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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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jetzt?«, fragte er.
    Sie drehte sich um und fing seinen Blick auf. »Ich sehe Leben«, sagte sie schlicht. »Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich jetzt älter bin, oder daran, dass es bei Tageslicht so anders aussieht.«
    Alex umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. Küsste sie mit dem Verlangen, das er jedes Mal verspürte, wenn er sie ansah. Küsste sie mit der Dankbarkeit, die er einem Baum gegenüber nicht zum Ausdruck bringen konnte, mit dem Kummer, den er wegen des Verlusts zweier Menschen empfand, die sie so sehr geliebt hatte. Aber vor allem küsste er sie mit der Freude, die er darüber empfand, am Leben zu sein.
    Als er fertig war, wirkte sie geziemend benommen.
    »Wir müssen weiter«, sagte er und drückte ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, dann ließ er die Hände sinken, solange er noch die Willenskraft hatte, sie loszulassen.
    »Richtig«, krächzte sie.
    Er lächelte selbstzufrieden. Er konnte nicht anders. Er genoss das Bewusstsein, dass er das mit ihr anstellen konnte, und auch den Gedanken an all die Dinge, die er mit ihr anstellen würde, sobald sie verheiratet waren.
    »Dann sind wir also in der Nähe von Whitefield?«, fragte er über die Schulter, während er sich in Bewegung setzte.
    Sophie hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt. »Verzeihung, was? Oh!« Sie lief ein paar Schritte, um zu ihn einzuholen. »Whitefield, richtig. Es ist nicht weit, denke ich. Zwei oder drei Meilen? Meine Erinnerung an die Gegend ist ein wenig verschwommen.«
    Der wohlbeleibte Mann beäugte die beiden Missetäter vor ihm mit offenem Abscheu. »Wie habt ihr sie entkommen lassen?«
    »Soweit wir das wissen, hatte das Mädel ein Messer. Hab ich nicht recht, Sam?«
    »Genau das ham wir gedacht. Ein richtig sauberer Schnitt …«
    »Habe ich euch nicht eigens Anweisung gegeben, sie nach Messern zu durchsuchen!«
    »Das ham wir getan, Chef, alle beide. Eins haben wir bei dem feinen Pinkel gefunden und eins hatte das Mädchen in der Hand, als wir sie geschnappt haben, aber sie hatte keine von diesen Taschen dabei … wie hast du sie noch mal genannt, Sam?«
    »Ridikül«, half Sam ihm mit wissender Miene auf die Sprünge.
    »Und am Leib?«, knurrte der Dicke.
    Die beiden Männer wirkten bestürzt. »Sie haben nix davon gesagt, dass wir einer Dame unter den Rock gehen sollen!«, rief der Erste anklagend. Sein Akzent wurde durch seine Entrüstung noch breiter.
    »Sie ham uns angeheuert, das Mädchen zu entführen, nicht sie zu begrapschen«, stellte Sam klar.
    »Und der feine Pinkel sollte überhaupt nicht da sein«, brummte der erste Mann. »Dafür wollen wir das Doppelte.«
    Der Beleibte war einen Moment lang sprachlos vor ungläubigem Zorn. Schließlich fand er seine Stimme wieder und brüllte die beiden an: »Ihr seid gewöhnliche Verbrecher, Diebe, Mörder …«
    »Ich hab mein Leben lang nie nich jemanden umgebracht«, erklärte der erste Mann prompt.
    »Ich schon«, gestand Sam bekümmert. »Aber da war ich Soldat. Der liebe Gott wird es mir vielleicht verzeihen, wenn ich immer bereue, was ich getan hab.«
    Der Erste klopfte seinem Freund tröstend auf den Rücken. »Stimmt wohl, Sam, stimmt wohl.« Er richtete einen harten Blick auf den Behäbigen. »Er kann nicht gut ein Mädchen begrapschen und gleichzeitig Buße tun, oder?«
    »Ihr habt sie entführt!«
    »Aye, das haben wir«, antwortete Sam in dem gleichen resignierten Tonfall. »Ham zu Hause Mäuler zu füttern, nicht wahr? Ich nehm an, das wird Gott mir ebenfalls verzeihen.«
    »Einige dieser Mäuler sind Ehefrauen«, kommentierte der Erste vielsagend.
    »Und Töchter«, fügte Sam hinzu, »und Schwestern.«
    »Nichten.«
    »Bei mir ist ein Enkelkind auf dem Weg, könnte ein Mädchen sein …«
    »Ja, ich verstehe! Bei Gott, wo treibt er Leute wie euch nur auf? Ich weiß nicht, ob ihr verrückt seid oder einfach dumm!«
    Zwei Augenpaare verfinsterten sich bei dieser Bemerkung, aber der Dicke war zu sehr auf seinen eigenen Zorn konzentriert, um die Gefahr zu erkennen, in der er sich befand. »Verdammt gut, dass Heransly daran gedacht hat, noch ein paar Männer anzuheuern!«, schrie er. »Sie werden keine Probleme haben, dort aufzuräumen, wo ihr zwei Idioten …«
    »Kommt mir nicht richtig vor, dass er uns Konkurrenz auf den Hals schickt, wie, Sam?«, fragte der erste Mann leise.
    »Ganz und gar nicht richtig«, antwortete Sam.
    Der Erste begann, mit den Knöcheln zu knacken. »In so einem

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