Wie einst in jenem Sommer
zwischen uns gewesen ist, essen in Ruhe und besprechen alles.“
Überrascht zog Andreas eine Augenbraue hoch. „Ist das dieselbe Frau, die sich gestern vor mir versteckt hat?“
„Ich habe mich nicht versteckt! Ich war nur völlig erschöpft und wollte schlafen. Außerdem hast du dich schlecht benommen.“
„Findest du?“ Andreas lachte sexy. „Du meinst, weil ich dich geküsst habe und du mich wolltest? Oder weil ich nicht mit dir geschlafen habe?“
„Du bist wirklich unglaublich eingebildet! Weder wollte ich, dass du mich küsst, noch sonst irgendetwas.“ „Deine Augen und dein Kuss haben aber eine andere Sprache gesprochen.“
Verflixt! Jetzt hatte er das Gespräch schon wieder in eine Richtung gelenkt, die sie vermeiden wollte. „Wir wollen all das einfach vergessen, Andreas“, beschwor sie ihn.
Er lachte amüsiert. „Willst du wirklich alles unter den Teppich kehren und so tun, als wäre nie etwas gewesen?“
„Wir sprechen über Lillys Zukunft“, antwortete sie energisch. „Heute Abend gegen halb acht, nachdem ich sie zu Bett gebracht habe.“
„Gut, dann sind wir also verabredet.“
„So würde ich das nicht bezeichnen“, entgegnete sie hastig.
„Natürlich nicht.“
Wieder dieses unwiderstehliche Lächeln!, dachte sie. Ein Blick von ihm bringt jedes Frauenherz zum Schmelzen. Sofort rief sie sich zur Ordnung und sagte: „Wir führen ein offenes Gespräch und lassen die Vergangenheit ruhen.“
Andreas zog eine Augenbraue hoch. Er dachte gar nicht daran, ruhen zu lassen, was zwischen ihnen gewesen war. Im Gegenteil!
Carrie wusste genau, was er dachte, und wandte den Blick ab. „Hör auf, mich so anzusehen“, sagte sie leise.
Andreas lachte nur und verließ das Haus.
Der Mann treibt mich noch in den Wahnsinn, dachte sie wütend und schloss energisch die Tür hinter ihm.
Durchs Fenster beobachtete sie, wie er um den Sportwagen herum direkt zum Hubschrauber ging. Neugierig sah sie zu, wie er einstieg. Einige Sekunden später wurde der Rotor gestartet, und die Maschine hob ab und flog aufs offene Meer hinaus.
Wann hatte Andreas seinen Hubschrauberpilotenschein gemacht? Als sie gestern den Helikopterlandeplatz entdeckte, hatte sie angenommen, dass Andreas ein Pilot auf Abruf zur Verfügung stand, und hatte nicht damit gerechnet, ihn selbst auf dem Pilotensitz zu sehen.
Natürlich sparte er dadurch viel Zeit. Aber sicher zu wenig, um sich ausreichend um Lilly kümmern zu können.
Und deshalb werde ich ihn heute Abend auch überzeugen, dass ich besser für die Kleine sorgen kann. Ich muss das Sorgerecht für Lilly bekommen.
Langsam wurde das Baby unruhig. Carrie küsste es aufs seidige Haar und machte sich auf den Weg zur Küche. „Komm, meine Süße. Es wird Zeit für dein Frühstück.“
Den ganzen Tag lang hatte Carrie wenig Zeit, an Andreas zu denken. Es war unglaublich, wie viel Aufmerksamkeit ein Baby beanspruchte. Auch als Lilly ihren Mittagsschlaf machte, warteten einige Aufgaben auf Carrie. Beispielsweise musste die Babykleidung sortiert werden. Irgendjemand hatte die Sachen aus dem Kinderzimmer bei Jo und Theo einfach wahllos in Fächer und Schubladen gelegt. Es herrschte ein heilloses Durcheinander, und einige Kleidungsstücke waren Lilly inzwischen zu klein.
Carrie sortierte sie aus und verstaute sie in Plastiktüten. Marcia erklärte sich bereit, im Dorf herumzufragen, ob jemand die Sachen gebrauchen konnte.
Nachdem Marcia sich am Nachmittag auf den Heimweg gemacht hatte, legte Carrie Lilly in den Kinderwagen, um einen Spaziergang mit ihr zu machen. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlos blauen Himmel. Der Fußweg führte zu einer geschützten Bucht. Dort suchten sie sich ein schattiges Plätzchen. Es wehte ein leichter Seewind. Lilly sah bezaubernd aus mit ihrem weißen Sonnenhut, und es machte ihr großen Spaß, ihren Teddy aus dem Kinderwagen zu werfen, damit Carrie ihn auffing und ihr für den nächsten Wurf reichte. Dieses Spiel beschäftigte sie eine ganze Weile.
Lillys fröhliches Lachen war so ansteckend, dass auch Carrie Freude an dem Spiel hatte.
Auf dem Heimweg überlegte Carrie, was sie zum Abendessen zubereiten sollte. Bisher hatte sie noch nicht einmal Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was sie zu Andreas sagen sollte.
Im Kühlschrank fand sich eine Lammkeule und frisches Gemüse. Von Marcia wusste sie, dass sich neben dem Haus ein Kräutergarten befand. Prima, daraus ließ sich ein schmackhaftes Essen zaubern.
Nun musste sie nur noch
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