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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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Kopfsteinpflaster zu Fuß zu gehen. Da sie heute Morgen direkt von einem Geschäftstermin zum Flughafen gefahren war, hatte sie keine Zeit mehr gehabt, sich umzuziehen. Außerdem war sie am Abend zuvor erst sehr spät aus Edinburgh zurückgekehrt und hatte vor lauter Erschöpfung nur ziemlich wahllos einige Kleidungsstücke in den Koffer geworfen.
    Am anderen Ende des Piers stand ein Bus. Also fragte sie den Fahrer: „Fahren Sie nach Phiorioous?“
    Leider konnte er kein Englisch und sah sie nur verständnislos an. Auch eine alte Frau, die hinter ihm saß und einen Korb gackernder Hühner auf dem Schoß hatte, konnte ihr nicht helfen.
    Carrie stellte den Koffer ab und blickte um sich. In Windeseile waren die anderen Passagiere der Fähre verschwunden, und das Boot legte bereits wieder ab.
    Ein Taxi war noch immer nicht in Sicht. Daher versuchte Carrie noch einmal, dem Busfahrer zu entlocken, wohin er fuhr.
    Mit Händen und Füßen versuchte sie sich verständlich zu machen, als Andreas sie entdeckte.
    Einen Augenblick lang beobachtete er sie, ohne näher zu kommen. Unglaublich, wie sie sich seit ihrer letzten Begegnung verändert hatte.
    Die Carrie, die er vor zwei Jahren kennengelernt hatte, lief in Shorts und T-Shirt herum. Sie hatte eine natürliche Ausstrahlung und wirkte unerhört sexy mit ihren langen Beinen und dem taillenlangen Haar. Die Carrie von heute wirkte so elegant und kultiviert, dass er sie auf den ersten Blick nicht erkannt hatte. Doch die Dame, die mit dem Busfahrer verhandelte, war so attraktiv, dass er ein zweites Mal hingeschaut hatte.
    Das blonde Haar war nur noch schulterlang. Statt Shorts und T-Shirt trug sie einen engen Leinenrock und eine weiße Bluse. Die Schuhe mit mörderisch hohen Absätzen betonten ihre langen Beine.
    „Fahren Sie nach Phiorioous?“, fragte sie ganz langsam. Doch der Fahrer blickte sie nur verständnislos an.
    „Ich glaube nicht, dass das auf seiner Strecke liegt“, sagte Andreas lässig. „Außerdem musst du nach Persephone.“
    Ganz langsam wandte sie sich um.
    Es war so überraschend, ihm wieder in die ausdrucksvollen dunklen Augen zu blicken, dass Carrie im ersten Moment wie gelähmt war.
    Sie fragte sich, was sie so erschütterte – ihn nach zwei Jahren wiederzusehen oder die Tatsache, dass es ihm noch immer gelang, sie aus der Fassung zu bringen.
    Als sie sich von dem ersten Schock erholt hatte, stellte sie fest, dass Andreas sich überhaupt nicht verändert hatte. Er sah noch immer fantastisch aus.
    Ihr Körper reagierte sofort auf ihn, ihr wurde schwindlig vor Verlangen. Andreas war noch immer der bestaussehende Mann, der ihr je begegnet war.
    Sein leichter Sommeranzug saß perfekt und betonte die breiten Schultern. An seinem pechschwarzen Haar und den sexy dunklen Augen hatte sich nichts geändert. Bei näherer Betrachtung entdeckte sie allerdings feine Linien in seinem Gesicht. Theos Tod musste ihn sehr erschüttert haben.
    „Hallo, Andreas“, sagte sie schließlich, als sie sich wieder gefangen hatte. „Was machst du denn hier?“
    „Ich hole dich ab“, antwortete er in dem neckenden Tonfall, der ihr so schmerzlich vertraut war.
    „Wirklich?“ Das hatte sie nach der Abfuhr am Telefon nicht erwartet. Aber vielleicht war auch Andreas inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass Lillys Wohlergehen wichtiger war als alles andere. Carrie lächelte verhalten. „Das ist sehr nett von dir. Damit habe ich gar nicht gerechnet.“
    Wie gut er dieses Lächeln kannte! Es ärgerte ihn, dass er noch immer etwas für sie empfand. „Warum hast du mir dann nachdrücklich erzählt, wann dein Flieger in Athen landet?“, fragte er unwirsch. „Da ich wusste, dass du mit dieser Fähre eintreffen würdest, habe ich mich wider besseres Wissen entschlossen, den Kavalier zu spielen.“
    „Ich habe gar nichts nachdrücklich gesagt. Das musst du missverstanden haben.“ Sie hatte ihn in dem angespannten Telefongespräch lediglich vermitteln wollen, dass sie tatsächlich kommen würde. „Sag mal, was soll das eigentlich heißen: wider besseres Wissen?“ Herausfordernd musterte sie ihn.
    Andreas lächelte amüsiert. „Das kann ich dir genau sagen: Sowie wir aufeinandertreffen, sprühen die Funken.“
    Carrie wurde es heiß. Meinte er die erotische Anziehungskraft zwischen ihnen, die sie beide so verzweifelt zu unterdrücken versucht hatten, oder die Auseinandersetzung bei ihrer letzten Begegnung vor zwei Jahren?
    Eigentlich wollte sie das gar nicht so genau wissen. Es

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