Wie ein stummer Schrei
wie zwei gereizte Hunde um einen Knochen stritten, und jetzt waren auf einmal alle bester Laune. Wie war diese plötzliche Veränderung nur möglich?
“Ich wollte mich nur davon überzeugen, dass es Ihnen gut geht.”
Ella zog verblüfft die Augenbrauen hoch. “Natürlich geht es mir gut. Warum auch nicht?”
“Nun, Sie kamen mir so aufgeregt vor, und ich wollte nicht …”
Sie legte eine Hand auf seinen Arm und schüttelte den Kopf. “Honey, keine Sorge. Das war alles nur Theater. Ich dachte mir, sie muss moralisch ein bisschen aufgebaut werden, darum habe ich sie gewinnen lassen. Aber beim Poker macht man so was eigentlich nicht. Und deshalb werde ich sie morgen ausnehmen.”
Trey war sich nicht sicher, ob er in diesem Moment grinste. “Gut, solange alles in Ordnung ist.”
“Alles bestens. Und damit Sie’s wissen, sie ist ein guter Fang!”
“Ich gehe jetzt nach Hause”, erklärte er, drückte ihr einen Kuss auf die Wange, dann überquerte er den Rasen.
Zurück im Haus sah er, wie Olivia eine Dose Limonade in ein Glas voller Eiswürfel goss. “Möchtest du auch ein Glas?” fragte sie.
“Ich brauche was Stärkeres”, murmelte er.
“Was hast du gesagt?”
“Nichts, Honey. Ist gut, ich nehme eine Pepsi. Aber lass mich das machen.”
“Ich kann dir ein Glas eingießen”, erklärte sie.
“Ich weiß, aber könnte es nicht sein, dass ich dich erst mal eine Weile verwöhnen will?” fragte Trey und nahm ihr die Dose aus der Hand.
Olivia wollte widersprechen, doch dann sah sie das Verlangen in seinen Augen.
“Ich gehe ins Wohnzimmer und lege die Beine hoch”, sagte sie. “Ich warte dann darauf, von dir verwöhnt zu werden.” Sie zwinkerte ihm zu und verließ die Küche.
Treys Hände zitterten, als er eine Dose öffnete. Was die nächsten Wochen bringen würden, wusste er nicht. Ihm war nur klar, dass er es kaum erwarten konnte.
17. KAPITEL
T rey grillte Steaks. Es war so ziemlich das Einzige, was er zubereiten konnte, ohne etwas anbrennen zu lassen. Den Salat hatte er fertig gekauft, so dass er ihn nur noch in eine Schüssel geben und zusammen mit der Flasche Dressing auf den Tisch stellen musste. Er war gerade auf der Suche nach den Steakmessern, als der Küchenwecker klingelte und ihn daran erinnerte, die Folienkartoffeln aus dem Backofen zu nehmen. Nachdem er ihnen beiden Eistee eingegossen und Teller mitsamt Besteck auf dem Tisch plaziert hatte, begann er zu überlegen. Irgendetwas hatte er vergessen, doch es wollte ihm nicht einfallen.
In diesem Moment kam Olivia frisch geduscht in die Küche. Sie schaute auf den Tisch, stieß einen anerkennenden, leisen Pfiff aus und sah Trey an. “Ich bin beeindruckt.”
Er reagierte mit einem Grinsen, bis sie wieder den Blick über den Tisch wandern ließ. “Hast du keine Steaksoße?”
“Das war’s!” rief er aus und ging zurück zum Kühlschrank, um eine Flasche Ketchup herauszuholen. “Das Abendessen ist serviert.”
“Das nennst du Steaksoße?” wunderte sie sich.
“Ich habe irgendwo Steaksoße, aber ich weiß nicht wo.” Dann widmete er sich wieder den Steaks auf dem Grill.
Olivia schüttelte den Kopf, öffnete die Vorratskammer und präsentierte ihm kurze Zeit später eine Flasche Soße, die noch ungeöffnet war.
“Wo hast du die denn entdeckt?” fragte er verblüfft.
“Im Vorratsschrank.”
“Ich habe in den zehn Jahren, die ich jetzt hier lebe, nie ein System entwickelt, wohin ich etwas stellen soll, damit ich es wiederfinde. Ich wusste, ich hatte vor ein paar Wochen Soße gekauft, aber die hätte ich da mit Sicherheit nicht vermutet. Und du bist noch keine vierundzwanzig Stunden hier und findest sie auf Anhieb. Wie geht das?”
“So was nennt man weibliche Intuition”, erwiderte sie. “Können wir essen?”
“Jeden Moment.” Er zog für sie den Stuhl zurück und fasste sie am Ellbogen, während sie sich setzte. “Was macht deine Schulter? Starke Schmerzen?”
“Es geht so”, antwortete Olivia.
Ohne zu fragen, zerteilte Trey das Stück Fleisch in mundgerechte Bissen, dann legte er die geteilte Folienkartoffel und Butter dazu. “Salat?”
“Ja, unbedingt.”
Er legte Salat auf und setzte sich, doch anstatt selbst etwas zu essen, konnte er den Blick nicht von Olivia abwenden.
“Was ist?” fragte sie schließlich.
“Ich denke immer, das ist nur ein Traum, ich wache jeden Moment auf, und dann bist du verschwunden.”
“Ich werde nicht verschwinden.”
Trey wollte das Thema wechseln, nahm
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