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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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war.
    “Schneid das verdammte Ding endlich ab”, raunte Chia ihm zu und strich ihm die Locke zurück.
    David verzog keine Miene, als er erwiderte: “Mache ich glatt, sobald du dir deine Mähne stutzen lässt, Chia.”
    Seine Anspielung auf ihren wüsten Lockenkopf ließ sie mit einem Grinsen an sich abgleiten und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    “Es ist wirklich rührend, euch beide zu erleben, wie liebevoll ihr miteinander umgeht”, meinte Trey. “Aber könnte ich bitte mal eine Antwort auf meine Frage bekommen?”
    “Ja, wir wissen, wer das Feuer gelegt hat, auch wenn uns das nichts mehr bringt.”
    “Wieso?”
    David verzog das Gesicht. “Eine drogensüchtige Mutter hatte ihre drei Kinder allein im Zimmer gelassen, sieben, vier und zwei Jahre alt. Der Vierjährige fand ein Feuerzeug, den Rest kannst du dir wohl denken.”
    “Das ist hart”, erwiderte Trey. “Wie habt ihr das herausgefunden?”
    “Die Siebenjährige konnte gerettet werden”, erklärte Chia. “Sie konnte es uns noch erzählen, bevor sie ihren Verletzungen erlag.”
    Trey hielt den Atem an und wandte sich ab. Manchmal war es einfacher zu schweigen. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, fuhr den Computer hoch und nahm sich eine Akte vor. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Chia zu ihm kam.
    “Wie geht es deiner Kleinen?” fragte sie.
    “Gut. Sie wurde heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen.”
    Chia runzelte die Stirn. “Ich dachte, bei den Sealys hätte es auch gebrannt.”
    “Stimmt.”
    “Dann ist das Haus noch bewohnbar?”
    Trey seufzte. Er kannte Chia und wusste, sie würde erst dann keine Fragen mehr stellen, wenn sie alles erfahren hatte.
    “Ich habe sie für ein paar Tage bei mir einquartiert. Meine Nachbarin Ella passt tagsüber auf sie auf.”
    “Ach, Olivia Sealy ist also bei dir zu Hause.”
    “Ja.”
    “
Sehr
interessant.”
    “Chia?”
    “Was denn?”
    “Halt die Klappe.”
    Er hörte sie schnauben, konzentrierte sich aber auf den Monitor. Einige Minuten verstrichen, ohne dass etwas geschah, dann versuchte Chia einen erneuten Anlauf. Sie fragte ihn nun mit sanfterer Stimme.
    “Wonach suchst du?”
    “Ich will wissen, ob die Zwillingsschwestern von Foster Lawrence jemals polizeilich aufgefallen sind.”
    “Und, schon was gefunden?”
    “Noch nicht.”
    “Soll ich dir helfen? Ich kann so was besser als du.”
    Trey grinste sie an. “Das heißt noch gar nichts. Jeder kann besser am Computer arbeiten als ich.”
    “Gib mir die Akten”, sagte sie. “Und sag mir, was du genau willst.”
    “Ich will wissen, wo diese Zwillingsschwestern abgeblieben sind. Sie heißen Laree und Sheree Lawrence, eineiige Zwillinge. Nach ihrem achtzehnten Lebensjahr tauchen sie nirgendwo mehr auf.”
    Chia nickte.
    “Und welches Ergebnis erhoffst du dir?” Sie setzte sich an ihren Computer.
    “Keine Ahnung. Vielleicht gar nichts, vielleicht aber auch irgendetwas, das erklärt, warum Lawrence in die Entführung und die Morde verstrickt wurde.”
    Sie gab die Namen ein, aber da Trey ihr weiter zusah, drehte sie sich zu ihm um. Ihre wieder aufkommende Ungeduld konnte sie nicht verbergen. “Hast du nichts zu tun? Hast du keine reichen Erbinnen, denen du den Hof machen kannst? Oder irgendwelche Schurken, die von dir festgenommen werden möchten?”
    “Du klingst jeden Tag mehr nach deinem Partner”, sagte Trey.
    “Tut mir Leid, aber heute war ein wirklich mieser Morgen.”
    Trey musste an das siebenjährige Mädchen denken, das erst vor ein paar Stunden gestorben war. “Ich kann es mir vorstellen. Danke für deine Hilfe. Ich muss mich mit ein paar Verwandten von Sealy unterhalten, die gestern aus Italien angereist sind. Könnte sein, dass diese Mrs. Sealy etwas weiß.”
    “Wenn ich etwas über diese Lawrence-Zwillinge finde, rufe ich dich an”, erwiderte Chia.
    “Nochmals danke.” Dann machte Trey sich auf den Weg.
    Das Mansion on Turtle Creek war eines der besten Restaurants in Dallas und entsprach in Stil und Klasse dem angeschlossenen Hotel. Trey entging nicht die steife Art des Personals, als er durch das Foyer zur Rezeption ging.
    “Ich möchte zu Mr. Terrence Sealy”, sagte er und hielt seine Dienstmarke hoch. “Würden Sie ihm bitte sagen, dass Detective Bonney auf ihn wartet?”
    Der Mann am Empfang verzog keine Miene, während er mit betonter Gelassenheit nach dem Hörer griff.
    “Mr. Sealy, hier spricht Carlos von der Rezeption. Detective Bonney möchte Sie sprechen.”
    Als der Anruf kam, sah

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