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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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erfüllt würden.
    Andreas beendete das Gespräch nach wenigen Minuten und bat die letzte Bewerberin herein.
    Leider sprach sie kein Wort Englisch, sodass Carrie nicht wusste, was sie von ihr halten sollte. Allerdings missfiel ihr, dass die Frau Lilly nur mit einem kurzen Blick streifte.
    Jo hätte bestimmt keine von ihnen eingestellt.
    „Was meinst du?“, fragte Andreas nach dem letzten Vorstellungsgespräch stand auf und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    „Ich halte keine der Frauen für geeignet“, antwortete Carrie unverblümt.
    „Nicht?“ Andreas runzelte die Stirn. „Meine Favoritin ist die Nummer drei. Frau Koleumdoposis scheint ganz fähig zu sein.“
    „Das ist nicht dein Ernst!“ Carrie musterte ihn entsetzt. „Sie hat Lilly nur mit einem Blick gestreift und machte überhaupt keinen mütterlichen Eindruck.“
    „Du hast ja leider kein Wort verstanden, aber ich fand sie ganz angenehm.“
    „Angenehm? Das ist natürlich ein wichtiges Kriterium“, sagte sie ironisch, stand auf und setzte Lilly in den Kinderwagen.
    „Wir können doch nicht verlangen, dass jemand, der hier arbeiten soll, ebenso hingerissen ist von Lilly, wie wir es sind. Frau Koleumdoposis ist freundlich und zuverlässig. Darauf kommt es an. Die erste Kandidatin wäre meine Favoritin gewesen, wenn sie langfristig hätte bleiben können. Aber wir wollen es Lilly ja nicht zumuten, sich nach einem Jahr wieder an ein anderes Kindermädchen gewöhnen zu müssen.“
    „Es kommt überhaupt nicht infrage, dass diese Frau sich den ganzen Tag um Lilly kümmert, Andreas. Das kann und werde ich nicht zulassen.“
    „Die Entscheidung treffe ich, Carrie.“
    „Ja, natürlich.“ Verzweifelt schob sie sich das Haar aus dem Gesicht. „Aber ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei ihr.“
    „Hör auf, Carrie!“ Er trat zu ihr und umfasste ihre Arme. „Das wirst du bei jeder Frau sagen, die nicht Jo ist oder du selbst.“
    Mit tränenverschleiertem Blick sah sie zu ihm auf. Dann wandte sie sich schnell wieder ab und versuchte sich zusammenzureißen. Er hatte natürlich recht. Sie wollte gar nicht, dass sich jemand anderes um Lilly kümmerte.
    „Zugegeben, es hat etwas damit zu tun“, sagte sie leise. „Aber ich halte trotzdem nichts von deiner Wahl.“
    „Meine Wahl ist genau richtig.“ Andreas sah ihr tief in die Augen. „Du bist meine Wahl, Carrie!“
    Vor Freude blieb ihr fast das Herz stehen. „Dann war dein Antrag gestern Abend ernst gemeint?“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Was ich sage, meine ich immer ernst.“
    Wortlos sahen sie einander an.
    Schließlich fügte Andreas hinzu: „Sag einfach Ja, Carrie, dann lege ich die Verantwortung für den Haushalt in deine Hände, und du kannst bestimmen, wer hier arbeitet.“
    Herausfordernd schaute sie ihn an. „Ich brauche keine Hilfe, denn ich werde mich selbst um Lilly kümmern.“
    „Ist das ein Ja?“
    Carrie nickte, ohne weiter darüber nachzudenken. „Ja, Andreas“, sagte sie rau. „Ich will dich heiraten.“

10. KAPITEL
    Die Sonne tauchte das Meer in gleißendes Licht. Das Wasser schimmerte milchig blau. Selbst im Schatten betrug die Temperatur mindestens dreißig Grad. Allerdings gab es auf Andreas’ großer Hochseejacht, mit der sie auf dem Weg nach Mykonos waren, kaum Schatten.
    Lilly schlief in ihrer Tragetasche in einer Kabine. Ein Ventilator sorgte dort für kühle Luft. Carrie stand am Ruder und beobachtete, wie geschickt Andreas die Segel einholte, bevor er sich mit ausholenden Schritten über die Planken wieder zu ihr gesellte.
    Er trug Shorts und ein T-Shirt. Der lässige Freizeitlook stand ihm gut. Carrie konnte kaum den Blick von ihm wenden.
    Das war der Mann, den sie morgen während einer kurzen Zeremonie heiraten würde.
    Noch immer fiel es ihr schwer, das zu glauben. Die Zeit war wie im Fluge vergangen, seit Carrie vor zehn Tagen seinen Antrag angenommen hatte. In Windeseile hatte Andreas alles für die Trauung organisiert. Ihr selbst war gerade noch rechtzeitig eingefallen, dass sie ihren Urlaub verlängern musste.
    Andreas hatte vorgeschlagen, auf Mykonos zu heiraten, weil sein Vater dort lebte. George Stillanos war zu gebrechlich, um zu ihnen nach Pyrena zu kommen.
    Carrie hatte sich vorgestellt, die Hochzeit würde in einigen Monaten stattfinden, doch Andreas hatte andere Pläne. Nachdem er am Montag aus dem Büro zurückgekehrt war, informierte er sie, dass sie in der kommenden Woche heiraten würden.
    Seltsame Tage lagen hinter ihnen. Zuerst

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