Wie einst in jenem Sommer
belasten. Seit dem Tod meiner Mutter vor acht Jahren geht es ihm gesundheitlich schlecht. Theo und Jo zu verlieren hätte ihn fast umgebracht. Er soll ruhig glauben, dies sei eine Liebesheirat. Das bringt wieder etwas Freude in sein Leben.“
Carrie blickte zu Boden. Erneut wurde ihr bewusst, dass diese Ehe eine Farce werden würde. „Gut, das kann ich verstehen. Ich werde also die liebende Verlobte spielen.“
„Wirklich?“ Er lächelte anzüglich. „Ich freue mich schon darauf.“
Er lachte fröhlich, als Carrie beschämt errötete. „Ach ja, ich habe dir ja einen Ring gekauft.“ Nach kurzer Suche in einem unter dem Ruder befindlichen Fach zog er ein viereckiges Kästchen hervor. „Hoffentlich gefällt er dir. Wenn nicht, können wir ihn umtauschen.“
Carrie griff nach dem Schmuckkästchen und öffnete es. Ein exquisiter viereckiger Brillantsolitär funkelte ihr entgegen.
„Der ist ja atemberaubend“, sagte sie völlig überwältigt.
„Freut mich, dass er dir gefällt.“
Er sah zu, wie sie den Ring herausnahm, dann griff er danach, nahm ihre Hand und streifte ihn ihr über den Finger.
Bei der Berührung pochte Carries Herz sofort schneller.
„Scheint zu passen. Ich habe deine Ringgröße gut geschätzt“, sagte Andreas zufrieden.
„Ja, perfekt.“ Ihre bebende Stimme verriet, wie Carrie sich fühlte. Als sie aufsah und Andreas’ Blick begegnete, wurde ihr heiß vor Verlangen.
Geistesabwesend streichelte er ihre Hand, dann ließ er sie wieder los.
„Jetzt brauchst du nur noch ein Outfit für morgen und Klamotten für unsere Hochzeitsreise.“
„Wir gehen auf Hochzeitsreise?“ Carrie konnte es kaum glauben.
„Ja, alles, wie es sich gehört.“ Er lächelte verführerisch. „Erst die Verlobung, dann die Trauung, bei der du versprichst, ganz mein zu werden, und dann die Hochzeitsreise, bei der du dein Versprechen einlöst. Ganz traditionell.“
Amüsiert bemerkte er, wie sehr er Carrie mit seinen Worten in Verlegenheit gebracht hatte. Er liebte es, sie zu necken.
„Unsere Beziehung lässt sich wohl kaum als traditionell bezeichnen, Andreas. Ich hatte nicht mit einer Hochzeitsreise gerechnet“, sagte sie leise.
„Aber Liebes, wir haben so lange aufeinander gewartet, dass ich finde, wir haben uns einige Tage ungestörten Sex verdient.“
Schnell wandte sie sich ab. In ihrem Körper brannte ein wildes Feuer. Sie sehnte sich mit ihrem ganzen Körper nach Andreas und konnte es kaum erwarten, auf Hochzeitsreise zu gehen. Sie wollte ihm ganz nah sein, in seinen Armen liegen, sich seinen leidenschaftlichen Küssen hingeben. Doch es sollte auch Andreas mehr bedeuten als nur „ungestörter Sex“. Sie wollte nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Herz. Denn sie liebte ihn.
Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich damals auf den ersten Blick in Andreas verliebt hatte!
Als er sie dann bat, auf der Insel zu bleiben, hatte sie verzweifelt auf eine Liebeserklärung gewartet – leider vergeblich. Deshalb hatte sie ihn schweren Herzens verlassen und versucht sich einzureden, sie hätte sich ihre Gefühle nur eingebildet. Schließlich kannte sie ihn ja kaum. Angestrengt hatte sie versucht, es als Ferienflirt abzutun.
Doch insgeheim spürte sie, dass es mehr gewesen war. Deshalb konnte sie Andreas auch nicht vergessen und war unfähig, sich mit einem anderen Mann einzulassen.
Und nun? Sie liebte ihn noch immer, begehrte ihn, sehnte sich mit ihrem ganzen Körper nach ihm, doch noch immer wurden ihre Gefühle nicht erwidert. Andreas heiratete sie nur Lilly zuliebe.
Andreas beobachtete, wie sich ihre Miene verfinsterte, und runzelte die Stirn. „Wenn du es dir anders überlegt hast und doch nicht heiraten willst, dann sag es mir bitte jetzt, Carrie“, sagte er rau.
Es zerriss ihr fast das Herz. Sie konnte ihre Meinung nicht ändern, dazu war es viel zu spät. Es ging ja nicht nur um Lilly, sondern auch um sie selbst und Andreas und ihre tiefen Gefühle für ihn.
Sie hatte ihn einmal verlassen, und sie wusste: würde sie ihn ein zweites Mal verlassen, bräche es ihr das Herz.
Entschlossen schaute sie ihn an. „Nein, wir haben eine Abmachung, und daran halte ich mich. Ich bin bereit, es zu versuchen. Lilly soll eine Familie haben.“
Nach einem langen Blick in ihre schönen Augen nickte Andreas zustimmend. „Okay, ich habe einen Ehevertrag aufsetzen lassen, für den Fall, dass es schiefgeht.“
„Aha.“ Tief getroffen wandte sie sich
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