ziehen. “Und warum?”
    “Keine Ahnung. Ich saß in meinem Hotelzimmer, kümmerte mich um

Weitere Kostenlose Bücher