Wie eine Volkswirtschaft waechst
einem Gerichtssystem resultierte, das Verträge und Streitigkeiten regelte, die verlorenen Ersparnisse mehr als ausglich.
So weit, so gut. Aber irgendwas ist ja immer ...
ZUM MITNEHMEN
Es ist eine Schande, wie wenigen heutigen Amerikanern wirklich klar ist, dass unser Land als radikales Experiment mit einer streng begrenzten Regierung gegründet wurde. Die Gründerväter, die von den umwälzenden Philosophien der Freiheit, der Vernunft und der Wissenschaft durchdrungen waren, die im 17. und 18. Jahrhundert aufblühten, wollten ein vollkommen neues Verhältnis zwischen Volk und Staat schaffen, wobei die Souveränität beim Individuum liegen sollte, dessen Rechte unverletzlich waren.
In der ersten Zeit nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde im Austausch für die Errichtung einer Nationalregierung, die viele Amerikaner ablehnten, die US-Verfassung als meisterhaft gestalteter Käfig erdacht, der die „Bestie“ Staat daran hindern sollte, Amok zu laufen. Die Verfassung schützte nicht nur die Menschen vor der Regierung, sondern sie schützte auch Minderheiten vor der Tyrannei von Mehrheiten.
Die Verfassung strebte die gezielte Aufteilung der Macht auf verschiedene Zweige der Bundesregierung an, um die Autorität auf viele Bundesstaaten zu dezentralisieren. Vor allen Dingen sollte die Bundesregierung daran gehindert werden, sich irgendeine Macht einfach zu nehmen, von der sie beschlossen hatte, sie wolle sie haben.
Das Ergebnis war eine Nation, in der die Einzelnen ihrer persönlichen Freiheit und ihrer Besitztümer sicher sein konnten und in der sie nicht daran gehindert wurden, auf die Art und Weise über ihr Vermögen zu verfügen, die ihnen angemessen schien. Die Tatsache, dass diese Rechte unglücklicherweise nicht für alle Bewohner des neuen Landes galten, schmälert nicht die Kühnheit der Idee, die noch in keinem anderen Land zuvor kodifiziert worden war.
Dieser klare Blick wurde im Laufe der Zeit getrübt. In Krisenzeiten gelangen genügend viele Menschen zu der Überzeugung, dass der Staat mehr Macht braucht und dass die Menschen mit weniger Freiheiten zurechtkommen. In unserer derzeitigen Wirtschaftskrise hat dieser Trend leider ordentlich Rückenwind bekommen.
In unserem Wunsch, den Schmerz der konjunkturellen Kontraktion loszuwerden, haben wir vergessen, dass Freiheit mit Risiko verbunden ist. Wenn der Staat in die Pflicht genommen wird, alle Notlagen zu lindern, dann ist von vornherein niemand wirklich frei. Nimmt man den Menschen die Freiheit, zu scheitern, nimmt man ihnen gleichzeitig die Freiheit, Erfolg zu haben.
KAPITEL 9
DER STAAT WIRD KREATIV
V iele Generationen lang funktionierte der Inselstaat wie geplant. Viele weise und zurückhaltende Führungspersönlichkeiten kamen und gingen, und sie konzentrierten sich darauf, das Unternehmenswachstum und die persönlichen Ersparnisse zu fördern. Die Steuern waren vergleichsweise moderat und die Industrie wurde kaum reguliert. Da die Produktion zunahm, machten die Unternehmen Gewinn, die Preise sanken stetig und die Kaufkraft wuchs. Nach ein paar Generationen besaß fast jede Familie ein Kanu. Manche Familien hatten sogar zwei oder drei.
Da für die gesamten Nahrungsmittelbedürfnisse der Insel nur wenige spezialisierte Fischer notwendig waren, wurden Arbeit und Kapital für andere Zwecke freigesetzt. Es wurden neue Industrien und Dienstleistungen entwickelt, die in der Zeit der Handfischerei völlig unbekannt gewesen waren. Hutmacher, Medizinmänner und Trommelfirmen schossen aus dem Boden und florierten. Der Wohlstand wuchs so sehr an, dass an der Westküste der Insel eine Theatertruppe gegründet wurde. Die Premierenproduktion Wenn der Fischmann zweimal klingelt bekam überschwängliche Kritiken.
Nebenbei brachten einige Senatoren das emotionale Argument auf, die ursprüngliche verfassungsmäßige Verknüpfung von Steuerzahlung und Wahlrecht sei fundamental undemokratisch. Aus dem Geist des Fortschritts heraus wurde diese Einschränkung aufgehoben, sodass eine Vielzahl von Wählern an die Urnen kam, die weit weniger an einer bedächtigen Haushaltsführung des Staates interessiert waren.
Da die Zahl der Staatsbediensteten zusammen mit der Wirtschaft wuchs, gewann die Arbeit eines Senators zwangsläufig an Status und Attraktivität. Der Posten eines Senators, der ursprünglich nur für die verehrtesten und kultiviertesten Staatsmänner der Insel gedacht gewesen war, lockte neuerdings ehrgeizige Ellbogentypen an.
Zu den innovativeren
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