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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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wann sie log. Für einen Augenblick musterte sie sein Gesicht und stellte sich vor, wie sie sich ihm anvertraute, hörte ihn seine Hilfe anbieten … als Beschützer oder, schlimmer noch, als Ehestifter. Bei dem Gedanken krampfte sich ihr der Magen zusammen, und sie richtete sich auf und reckte das Kinn.
    »Das ist eine Ausflucht«, bemerkte Alex.
    »Zufällig ist es die Wahrheit. Ich diskutiere das nicht mit Ihnen, Alex. Sie können es entweder akzeptieren, und wir können zu weitaus erfreulicheren Themen übergehen, oder Sie können mich verlassen, aber ich habe nicht die Absicht, den Rest meines Nachmittags damit zu vergeuden, mit Ihnen zu streiten.«
    Alex ließ sich bewusst Zeit mit der Entscheidung, und Sophie gelang es nur mit Mühe, ruhig zu bleiben. Selbst ein Streit mit Alex war besser, als allein im Haus zu sitzen und keine Ablenkung von ihren Sorgen zu haben.
    Alex starrte sie noch einen Moment länger an, dann entspannte er sich wieder. »Also schön.«
    »Also schön, Sie werden sich meinen Wünschen fügen und bleiben, oder also schön, Sie werden sich meinen Wünschen fügen und gehen?«
    Alex lächelte über den kleinen Hieb. »Ersteres. Also kommen Sie, Sie haben mir Konversation über erfreuliche Themen versprochen. Dann lassen Sie uns beginnen.«
    Sophie hätte vor Erleichterung beinahe die Augen geschlossen. Jetzt konnte sie den Rest des Tages damit verbringen, hier mit Alex zu sitzen und über alles zu diskutieren, von Politik bis zu Mode. Er würde nicht herablassend zu ihr sprechen oder die Wahl von Themen einschränken. Er würde nach ihrer Meinung fragen, sich sorgfältig anhören, was sie sagte, und ihr ganz gewiss widersprechen. Aber statt ihr einen gönnerhaften Klaps auf die Hand zu geben und sie mit einem gleichermaßen gönnerhaften Lächeln zu bedenken, würde er das Thema von Gleich zu Gleich mit ihr erörtern. Sie liebte ihre Wortgefechte, selbst wenn sie den Verdacht hegte, dass er sich mit Absicht schwierig stellte. Alex mochte sie als hübsches Souvenir sehen, das es zu gewinnen galt, aber zumindest betrachtete er sie als ein hübsches Souvenir mit funktionierendem Verstand.
    Sie befanden sich mitten in einer durch und durch vergnüglichen Debatte über die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit den Amerikanern, als er aufstand und erklärte: »Wir werden dies ein andermal fortsetzen müssen. Ich muss gehen.«
    »Was? Aber Sie sind doch gerade erst gekommen.« Gütiger Gott, sie hoffte, dass sie nicht ganz so jämmerlich klang, wie sie befürchtete.
    »Es ist fast fünf«, sagte Alex mit einem Blick auf die Wanduhr. »Ich bin seit fast zweieinhalb Stunden hier.«
    »Aber ich dachte …«
    »Was dachten Sie?«, erkundigte er sich aufrichtig, während er seinen Mantel glatt strich und seine Halsbinde zurechtzupfte.
    Dass er zum Abendessen bleiben würde, dachte sie. Dass er sie davon überzeugen würde, heute Abend doch auszugehen, nur sie beide, es sei denn, eine Anstandsdame wäre von Nöten.
    »Dass Sie länger bleiben würden«, sagte sie stattdessen in der Hoffnung, nach ihren voreiligen Worten noch etwas von ihrem Stolz zu retten.
    »Nun, Miss Everton, werden Sie mich vermissen?«
    Sophie schnaubte statt einer Antwort.
    »Das kann man wohl aus keiner ihrer Sprachen mit ›Ja, schrecklich‹ übersetzen?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Ein Jammer.« Er kam zu ihr herüber, um ihr einen keuschen Kuss auf die Stirn zu geben. »Wenn Sie bereit sind zu betteln, wäre ich vielleicht bereit zu bleiben. Jetzt werde ich meine andere Verabredung einhalten müssen.«
    »Mit meinem Cousin?«
    Alex schien den Tadel in ihrer Stimme nicht zu hören. »Nein, eigentlich habe ich mit seinem Freund zu tun, Lord Heransly.«
    Dem Sohn des Earls? Dem, vor dem er sie gewarnt hatte?
    »Ich werde Sie in Haldon sehen«, sagte er.
    »Nicht vorher?« Soviel zu ihrem Stolz, aber das Fest der Thurstons fand erst in einigen Tagen statt, und …
    »Sicher, dass Sie nicht bereit sind zu betteln?«
    Sie lächelte ein wenig ironisch, dann fügte sie hinzu: »Das war auch Englisch, für den Fall, dass Sie sich gewundert haben.«
    Alex lachte nur, machte zwei flinke Schritte und küsste sie hart und schnell, bevor sie Einwände erheben konnte. Er zog sich zurück, sah sie für einen Moment an und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Gott, ich liebe Ihren Mund.«
    Als Sophie sich hinreichend erholt hatte, um eine Antwort zu geben, war er fort.
    Am nächsten Tag erhielt sie einen Brief von Alex.
    Liebe

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