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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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dann jedoch seine Gabel und begann ebenfalls zu essen.
    Die nächsten Minuten verbrachten sie schweigend, reichten sich mal das Salz, mal den Pfeffer, dann wieder die Flasche mit der Steaksoße. Es waren alles reflexartige Handlungen, die es ihnen beiden erlaubte, sich mit der Situation zu befassen, in der sie sich nun befanden.
    Olivia hatte ihn um eine zweite Chance gebeten, ohne zu ahnen, dass sie nicht einmal eine Woche später bei ihm zu Hause sein würde. Trey seinerseits schwankte zwischen der Freude, sie um sich zu haben, und der Angst, der Fall des toten Babys könnte etwas ergeben, was ihrer gerade erst wiederauflebenden Beziehung ein jähes Ende bereiten würde.
    Schließlich hatten sie aufgegessen, Olivia ging ins Wohnzimmer und legte sich auf die Couch, während Trey sich um den Abwasch kümmerte. Als er fertig war, brachte er ihr die Schmerztabletten und ein Glas Wasser.
    “Danke”, sagte sie, nachdem sie die Tabletten genommen und sich wieder hingelegt hatte.
    “Ich hätte den Kerl im Krankenhaus erschießen sollen”, murmelte Trey, als er sah, wie Olivia beim Hinlegen den Mund verzog, da die Bewegung ihr Schmerzen bereitete.
    Sie griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich auf die Couch. “Du hast mir das Leben gerettet, das war genug.”
    Sein Blick ruhte einen Moment auf dem blauen Fleck auf ihrem Handrücken und wanderte dann weiter zu den Kratzern und Schrammen in ihrem Gesicht, die allmählich heilten.
    “Oh, Livvie, was sollte ich bloß ohne dich machen? Du musst mich nur ansehen, und schon weiß ich nicht mehr ein noch aus. Und dabei hat man dir so wehgetan.”
    “Aber nichts davon war deine Schuld, Trey. Es war nur ein Zufall, dass du derjenige sein solltest, der sich mit den Problemen befassen muss, in denen meine Familie steckt.”
    Obwohl er sie bei sich haben wollte, musste Trey erst noch lernen, sich in Olivias Gegenwart zu entspannen. Er vermutete, es hatte etwas mit Vertrauen zu tun.
    “Ich weiß. Dennoch fällt es mir nicht leicht, dich so leiden zu sehen. Erst recht, wenn ich daran denke, dass ich bereits meine Hände um den Hals dieses Dreckskerls gelegt hatte.”
    “Du hast das Richtige getan”, widersprach sie. “Du bist mein Held.”
    “Das möchte ich gern sein”, sagte er leise. “Das und noch viel mehr.”
    “Mir genügt es, wenn du mich liebst und mir vergibst”, erklärte Olivia.
    Er sah sie sekundenlang einfach nur an, dann gelang ihm ein schwaches Lächeln. “Wir werden das wirklich versuchen, oder irre ich mich, Honey?”
    “Wir sind schon längst dabei”, entgegnete sie und strich ihm durchs Haar, während er wieder ernst wurde.
    “Und du wirst bei mir bleiben, ganz gleich wie dieser Fall ausgeht?”
    “Ja, Trey, ich werde so oder so bei dir bleiben.”
    Dann konnte er sich ein selbstbewusstes Grinsen nicht verkneifen. “Eines sollst du wissen. Es ist ein verdammt gutes Gefühl, nach Hause zu kommen und zu wissen, dass du da bist.”
    “Dann sollst du auch etwas wissen. Für mich war es ein verdammt gutes Gefühl, hier auf deine Rückkehr zu warten.”
    Als er freudig lachte, wusste sie, sie würde diesen Augenblick niemals vergessen.
    Es war kurz nach eins in der Nacht, als Trey zum dritten Mal aufstand, um nach Livvie zu sehen. Jedes Mal, wenn er fast eingeschlafen war, sah er sie wieder vor sich, wie man sie in die Notaufnahme gebracht hatte – verletzt, blutverschmiert und dem Tode nah. Diese entsetzliche Erinnerung ließ ihn immer wieder hochschrecken, aufstehen und sein Zimmer verlassen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Da er in der Nacht zuvor auch schon kaum Schlaf bekommen hatte, sollte er sich besser wieder hinlegen, um sich zumindest noch ein wenig auszuruhen, ehe um sechs Uhr der Wecker klingelte. Doch er schaffte es nicht, den Blick von Olivia zu nehmen. Vor langer Zeit einmal hatte er davon geträumt, dass ihm die Zukunft ein Leben mit ihr bringen würde. Aber es war Jahre her, dass er daran hatte denken müssen, wie wichtig sie ihm und wie schmerzhaft das Ende ihrer Beziehung gewesen war. Jetzt gab das Schicksal ihm eine zweite Chance, und die würde er sich durch nichts verderben lassen.
    “Trey?”
    Er erschrak. Erst als sie ihn ansprach, wurde ihm klar, dass sie längst wach gewesen war.
    “Ja, ich bin’s.” Er kam zu ihr ans Bett. “Du könntest jetzt wieder eine Schmerztablette nehmen, falls du sie brauchst.”
    “Nein, ist nicht nötig.”
    “Etwas zu trinken?”
    “Nein.”
    “Okay … dann werde ich mal wieder

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