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Wie funktioniert die Welt?

Wie funktioniert die Welt?

Titel: Wie funktioniert die Welt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brockman , Herausgegeben von John Brockman
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50 « bis zu »über $ 500 «, bei den anderen waren die Stufen viel größer – von »$ 0 -$ 500 « bis »über $ 400 000 «. Die meisten Studierenden, die mit der 50 -Dollar-Abstufung konfrontiert waren, kreuzten eine Zahl in der Nähe des oberen Endes an und hatten damit das Gefühl, es gehe ihnen relativ gut. Schon diese scheinbar triviale Manipulation führte dazu, dass sie sich gehetzt, unter Zeitdruck und gestresst fühlten. Schon mit dem
Eindruck
, wohlhabend zu sein, erlebten die Studenten das gleiche Gefühl des Zeitdrucks, über den auch wirklich wohlhabende Personen berichten. Mit anderen Methoden konnten Wissenschaftler bestätigen, dass eine Steigerung des vermeintlichen wirtschaftlichen Wertes der Zeit ihre vermeintliche Knappheit verstärkt.
    Wenn der Eindruck, Zeit sei knapp, zum Teil aus dem Gefühl erwächst, dass Zeit sehr wertvoll ist, können wir dieses Gefühl des Zeitdrucks vielleicht am besten dadurch verringern, dass wir unsere Zeit verschenken. Tatsächlich legen neuere Forschungsarbeiten die Vermutung nahe, dass das Verschenken von Zeit, indem man anderen hilft, den Zeitdruck tatsächlich lindert. Unternehmen wie Home Depot bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ehrenamtlich anderen zu helfen, was möglicherweise die Gefühle von zeitlicher Belastung und Burn-out verringert. Und Google ermuntert seine Mitarbeiter, 20  Prozent ihrer Zeit auf eigene Lieblingsprojekte zu verwenden, ganz gleich, ob die Aussicht besteht, dass sie sich auszahlen oder nicht. Manche dieser Vorhaben führten zwar tatsächlich zu wirtschaftlich wertvollen Produkten wie Gmail, der größte Wert des Programms dürfte aber darin liegen, dass sich bei den Mitarbeitern das Gefühl der Zeitknappheit verringert.
    DeVoes und Pfeffers Arbeiten bieten vielleicht auch eine Erklärung für wichtige kulturelle Trends. In Nordamerika ist das Gefühl des Zeitdrucks in den letzten 50  Jahren dramatisch angestiegen, obwohl die wöchentliche Arbeitszeit relativ konstant geblieben ist und die Zahl der Freizeitstunden pro Woche heute höher liegt. Dieser scheinbare Widerspruch ist zu einem nicht geringen Teil dadurch zu erklären, dass die Einkommen in der gleichen Zeit beträchtlich gestiegen sind. Gleichzeitig ist eine solche kausale Wirkung vielleicht auch eine Erklärung dafür, warum die Menschen in wohlhabenden Städten wie Tokio schneller gehen als in Metropolen wie Nairobi oder Djakarta. Und auf der Ebene des Einzelnen legt eine solche Erklärung auch die Vermutung nahe, dass die Zeit mit dem im Lauf des Lebens wachsenden Einkommen immer knapper zu sein scheint. Das heißt, ich werde mich im weiteren Verlauf meiner Karriere möglicherweise zwingen müssen, die Dinge ein wenig langsamer anzugehen.

Bart Kosko
Warum die Sonne noch scheint
    Professor für Elektrotechnik und Jura, University of Southern California; Autor von Noise
    Zu den tiefgreifendsten Erklärungen muss die Beantwortung der Frage gehören, warum die Sonne noch scheint – warum sie nicht längst abgebrannt ist wie ein Feuer im Alltagsleben. Dieses Problem trieb sicher die Sonnenanbeter früherer Zeiten um, wenn sie beobachteten, wie Lagerfeuer oder Waldbrände ihren Lebenszyklus durchliefen. Ebenso machten sich Wissenschaftler im 19 . Jahrhundert darüber Gedanken, wussten sie doch, dass die Gravitation allein keine Erklärung für das vermutlich sehr lange Leben der Sonne bietet.
    Auch mir machte die Frage Sorgen, als ich in Kindertagen zum ersten Mal darüber nachdachte.
    Die Erklärung, dass Wasserstoffatome zu Helium verschmelzen, war dabei kaum ein Trost. Sie kam Anfang der 1960 er Jahre auf dem Höhepunkt der Kalte-Kriegs-Schutzraumparanoia auf, als mein Vater in unserem neuen Haus einen Teil des Kellers zu einem atombombensicheren Bunker umgebaut hatte. Der Schutzraum war vollständig mit verstärktem Beton und Metallfenstern ausgestattet, und eine Tiefkühltruhe war mit selbstgekochten, portionierten Mahlzeiten vollgestopft. Die Sonne brannte so lange und so hell, weil in ihrem Inneren letztlich so viele Pilzwolken produzierende Wasserstoffbombenexplosionen stattfanden und weil die Sonne so viel wasserstoffbombenfähiges Material enthielt. Es waren die gleichen Wasserstoffbombenexplosionen, die auch die Erde verbrennen und selbst den kleinen Bunker in Brand setzen konnten, wenn sie sich in der Nähe ereigneten.
    Die Logik der Erklärung ging weit über eine Erklärung des strategischen Gleichgewichts durch ein nukleares Patt im globalen

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