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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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machen habe. Meine Reise in den Norden ist anders verlaufen, als ich angenommen hatte. Tatsächlich ist sie viel besser verlaufen als erwartet. Unterwegs habe ich nämlich geheiratet.“
    „Oh!“, entfuhr es einem der Hausmädchen. Unruhe entstand unter den Bediensteten.
    Doch schon fuhr Adam fort: „Penelope, dies sind meine Angestellten.“ Dann wandte er sich an die Dienerschaft: „Dies ist meine Gattin, Ihre Gnaden, die Duchess of Bellston.“
    Ehe ihr bewusst wurde, was sie tat, wollte Penelope in einen Knicks vor der unsichtbaren Duchess versinken. Zum Glück hielt ihr Gemahl sie mit kräftigen Fingern am Ellbogen fest. Erschrocken straffte sie die Schultern.
    „Zur Feier dieses Ereignisses gebe ich Ihnen allen den Rest des Tages frei“, verkündete Adam.
    Niemand rührte sich.
    „Bei vollem Lohn natürlich!“
    Sogleich ließ die Spannung spürbar nach.
    „Meine Gemahlin und ich werden zum Dinner ausgehen. Das heißt, dass Sie alle“, der Duke nickte seinem Personal zu, „erst morgen früh wieder gebraucht werden.“
    „Ein dreifaches Hoch auf Seine Gnaden und die junge Duchess!“, rief der Butler.
    „Hurra!“
    Die Rufe der Bediensteten klangen nicht begeistert. Doch Adam sah trotzdem sehr zufrieden drein.
    Gleich darauf hatte sich die Eingangshalle wieder geleert, und Penelope schaute fragend zu ihrem Gatten auf. Der stand mit gerunzelter Stirn da. Offenbar überlegte er, was als Nächstes zu tun sei. „Möchtest du, dass ich dir das Haus zeige? Gut. Anschließend sollten wir uns frisch machen. Und wenn du möchtest, können wir noch heute deine Bank aufsuchen.“
    „Gern, Euer Gnaden.“
    „Wolltest du mich nicht Adam nennen?“ Er lächelte auf sie hinab. „Und wie soll ich dich ansprechen? Ist dir Penelope lieber oder Penny?“
    „Penny.“
    „Fein, dann bist du von nun an meine Penny oder auch mein Schatz oder meine Liebe.“ Es hörte sich an, als bemühe er sich, die Worte einer fremden Sprache richtig auszusprechen. „Komm, Penny, lerne dein neues Zuhause kennen!“
    Zunächst führte er sie durch einen kurzen Flur zu einem großen Salon, der wohl als Empfangsraum genutzt wurde, dann zu einem noch größeren Speisezimmer. Anschließend zeigte er ihr den Frühstücksraum sowie ein kleines Büro. Und endlich blieb er vor einer geschlossenen Tür stehen. „Der Rosa Salon. Ich möchte ihn dir für deine Studien zur Verfügung stellen.“ Er zögerte.
    „Ja?“ Sie überlegte, warum er sie warten ließ.
    In diesem Moment stieß er die Tür auf, und Penelope konnte einen Blick in den Raum werfen.
    O Gott! Er musste von einer Dame mit einer Vorliebe für zierliche Möbel und Pastellfarben eingerichtet worden sein. Die Vorhänge waren rosa, die Bezüge der anmutigen Sessel mit den geschwungenen Beinen rosa und gold gestreift. Es gab einen runden Tisch, um den herum golden lackierte Stühle gruppiert waren, die so zerbrechlich aussahen, dass man Angst haben musste, sich beim Tee ein zweites Gebäckstück zu nehmen. Gewiss würden sie unter dem Gewicht zusammenbrechen. Auch der Damensekretär in der Nähe des Fensters schien allerhöchstens für leichte Korrespondenz geeignet zu sein. Man konnte darauf wohl eine Einladung schreiben oder eine Einkaufsliste. Doch nie hätte Penelope gewagt, ein schweres Buch auf die Schreibplatte zu legen.
    Sie ließ den Blick weiterwandern und betrachtete voller Abscheu die reich verzierte goldene Uhr, die auf dem Kaminsims stand.
    Nach Worten suchend schaute Penelope zu ihrem Gatten hin. Sie hätte sich bedanken müssen, weil er ihr ein so großes Zimmer überließ. Aber sie brachte nur ein schwaches „Wie hübsch …“ hervor.
    Adam sah ein wenig schuldbewusst drein. „Ich werde dafür sorgen, dass du Möbel erhältst, die für deine Arbeit geeigneter sind. Einen Schreibtisch, ein paar stabile Bücherregale … Was du nicht brauchst, kannst du hinauswerfen.“ Er wies auf einen Beistelltisch, auf dem mehrere Porzellanfiguren standen.
    Es schien sich um Darstellungen von romantisch gekleideten Männern und Frauen beim Schäferstündchen zu handeln. Penelope erschauerte bei diesem Anblick. Wertvoll mochten die Figürchen ja sein, aber wer, um Himmels willen, hatte Geld für etwas so Geschmackloses ausgegeben? Zu ihrem Erschrecken entdeckte sie noch mehr von den Figuren in einem Regal.
    „Es dauert vielleicht ein paar Tage, bis alles deinen Wünschen entspricht“, meinte Adam. „Doch ich hoffe, der Raum ist zumindest groß genug?“
    Sie nickte, denn

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