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Wie eine Rose in der Wueste

Wie eine Rose in der Wueste

Titel: Wie eine Rose in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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nicht erreichen. Es hat mich nicht überrascht, dass die Leitung ständig besetzt war.
    Wahrscheinlich ist sie es auch jetzt wieder. Ich wollte meinem Bruder nicht zumuten, unserer Mutter etwas vorschwindeln zu müssen. Zwar würde er sich alle Mühe geben, aber der arme Kerl könnte niemandem etwas vormachen."
    "Warum sollte er schwindeln müssen?"
    "Na ja, ich hätte ihm schließlich nicht verraten können, wo ich bin, höchstens, wer mich entführt hat. Und das wäre bestimmt nicht gut gewesen."
    Hassan warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, äußerte sich jedoch nicht dazu. "Und was ist mit Ihrer Nachrichtenagentur?
    Die haben Sie doch bestimmt angerufen."
    Rose schnitt ein Gesicht. "Ich hätte es tun müssen. Gordon wird außer sich sein. Aber letztlich hätte ich ihnen nur sagen können, dass Sie mich entführt haben ..."
    "Wollen Sie behaupten, Sie hätten es nicht getan?"
    unterbrach er sie ungläubig. "Sie hätten weder Ihre Nachrichtenagentur noch Ihren Bruder angerufen? Und warum nicht?"
    Sie konnte nachvollziehen, warum es ihm schwer fiel, ihr das abzunehmen. "Ich dachte, ich finde erst mal heraus, warum Sie mich entführt haben, ehe ich Abdullahs Sturmtruppen auf den Plan rufe."
    "Aha." Seine Stimme troff vor Sarkasmus.
    Plötzlich fiel Rose ein, dass sie ihre Behauptung beweisen konnte. Sie streckte die Hand aus. "Geben Sie mir das Handy."
    "Soll das ein Witz sein?"
    "Nein. Geben Sie mir das Handy, und ich beweise Ihnen, dass ich niemanden angerufen habe." Da Hassan es für keine gute Idee zu halten schien, gab sie zu bedenken: "Wenn ich die Kavallerie bereits mobil gemacht hätte, wäre es jetzt sowieso zu spät, etwas daran zu ändern, Hassan. Geben Sie mir das Handy."
    Er zuckte die Schultern und reichte es ihr. Rasch gab Rose die Nummer ihres Anrufbeantworters ein. Von Gordon waren drei Nachrichten eingegangen. In der letzten, vor knapp einer halben Stunde aufgenommen, nannte er eine Geheimnummer, die sie rund um die Uhr anrufen könne. Da hatte sie vor dem Zelt Eistee getrunken, und das Handy war längst nicht mehr in der Packung gewesen. Sie reichte Hassan das Gerät, damit er die Nachrichten abhören konnte.
    "Ziemlich überzeugend, finden Sie nicht?"
    Er antwortete nicht, sondern klappte das Handy zusammen, steckte es ein und betrachtete sie, als versuchte er auszuloten, was sie im Schilde führte. Na ja, er war wohl auch nicht der Mann, der sich dazu herabließ, um Verzeihung zu bitten. Der Gedanke würde ihm wahrscheinlich nicht mal kommen.
    "Also gut", erklärte Rose. "Ich verzichte auf eine Entschuldigung. Aber ich verlange, dass meine
    Nachrichtenagentur die ganze Story exklusiv bekommt. Das sind Sie mir schuldig. Außerdem werden Sie Hilfe brauchen, um die Medien genau im richtigen Moment auf Ihrer Seite zu haben.
    Das könnte ich veranlassen."
    Nach allem, was Hassan ihr zugemutet hatte, war so eine Forderung angemessen und berechtigt. Doch statt ihr auf den Knien zu danken, wurde seine Miene drohend.
    "Wissen Sie, was Sie sind?" fragte er, ohne auf ihr Angebot einzugehen. Sicherheitshalber verzichtete Rose auf eine Antwort. "Sie sind ein Dummkopf."
    Schon möglich, dachte sie.
    "Nicht zu fassen, dass Sie so dumm sein können." Aha. Er war also noch nicht fertig. "So unverantwortlich, so ... so ..."
    "Naiv?" versuchte sie ihm weiterzuhelfen.
    Fehlschlag. Hassan verlor vollends die Beherrschung. "Sie hätten die Möglichkeit gehabt, sich aus der Sache herauszuhalten, aber wie die Romanheldin mussten Sie unbedingt der Story nachjagen. Ist es nicht so?"
    "Hassan..."
    "Rose Fenton, das Reporterass, lässt sich keine Schlagzeile, keinen Knüller entgehen." Gar nicht übel, fand sie, doch ehe sie etwas sagen konnte, setzte er hinzu: "Sie kennen mich nicht. Sie haben keine Ahnung, was ich mit Ihnen vorhatte."
    Es lag ihr auf der Zunge, zu erwidern, dass er nicht wie ein Sklavenhändler aussah, doch seine hochgezogenen Brauen veranlassten sie, sich ihre Antwort genau zu überlegen.
    "Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht, Rose?" fuhr Hassan fort, als sie schwieg. "Was wird das nächste Mal passieren, wenn jemand Sie entführt? Werden Sie dann ganz ruhig bleiben, weil beim ersten Mal ja auch alles gut gegangen ist? Werden Sie denken: Ach, was soll's, der Entführer ist ein Gentleman, und ich bekomme eine schöne Gehaltserhöhung, wenn ich die Story abgeliefert habe?" Als sie weiter schwieg, zischte er: "Nun?"
    Der plötzliche scharfe Ton ließ Rose zusammenzucken.
    Endlich war Hassan alles

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