Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
Vom Netzwerk:
Für zwei allerdings …“
    Er starrte sie so fassungslos an, dass sie vor Scham ganz rot wurde.
    „Ehe wir irgendetwas anderes unternehmen, werden wir in meinem Londoner Haus absteigen und uns ein wenig von der Reise erholen“, stellte er fest. „Alles andere kann bis zum nächsten Tag warten.“
    „Sie haben ein Haus in London?“
    „Selbstverständlich.“ Er hob die Augenbrauen. „Und finden Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, zum Du überzugehen? Schließlich wollen wir die Welt davon überzeugen, dass wir ein glücklich verheiratetes Paar sind.“
    „Ja“, sagte sie schwach. Tatsächlich hatte sie einen Moment lang überlegt, ob sie sich auf einen Streit mit ihm einlassen sollte. Er verlangte, dass sie in seinem Haus lebte? In einem Haus, von dessen Existenz sie bis jetzt nichts geahnt hatte?
    Nun, als ihr Gatte war er durchaus berechtigt, ihr Vorschriften zu machen. Zudem schien er daran gewöhnt zu sein, dass man ihm widerspruchslos gehorchte. Aber an seine Versprechungen würde sie ihn wohl erinnern dürfen! „Ich werde Platz für meine Bücher brauchen“, erklärte sie also. „Es ist eine recht beachtliche Sammlung. Außerdem werden Sie …“ Sie berichtigte sich: „Außerdem wirst du verstehen, dass ich einen ruhigen Raum benötige, um mich auf meine Übersetzungsarbeit konzentrieren zu können. Ich weiß wirklich nicht, ob ein Haus in London das Richtige ist.“
    Adam schüttelte ungeduldig den Kopf. „Deine Bedenken wären vielleicht gerechtfertigt, wenn es sich um irgendein kleines Stadthaus handeln würde. Bellston House allerdings ist groß genug, um deinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Trotzdem werden wir wohl nicht lange in der Stadt bleiben, denn niemand von Bedeutung hält sich außerhalb der Saison längere Zeit dort auf. So bald wie möglich werden wir daher auf meinen Landsitz übersiedeln.“
    „Auf deinen Landsitz?“ Sie hatte das Gefühl, dass Adam sie für schwachsinnig hielt, so mitleidig schaute er sie an.
    „Bellston Manor“, erklärte er. „Dort lebe ich im Allgemeinen. Als wir uns kennenlernten, kam ich allerdings gerade von meinem Jagdschlösschen nahe der schottischen Grenze.“
    „Oh …“ Er war demnach keineswegs so arm, wie er sie hatte glauben lassen. „Du verbringst die meiste Zeit des Jahres auf deinem Landsitz?“
    „Irgendwo muss ich doch wohnen.“
    „Natürlich.“ Sie kam sich dumm vor und ärgerte sich über sich selbst. Wieder einmal hatte sie, wie schon so oft, einem plötzlichen Impuls folgend etwas getan, das sie vermutlich bereuen würde. „Ich habe mir einfach keine Gedanken darüber gemacht.“
    „Bei unserer Heirat hast du also wirklich nicht gewusst, dass ich ein Duke bin?“
    Seine Stimme klang jetzt nicht mehr mitleidig, sondern eher amüsiert, vielleicht sogar ein wenig erleichtert.
    „Habe ich dir das nicht oft genug gesagt?“
    „Nun …“, über sein Gesicht huschte ein Lächeln, das erste seit Tagen, „… es bringt Vorteile, aber auch Verantwortung mit sich, zum Hochadel zu gehören. Meine Vorfahren haben mir nicht nur den Titel, sondern auch eine Menge Land hinterlassen, das verwaltet werden muss. Nach einer so schlechten Ernte wie der letzten empfindet man einen solchen Besitz schnell als Last, zumal …“
    „Zumal?“, drängte sie.
    „Ein Teil des Herrenhauses ist durch einen Brand vernichtet worden und muss instand gesetzt werden. Das ist nicht billig.“
    Penelope nickte. Jetzt verstand sie, warum ihr Gatte so dringend Geld brauchte.
    „Das Haus ist nicht gänzlich unbewohnbar geworden“, fuhr Adam fort. „Wir können nach Bellston Manor ziehen, sobald ich ein paar wichtige Geschäfte in London erledigt habe.“
    „Gut.“ Tatsächlich war sie sich keineswegs sicher, ob das, was sie gerade über ihren Gatten erfahren hatte, wirklich gut für sie war.
    „Deine Bank können wir aufsuchen, wann immer du möchtest. Du wirst mich dort als deinen Gatten vorstellen, und ich werde meinen Anwälten mitteilen müssen, dass ich nun ein verheirateter Mann bin. Unsere Hochzeit wird vermutlich für Gerede sorgen. Die Umstände waren schließlich ziemlich ungewöhnlich.“
    Sie starrte ihn an. Die Ehe schien eine Menge Veränderungen mit sich zu bringen, selbst wenn man sich darauf einigte, getrennte Wege zu gehen. Warum hatte sie sich das nicht eher klargemacht? Adam hatte sich offenbar viel gründlicher als sie mit den zu erwartenden Problemen auseinandergesetzt. Kein Wunder, dass er manchmal so gereizt

Weitere Kostenlose Bücher