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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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sie. „Elegante Kleidung, eine hübsche Mätresse und so viel Geld, dass Sie sich all Ihre Wünsche erfüllen können.“
    Erst jetzt, da er erneut lächelte, fiel ihr auf, wie weiß seine Zähne waren. Himmel, er sah wirklich gut aus!
    „Sie müssen wirklich ein Engel sein. Und das Leben im Himmel, das Sie mir in Aussicht stellen, gefällt mir ausnehmend gut. Tatsächlich hatte ich angenommen, es würde viel langweiliger sein …“ Er runzelte die Stirn. „Ich habe mir immer vorgestellt, die Frommen würden einen Platz auf einer Wolke haben, wallende Roben tragen, Harfe spielen und Halleluja singen. Die himmlischen Freuden, die Sie beschreiben, erinnern mich eher an einen angenehmen Abend in London.“
    „Keine Sorge, ich kann Ihnen all das bieten, wovon Sie träumen. Allerdings müssen Sie vorher etwas für mich tun.“ Sie gab ihm den Flachmann mit dem Brandy zurück.
    Er trank, musterte Penelope dann nachdenklich und bemerkte: „Schade, aber das habe ich befürchtet. Wir sind also doch nicht auf dem Weg zum Himmel. Und Sie sind kein Engel, sondern ein Dämon, dem es um meine Seele geht. Ich fürchte allerdings, dass die schon längst der Teufel besitzt.“
    „So schlimm ist es bestimmt nicht!“ Sie strahlte ihn an und begann, ihm ihren Plan zu erläutern.
    Hinterher wusste sie nicht genau, ob er sie verstanden hatte. Er hatte genickt, hin und wieder Ja gesagt und gelegentlich die Mundwinkel amüsiert nach oben gezogen. Aber er trank auch weiter aus der Flasche. Und mit jedem Schluck verloren seine Augen ein wenig von ihrem Glanz. Als sie vom Heiraten sprach, hatte er sie kurz angeschaut, die Lippen zu einer Erwiderung geöffnet, dann aber nur die Schultern gezuckt und den Flachmann zum Mund gehoben. Er sah aus, als habe er bereits wieder vergessen, was sie ihm gesagt hatte.
    Nach einer Weile kam die Kutsche zum Stehen. Jem verkündete, man habe Gretna Green erreicht, öffnete den Schlag und half Miss Winthorpe und Mr. Felkirk beim Aussteigen.
    „Sind Sie mit meinen Bedingungen einverstanden?“, fragte Penelope ihren Bräutigam, der sich kaum noch auf den Füßen halten konnte.
    „Nennen Sie mich Adam, meine Liebe“, meinte er mit schwerer Zunge. Dabei starrte er sie so intensiv an, dass Penelope ein Schauer über den Rücken lief. „Tut mir leid, Süße, ich habe Ihren Namen vergessen. Warum sind wir eigentlich ausgestiegen?“
    „Weil wir Gretna Green erreicht haben.“
    „Hm … Soll ich hier nicht irgendetwas tun?“
    „Allerdings: eine Heiratsurkunde unterschreiben.“
    „Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Bringen wir die Sache also hinter uns. Und anschließend wollen wir noch etwas trinken.“ Er machte ein paar unsichere Schritte nach vorn und wäre wohl gestürzt, wenn Jem nicht gerade noch rechtzeitig seinen Ellbogen ergriffen hätte.
    Penelope beeilte sich, ihn von der anderen Seite zu stützen. Es dauerte eine Weile, bis die drei die Schmiede erreichten, wo Jem dem breitschultrigen Schmied erklärte, was sie von ihm wollten.
    Der Mann warf dem jungen Paar einen kritischen Blick zu, führte sie zu einem Tisch, erklärte, dass er nicht viel Zeit habe, weil er Pferde beschlagen müsse, und fragte Miss Winthorpe dann: „Sie wollen ihn also heiraten?“
    „Ja.“
    „Sind Sie sicher? Er ist ein Trunkenbold.“
    „Ich will ihn trotzdem.“
    Der Schmied brummte etwas Unverständliches und wandte sich dann an Felkirk. „Und Sie, Sir? Wollen Sie die Dame heiraten?“
    „Heiraten?“, lallte er. „Das ist doch ein Scherz. Oder?“ Mit gerunzelter Stirn starrte er Penelope an. „Ach, ich erinnere mich: Wir sind in Gretna. Gut, heiraten wir also.“
    „Fertig!“, stellte der Schmied fest und drehte sich zu dem wartenden Pferd um. „Ich muss wieder an die Arbeit.“
    „Aber das kann nicht alles sein!“, rief Miss Winthorpe. „Wir brauchen doch irgend ein Papier, einen Beweis für die Eheschließung.“
    „Sie wollen eine Heiratsurkunde? Die hätten Sie in England kriegen können.“
    „Auf jeden Fall benötige ich etwas, womit ich meinem Bruder und meinen Anwälten beweisen kann, dass ich nun eine verheiratete Frau bin. Sie müssen uns doch eine Urkunde ausstellen können!“
    „Ich kann nicht einmal schreiben. Wenn an Ihrer Kutsche etwas geschmiedet werden muss, kann ich Ihnen helfen. Oder wenn die Pferde beschlagen werden sollen.“
    „Schreiben kann ich“, stellte Penny fest. „Jem, holen Sie Papier, Tinte und Feder aus meinem Gepäck!“
    Der Dienstbote kam dem Befehl

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