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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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ihr besser aufgehoben wäre. Ihre Entscheidung war reiflich überlegt. Andreas war beruflich zu sehr eingespannt und konnte sich nicht auch noch um ein Baby kümmern. Daher nahm sie sich vor, ihm ihren Entschluss so bald wie möglich und ganz sachlich zu unterbreiten.
    „So, ich muss los“, sagte er nach einem flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr. „Die Besprechung ist für neun Uhr angesetzt.
    Auf meinem Schreibtisch findest du einen Notizblock mit Telefonnummern, unter denen ich erreichbar bin. Ruf mich bitte an, falls es irgendein Problem gibt.“
    „Keine Sorge, ich werde keine Probleme haben.“
    „Gut.“ Einen Moment lang betrachtete er ihr wirres blondes Haar und ließ den Blick über die sinnlichen Kurven gleiten, die er unter dem Morgenmantel erahnte. Am liebsten hätte er Carrie an sich gezogen und geküsst, um zu sehen, wie sie heute auf ihn reagierte. Doch dazu war nun wirklich keine Zeit. Unwillig warf er einen erneuten Blick auf die Uhr. Heute Morgen ging es ums Geschäft und um eine wichtige Vorstandssitzung.
    Sein Verlangen nach Carrie wollte er später stillen. „Marcia kommt so gegen halb zehn. In der Küche findest du einen Zettel mit Lillys Tagesablauf. Dann hast du schon mal eine grobe Orientierung. Wenn du dazu Fragen hast, kannst du dich gern an Marcia wenden. Sie ist mit allem vertraut.“
    „Danke, Andreas, ich komme schon zurecht.“
    „Davon gehe ich aus, sonst würde ich Lilly wohl kaum deiner Obhut überlassen“, antwortete er mit fester Stimme. „Ich weiß, dass sie bei dir sicher ist.“
    Carrie lächelte erfreut. Genau das wollte sie hören! „Das ist das Netteste, was du seit meiner Ankunft zu mir gesagt hast.“
    „Wirklich?“ Bei seinem frechen Blick lief ihr ein prickelnder Schauer über den Rücken. Ihr fiel ein, was er gestern noch gesagt hatte: dass sie einander noch immer begehrten …
    Schnell schob sie diesen erregenden Gedanken beiseite und nahm sich zusammen. „Wir hatten gestern einfach einen schlechten Start, Andreas.“
    „So würde ich das aber nicht ausdrücken.“ Er lächelte anzüglich.
    „Wir müssen uns wie erwachsene Menschen benehmen und in Ruhe besprechen, was das Beste für Lilly ist.“
    „Ich weiß, was für sie am besten ist. Morgen führe ich Vorstellungsgespräche mit Kindermädchen.“ Nervös sah er auf die Uhr. „Es wird jetzt wirklich Zeit für mich“, sagte er bedauernd.
    „Okay, dann besprechen wir das später. Wann kommst du nach Hause?“
    „Gegen sechs, nein, eher gegen sieben Uhr. Heut jagt ein Termin den nächsten.“ Er beugte sich über das Bettchen und küsste Lilly flüchtig auf die Stirn. „Bis später, du süßer Fratz.“
    Lilly gluckste fröhlich. Zärtlich zwinkerte Carrie ihr zu.
    „Ich geh dann mal.“ Andreas war schon auf dem Weg zur Tür.
    „Wir unterhalten uns dann heute Abend in Ruhe, ja?“, bat Carrie und wollte ihm zur Tür folgen, doch Lilly verhinderte das mit energischem Gebrüll.
    Eilig kehrte Carrie zurück ans Bettchen und nahm die Kleine auf den Arm. „Ist ja gut, Spatz. Ich habe dich nicht vergessen.“
    Sofort beruhigte Lilly sich wieder und lächelte.
    „Komm, wir wollen Onkel Andreas noch Tschüs sagen. Vielleicht holen wir ihn ja noch ein.“ Mit dem Baby auf dem Arm durchquerte sie das Schlafzimmer und betrat den Flur. Andreas war schon halb die Treppe hinunter.
    „Warte bitte, Andreas. Wir müssen über Lilly sprechen“, rief sie ihm nach.
    „Im Moment gibt es nichts zu besprechen“, behauptete er kurz angebunden und band sich den Schlips um, den er auf seinen Aktenkoffer gelegt hatte. „Aber morgen kannst du gern bei den Vorstellungsgesprächen dabei sein, falls dich das beruhigt.“
    „Danke, aber das ändert nichts an meinem Entschluss.“ Carrie beobachtete, wie geschickt er sich die Krawatte band.
    „Tut mir leid, aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit für Diskussionen.“ Andreas griff nach seinem Aktenkoffer.
    „Ich habe eine Idee, wie alle Probleme auf einen Schlag gelöst werden können“, rief sie ihm nach.
    An der Haustür wandte er sich kurz um. „Was ist das für eine Idee?“
    Jetzt zögerte Carrie doch, ihm ihren Entschluss unverblümt mitzuteilen. Einerseits wäre sie am liebsten sofort damit herausgerückt, andererseits spürte sie, dass hier viel Fingerspitzengefühl erforderlich war. „Schon gut, Andreas, ich will dich nicht länger aufhalten. Wir reden heute Abend darüber. Was hältst du davon, wenn ich für uns koche? Wir vergessen einfach, was

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