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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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    »Sehen Sie den Flughafen links unter Ihnen?«
    Er lag weit, weit, weiiit unter ihr. Ihr Mund war so trocken, dass es das »Ja« nicht über die Lippen schaffte.
    »Ich möchte, dass sie einmal die Landebahn überfliegen. Nur überfliegen. Sie haben jede Menge Treibstoff. Machen Sie eine Runde, damit ich denen ansagen kann, dass wir reinkommen und ich Sie in Position bringe.«
    Die Maschine sackte mit einem nervtötenden Stoß ab. Lily kreischte. Ihr wurde schwarz vor Augen. Vor Übelkeit schoss ihr Speichel in den Mund. Ogottogottogott.
    » Alles in Ordnung. Sie sind in Ordnung. Halten Sie sie im Gleichgewicht.«
    Ich bin nicht in Ordnung . Sie versuchte, zu schlucken, aber ihre Kehle war vom schieren, puren Schrecken zugeschnürt. »R-runde?«
    »Einmal, Sie können es.«
    »Sie kennen mich nicht. Woher zum Teufel wollen Sie wissen, ob ich es kann oder nicht?«, fragte Lily aufgebracht. Sie wollte nicht die Verantwortliche sein, verdammt noch mal.
    »Weil«, sagte er gelassen, »nichts anderes akzeptabel ist. Konzentrieren Sie sich jetzt.«
    Reinkommen, dachte Lily wütend. Auf die eine oder andere Art würde die Maschine auf die Erde kommen. Sie betete nur, dass sie die zahlreichen Feuerwehrwagen, die an der Landebahn so weit unten aufgereiht waren, nicht brauchten. Mit weißen Knöcheln befolgte Lily die Anweisung. Jeder Fluch, den sie je gelernt hatte, ging ihr durch den Kopf, während sie eine Runde über dem Flughafen drehte. Sie folgte St. John aufs Wort.
    Biep-biep-biepbiepbiep. »Nein!« Lily passte den Steuergriff an. Das ärgerliche und erschreckende Piepen hörte auf. Aber das Geräusch hallte in ihrem Kopf nach und brachte sie
noch mehr in Schwitzen. Als der Wind das Flugzeug durchrüttelte und es wie ein Schlauchboot auf See anhob und fallen ließ, stieg ihr noch mal Galle in den Schlund. »Ich k-kann das nicht.«
    »Sicher können Sie«, sagte St. John. »Sie machen sich gut. Schauen Sie nach dem Höhenmesser, die rote Skala in der Mitte des Instrumentenbretts. Sehen Sie ihn?«
    »J-ja.«
    »Die kleine Hand zeigt in Tausend-Fuß-Einheiten an, wie hoch Sie über dem Meeresspiegel liegen, die große Hand in Hunderter-Schritten.«
    Lily fuhr mit trockener Zunge über ihre ausgedörrten Lippen. »K«
    »Setzen Sie zur Landung an, wenn der Höhenmesser eintausend Fuß anzeigt …, was in etwa … jetzt … der Fall sein sollte.« Seine Stimme schien Lily unheimlich ruhig. Sie zitterte, dass ihr das Bild vor Augen verschwamm und hüpfte. »Sehen Sie den Flughafen da unten bei Ihrer rechten Flügelspitze?«
    Nein. Sie musste ihm einfach glauben, dass er zur Hölle dort war. Sie musste zu viel hinkriegen, um sich irgendetwas anzusehen.
    »Reduzieren Sie den Schub, indem sie das Gas drosseln - nein, zu viel. In Ordnung. Sachte, sachte. Gut gemacht. Lassen Sie die Nase nicht mehr als zwanzig Zentimeter unter den Horizont sinken - gutes Mädchen. Okay. Fast auf dem Boden.«
    O Gott, er war zum Anfassen nah. Lily zog am Steuerruder, und die Nase hob an.
    »Andersrum, Schätzchen. Zurückziehen. Nur die Ruhe, wenn sie etwas hören - das ist der Sinkflug. Das gehört sich so. Ziehen sie das Ruder ganz zu Ihrer Magengrube, bis Sie auf dem Boden sind. Ganz sanft.«

    Das Flugzeug hüpfte und rüttelte, als die Kufen auf das Hallenvorfeld trafen. Rechte Kufe. Dann linke Kufe. Die Maschine kam ins Trudeln …
    »Leicht zum Körper manövrieren - festhalten. Es pendelt sich von selbst ein.«
    »Wie bringe ich dieses Ding zum Stehen? Gibt es keine Bremsen?«
    »Doch, aber ich will nicht, dass Sie sie benutzen. Lassen Sie es einfach ausrollen. Sie haben jede Menge freie Bahn. Langsam das Gas drosseln, und der Motor bleibt stehen.«
     
    Die Hunde hinter ihr jaulten. Es klang fast so erstickt, als wären sie unter Wasser. Lily starrte benommen auf das Steuerruder, während St. John sie über die Landebahn dirigierte.
    Bis die Maschine stotternd zum Stillstand kam, schmerzte Lilys Kiefer vom Zähnezusammenbeißen, ihre Finger waren für alle Ewigkeit mit dem Steuerruder verschmolzen, und der Schweiß hatte ihr das Hemd an den Rücken geklebt. Der Hubschrauber landete leicht wie eine Libelle neben ihr. Ein dunkelhaariger, hoch gewachsener Mann mit Pferdeschwanz sprang auf das Vorfeld. Die Rotorblätter drehten sich noch über seinem Kopf, als er auf sie zustapfte.
    Ein paar hundert Meter weiter weg riss jemand die Tür zum Terminal auf, und eine Menschenherde trampelte heraus wie die Rinder auf der Flucht vor dem

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