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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Terrence zu Carolyn und nickte ihr zu. “Schicken Sie ihn rauf.”
    “Ja, Sir, danke, Sir”, sagte der Mann, nannte Trey die Nummer der Suite und zeigte in Richtung der Aufzüge.
    Trey bedankte sich mit einem knappen Nicken. Wenige Minuten später verließ er den Lift, orientierte sich kurz auf dem Stockwerk und ging nach rechts. In Gedanken war er bei dem toten Baby und bei dem Versprechen, das er ihm gegeben hatte. Wenn er den Mörder wirklich finden wollte, benötigte er allmählich eine brauchbare Spur.
    Als er an der Suite anklopfte, wurde sofort geöffnet. “Detective Trey Bonney, Mordkommission”, stellte er sich vor und zeigte seine Dienstmarke.
    Terrence Sealy nickte und begrüßte Trey mit Handschlag. “Kommen Sie herein, Detective Bonney. Das ist meine Frau Carolyn. Können wir Ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee? Saft?”
    “Nein, danke”, erwiderte er und wandte sich der Frau zu. Sie war groß und so dünn, dass sie bereits mager wirkte. Ihr schulterlanges Haar hatte einen verblassten Blondton. Das Make-up war so gut aufgetragen, dass es über ihr Alter hinwegtäuschte. “Mrs. Sealy, freut mich, Sie kennen zu lernen.”
    Sie lächelte ihn an, doch Trey bemerkte, dass dieses Lächeln von Traurigkeit geprägt war.
    “Nehmen Sie doch bitte Platz”, sagte sie und führte ihn zur Sitzgruppe. Als sie saßen, ergriff sie das Wort. “Marcus sagte uns, Sie und Olivia seien alte Freunde.”
    Einen Moment lang stutzte Trey, hielt sich dann jedoch vor Augen, dass er damit hätte rechnen sollen. Seine Verwunderung überspielte er, indem er sein Notizbuch aus der Tasche zog.
    “Ja, Ma’am, wir gingen gemeinsam auf die High School.”
    “Es tut uns so Leid, dass sie all das durchmachen muss, nicht wahr, Terry?”
    Terrence Sealys Bestürzung wirkte echt. Trey konnte sehen, dass der Anschlag auf Olivias Leben sie beide tief getroffen hatte.
    “Ich kann nicht fassen, dass all diese Dinge geschehen”, erwiderte er schließlich.
    “Marcus erwähnte auch, Sie haben Olivia mit zu sich genommen, damit sie sich in Ruhe erholen kann, während die Brandschäden repariert werden.”
    “Richtig, Ma’am. Meine Nachbarin passt tagsüber auf sie auf, wenn ich nicht da bin.”
    “Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen”, erklärte Carolyn.
    Bei diesen Worten wurde Trey bewußt, wie eng er plötzlich mit Olivias Einzug bei ihm mit jener Familie in Verbindung stand, gegen die er eigentlich ermitteln sollte. Er würde den Lieutenant darauf ansprechen müssen.
    “Ich gebe Ihnen gleich meine Telefonnummer und Adresse”, sagte er. “Ich weiß, Livvie möchte Sie auch sehen.”
    Carolyn lächelte. “Sie war erst zwei, als wir fortzogen, aber wir schreiben uns regelmäßig.”
    “Ich wechsele nur ungern so abrupt das Thema”, gab Trey zurück, “aber ich hoffe, Sie können mir etwas über Michael Sealys Privatleben sagen.” Erwartungsvoll schaute er ihr direkt in die Augen.
    Sie wurde blass, hielt seinem Blick aber stand.
    “Weder Terry noch ich wussten von einer Affäre. Wir erfuhren erst nach unserer Ankunft davon, dass er noch ein anderes Kind hatte.”
    “Dem kein langes Leben beschieden war”, warf Trey leise ein.
    Carolyn hob ein wenig den Kopf, ging aber weiter nicht auf die Verärgerung ein, die aus Treys Worten herauszuhören war. “Wie kann ich Ihnen helfen?”
    “Hatten Sie tatsächlich keinen Verdacht, wer die Frau sein könnte, mit der Michael eine zweite Tochter gezeugt hatte?”
    “Nein”, antwortete sie ohne zu zögern. “Jetzt, da ich es weiß, fallen mir nachträglich allerdings ein paar Dinge ein, die wohl verräterisch gewesen wären, wenn ich mich intensiver damit befasst hätte.”
    “Was für Dinge waren das?”
    “Ein- oder zweimal sah ich Kay weinen”, erklärte sie. “Sie war damals meine beste Freundin. Wir waren fast im gleichen Alter, müssen Sie wissen.”
    “Meine Frau ist fast zwanzig Jahre jünger als ich”, meldete sich Terrence zu Wort, fragte sich aber gleich darauf, warum er das gesagt hatte.
    Trey nickte nur, während sie nach Terrence’ Hand griff und sie festhielt, als brauche sie diesen Kontakt, um sich weiter konzentrieren zu können.
    “Sprachen Sie sie an, warum sie weinte?”
    “Ja, aber sie antwortete nur sehr vage. Ich nahm an, die beiden hätten Streit, und ich wollte mich da nicht einmischen.”
    “Haben Sie Michael jemals mit einer anderen Frau gesehen … vielleicht eine Frau, die Sie nicht kannten?”
    “Nein, und ich denke darüber schon

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