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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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scheint beunruhigt. Bist du deshalb gekommen?“
    „Ja, aber auch, weil es eine Überschwemmung geben könnte.“ Rasch knöpfte er sein Hemd zu. „Mein Vater hat erzählt, dass das Wasser irgendwann in den 1950er-Jahren mal bis kurz vor der Haustür stand.“
    „Ach wirklich? Dann werde ich in den Unterlagen vermutlich einen Hinweis darauf finden.“
    Bryn leerte seinen Becher und wandte sich zur Tür. „Lass uns nach unten gehen.“
    Auch wenn Bryn sich über den Schokoladenpudding freute, den seine Mutter ihm zubereitet hatte, schien er mit seinen Gedanken woanders. Als immer öfter Blitze über den Himmel zuckten und das Donnergrollen lauter wurde, zuckte Pearl zusammen und wurde mit jedem Mal blasser. Kaum hatten sie ihr Essen beendet, erklärte sie, dass sie ins Bett gehen wolle.
    Bryn bot ihr an, sie nach oben zu begleiten, doch sie lachte darüber. „Du musst mir nicht die Hand halten. Ich verkrieche mich einfach unter die Decke, bis es vorbei ist.“
    Nachdem die Teller abgeräumt waren, gingen Rachel und Bryn ins Wohnzimmer. Rachel zog die schweren Vorhänge vor die Fenster, gegen die immer noch heftiger Regen prasselte, während Bryn für sie ein Glas Irish Cream eingoss und für sich selbst einen Brandy. Obwohl es im Haus Zentralheizung gab, schob Bryn den
    Kaminschirm zur Seite und zündete ein wärmendes Feuer an.
    Er hatte es sich gerade in seinem Stuhl bequem gemacht, als das Licht ausging.
    Rachel stieß ein überraschtes „Oh“ aus.
    „Stört es dich?“ Das helle Kaminfeuer warf flackernde Schatten auf sein Gesicht. „Wenn du willst, hole ich ein paar Kerzen.“
    „Nein, nicht nötig.“
    Das knisternde Kaminfeuer schuf eine seltsam vertraute Atmosphäre. Später hätte Rachel nicht mehr genau sagen können, über was sie eigentlich geredet hatten. Sie wusste nur noch, dass sie lange Zeit dort saßen und über Gott und die Welt plauderten. Bryn hatte ihr Glas nachgefüllt und saß dann zurückgelehnt in seinem breiten Sessel, die Beine ausgestreckt. In seiner Hand hielt er ein Brandyglas und hatte die Augen halb geschlossen.
    Das Feuer war schon heruntergebrannt, und die Uhr auf dem Kaminsims zeigte, dass es Mitternacht vorbei war, als Rachel ein Gähnen unterdrückte und zögernd meinte: „Ich sollte besser zu Bett gehen, bevor ich noch hier einschlafe.“
    Bryn warf ihr ein müdes Lächeln zu, stand auf und nahm ihr Glas. „Warte hier“, meinte er, „ich hole Licht.“ Obwohl das Gewitter sich verzogen und der Regen nachgelassen hatte, gab es immer noch keinen Strom.
    Wenig später kam er mit einer Taschenlampe und einem alten Kerzenleuchter zurück und gab ihn Rachel.
    Oben folgte Bryn ihr ins Zimmer. „Vermutlich hast du keine Streichhölzer hier.“
    „Nein.“
    Er legte die Taschenlampe zur Seite, zog ein Paket Streichhölzer aus der Tasche, zündete eins an und hielt es an den Docht. Während er das Streichholz ausmachte, stellte Rachel die Kerze auf die Frisierkommode.
    Im Spiegel sah sie, dass sie Bryn gerade mal bis zum Kinn ging. Einen Moment begegneten sich ihre Blicke in der spiegelnden Welt, und es schien, als ob durch den flackernden Schein etwas zwischen ihnen übergesprungen war.
    Sie drehte sich um, als er die Taschenlampe wieder nahm.
    „Wenn du willst, kannst du die auch behalten.“
    Rachel schüttelte nur den Kopf, unfähig, ein Wort herauszubringen. Sicher war dieser Moment eben nur eine Sinnestäuschung gewesen, hervorgerufen durch das flackernde Licht im Spiegel.
    Als er sich zu ihr hinabbeugte und sie zum Abschied auf die Wange küsste, hielt sie den Atem an. Abrupt richtete er sich wieder auf und schickte sich an zu gehen.
    Er war schon fast an der Tür, als er noch einmal stehen blieb. „Verdammt“, murmelte er und kam wieder auf sie zu.
    In dem flackernden Kerzenschein wirkte er groß und merkwürdig bedrohlich.
    Doch seine Hände, mit denen er ihr Gesicht umfasste, waren sanft, seine Lippen weich, als sie sich auf ihrem Mund senkten und sie liebkosten, damit sie ihre Lippen für ihn öffnete.
    Ihr Herz hämmerte, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte, um dem Drang zu widerstehen, ihn zu berühren, sich in seine Arme zu schmiegen. Aber ihr Mund verlor sich hoffnungslos an seinem, kostete ihn, während er sie mit seiner Zunge erregte und ihr mit kleinen zärtlichen Bissen einen Schauer über den Rücken jagte.
    Obwohl eine leise Stimme ihr zuflüsterte, alles zu vergessen, außer diesem betörenden Augenblick, drängte sich Kinzi in ihr

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