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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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Ereignisse war.
    Und da sie nun älter und vermutlich klüger geworden war, würde sie nicht mehr in die gleiche Falle tappen – wie als unerfahrener Teenager. Dieses Mal musste Bryn sehen, dass er allein zurechtkam.
    Bryn schleuderte seine Schuhe von sich und fiel dann aufs Bett. Finster starrte er in die Dunkelheit und schalt sich einen Idioten. Mochte er auch ein hervorragender Geschäftsmann sein, so war sein Privatleben ein einziger Scherbenhaufen.
    Kinzi hätte sich leicht überreden lassen, in Neuseeland zu bleiben, hätte er ihr einen Verlobungsring präsentiert und einen Hochzeitstermin. Tatsächlich hatte er dies auch in Erwägung gezogen, vor einiger Zeit. Aber als es dann so weit war, hatte er es nicht übers Herz gebracht.
    An seinem dreißigsten Geburtstag war er zu dem Schluss gekommen, dass er nie eine Traumfrau finden würde.
    Sicher, er hatte einige sehr nette und attraktive Frauen kennengelernt. Mit Anfang zwanzig hatte er ein oder zwei Mal geglaubt, unsterblich verliebt zu sein, aber keine dieser Affären war zu einer festen Beziehung geworden.
    Also hatte er sich damit abgefunden, nie die Frau seiner Träume zu finden – zumal Rachel die Einzige war, die regelmäßig in seinen Träumen auftauchte. Wüssten ihre Brüder, was passierte, als sie siebzehn war …
    Vergiss es . Doch als sie ihm vorhin so aufreizend erklärte, dass sie nicht länger die unschuldige Kindfrau von damals sei, hatte ihm allein die Erinnerung den Schweiß auf die Stirn getrieben. Stöhnend kniff Bryn die Augen zusammen, als ihn das nur allzu bekannte Schuldgefühl übermannte.
    Er erinnerte sich, wie weich und süß ihr Mund geschmeckt hatte, als sie seinen Kuss duldete. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen, doch als er mit seinem Mund ihre erhitzte Wange berührte, hatte er nicht widerstehen können, genauso wenig wie dem Duft ihrer Haare, das nach frischen Äpfeln roch, oder ihren dunklen Augen, die im Kerzenlicht leuchteten, als er ihr gute Nacht sagte. Er hätte schwören können, dass sie bereit war, ihn zu küssen.
    Aber hat sie dich denn wirklich geküsst?, fragte sein Verstand streng.
    Nicht richtig, aber sie hatte auch nicht Nein gesagt, als ihr bewusst wurde, was er vorhatte. Für ein oder zwei Minuten hatten sich ihre Lippen bereitwillig geteilt, und sie hatte es geschehen lassen.
    Sie ist eine Angestellte . Sie hatte ihn daran erinnert, dass ihre Familie bei seiner angestellt gewesen war. Als ob das von Bedeutung wäre.
    Aber vielleicht macht es ihr etwas aus. Vielleicht ist es ihr unangenehm, den Mann abzuweisen, der ihr Gehalt zahlt. Außerdem, was ist mit deinem Grundsatz, Geschäftliches und Privates strikt zu trennen?
    Allerdings hat meine Mutter sie engagiert. Also ist es etwas anderes und hat nichts zu tun mit der Firma.
    Er schwang sich aus dem Bett. Denn jetzt brauchte er einen Drink.
    Aber du hast heute Abend schon genug getrunken.
    Ich bin doch nicht betrunken.
    Er hatte nie mehr als einen Drink zu sich genommen, seit …
    Seit er Rachel Moore zum ersten Mal geküsst hatte. Er stöhnte, ging ins Bad, zog sich aus und stellte sich mit zusammengebissenen Zähnen unter die eiskalte Dusche.
    Der Sturm war Richtung Süden weitergezogen und hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Doch am nächsten Tag schien auf Rivermeadows schon wieder die Sonne und trocknete die durchweichten Wiesen und Gärten.
    Am Freitag hatte Rachel mit Pearls Hilfe einen Großteil der Dokumente sortiert. Abends las sie in einem historischen Roman, ärgerte sich jedoch über die Ungereimtheiten.
    Pearl blätterte in einer Zeitschrift und lauschte verträumt der Musik aus dem Radio. Sie sah ein wenig blass aus und gab zu, müde zu sein. Sie hatte den ganzen Nachmittag im Garten verbracht, wo sie Pflanzen hochgebunden hatte, die bei dem Sturm umgeknickt waren. Dann hatte sie Büsche zurechtgestutzt, während der Gärtner abgebrochene Äste aufsammelte. Als Rachel ihr nach dem Essen angeboten hatte, den Abwasch zu machen, hatte sie zum ersten Mal nicht widersprochen.
    Rachel überlegte, ob sie Bryn anrufen sollte, weil er sie darum gebeten hatte, ihm Bescheid zu geben, sollte etwas mit seiner Mutter sein. Doch dann fiel ihr ein, dass es sein letzter Abend mit Kinzi war. Der Gedanke ließ sie nicht mehr los. Nachdem Pearl früh ins Bett gegangen war, zog Rachel sich zu ihrer Arbeit zurück und hoffte, sich damit ablenken zu können.
    Nach einer Weile nahm die Arbeit sie gefangen, und als draußen eine Wagentür zuschlug und

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