Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Fremde, war ein Krieger.
    Die drei Männer kamen auf sie zugekeucht. »Ich kann allein zum Lagerplatz zurücklaufen«, sagte Lily mit Nachdruck. »Geht mit Derek.«
    »Ihr bleibt bei ihr «, befahl Derek und zog einen Revolver unter der Jacke heraus. Er drehte sich um und lief links hinauf zu den Bäumen, das Gewehr in der einen, den Revolver in der anderen Hand.
    »Heilige Scheiße«, sagte Rob Stuart ehrfürchtig, während Derek über eine Kuppe verschwand. »Ist er ein Cop?«

    »N-nein. Rancher.« Sie machte mit zittrigen Fingern die Jacke zu. Sie hatte an Derek in den sechs Jahren, die sie ihn nun kannte, nie einen solchen Gesichtsausdruck gesehen.
    Angespannt. Mörderisch. Furcht erregend.
    Und dann … leer. Kalt. Gnadenlos.
    Lily zitterte. Sie fror bis aufs Mark. Und das hatte nichts mit dem langsam schmelzenden Schnee in ihren Hosen zu tun.
    Don Singleton kam zu ihr und legte den Arm um sie. »Bist du verletzt? Hast du den Kerl gesehen?«
    »Nein und noch mal nein«, antwortete Lily irritiert. Sie schob sich so beiläufig wie möglich aus seinem Arm. Oh, Lily, dachte sie plötzlich, spring über deinen Schatten. Sie musste über sich selber lachen. Ein wenig verletzte weibliche Eitelkeit war immer noch besser, als daran zu denken, was gerade passiert war. Das ließ ihr wirklich die Knie weich werden.
    Die drei Männer nahmen sie schützend in die Mitte, die Gewehre in der Hand. Sie sahen interessiert Derek zu, der weiter oben auf die Bäume zulief, und spekulierten über den Schützen.
    »Lass uns zum Camp zurückgehen, kleines Mädchen«, sagte Don. »Wir flößen dir einen heißen Kaffee ein, und du kannst uns erzählen, was da oben passiert ist.«
    »Ja«, stimmte Lily zu. »Gehen wir.« Die Männer hatten allesamt ihre Gewehre mitgenommen. Was sie gleichfalls hätte tun sollen, verdammt. Sie hätte es besser wissen müssen. Aber sich Vorwürfe zu machen, brachte jetzt auch nichts. Sie konnte ohnehin nur an Derek denken, der gegen - gegen wen? - in die Schlacht gezogen war. Wie viel Munition hatte er dabei? Und wie viel davon war noch übrig? Und wo war er hergekommen? Er war weitaus früher dran gewesen als die anderen Musher.

    Jetzt, wo es vorüber war, war ihr ein bisschen schwindlig. Es war doch bestimmt nicht Derek gewesen, der auf sie geschossen hatte? Nein, das war lächerlich. Die Aufregung und der eisige Hintern hatten ihren Verstand verwirrt. Die Schüsse waren von hinten gekommen, und Derek war vor ihr aufgetaucht. Er konnte es nicht gewesen sein.
    »Das waren bestimmt nur ein paar Jungs, die dachten, sie könnten einen Elch erledigen oder so was », sagte sie mit Nachdruck. Sie lauschte halbherzig den wilden Spekulationen und verwarf den lachhaften Gedanken, dass die Schüsse gezielt ihr gegolten hatten. Aber es waren so viele Schüsse gewesen und dicht hintereinander. Hatte der Schütze auf sie gezielt? Oder hatte er einen anderen Musher im Visier und Lily hatte einfach nur Pech gehabt?
    Irgendwelche radikalen Umweltschützer oder ein Iditarod-Hasser? Die konnten durchaus extrem sein. Aber würden sie so weit gehen, auf die Musher zu schießen?
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie irgendwer tot sehen wollte. Es sei denn... Lily spürte die Galle in die Kehle steigen. Es sei denn, irgendwer wusste, dass sie an jenem Tag in der Scheune gewesen war. Es sei denn, irgendwer wusste, dass sie dieses Gespräch mit angehört hatte.
    Gott. Konnte das möglich sein?
    Konnte es einen Zusammenhang mit dem Samenschwindel geben?
    Lily stopfte die Hände in die Taschen und zog die Schultern hoch, um ihre Ohren zu wärmen. »Danke, dass ihr mir zu Hilfe gekommen seid, Jungs. Ich brauche jetzt echt einen Kaffee. Und wenn dieser Typ gescheit ist, dann gibt er Fersengeld, bevor Derek ihn findet.«

    »Blöde, verdammte Schlampe! Hast du das gesehen? Zappelt rum wie eine Flunder, und ich schieß eine ganze verfluchte Meile daneben.« Der Heckenschütze löste das Gewehr nicht von der Wange, als hinter ihm der andere Mann auftauchte.
    Woher wusste der verdammte Heckenschütze, dass er hinter ihm war?
    »Hast du den Verstand verloren?« Er konnte es nicht fassen, dass sie jemand anderen hergeschickt hatten, um den Job zu erledigen. »Was, zur Hölle, bildest du dir ein, Dummkopf? Wie soll ein Schuss nach einem gottverdammten Unfall aussehen?«
    Der Schütze zuckte die Achseln und feuerte den nächsten Schuss ab. »Wen interessiert das, verdammt? Könnte ein Jäger oder so gewesen sein.«
    »Könnte ein

Weitere Kostenlose Bücher