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Wie gut, dass es dich gibt!

Wie gut, dass es dich gibt!

Titel: Wie gut, dass es dich gibt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ausgesucht und habe auf der Station für krebskranke Kinder gearbeitet. Eines Tages kam Stacey vorbei und besuchte die Kinder.“
    Sein Blick ging an ihr vorbei, und Crissy hatte den Eindruck, dass er in dem Moment in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort war. Und bei einer anderen Frau.
    „Stacey kannte in dem Krankenhaus niemanden. Sie wollte einfach nur bei den Kids vorbeischauen, um sie vielleicht etwas aufzumuntern. Sie fragte bei den Krankenschwestern nach, wer am wenigsten besucht wurde, und blieb und spielte dann den ganzen Nachmittag mit dem Kind. Das Mädchen hieß Wendy. Ich dachte, Stacey sei ihre Schwester, und ich wollte mit einem Familienmitglied über das Kind reden. Stacey erklärte mir, wer sie sei, und wir gingen spontan einen Kaffee trinken.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie war so wunderschön. Ich konnte keine vollständigen Sätze hervorbringen, ohne zu stottern. Sie war intelligent und humorvoll. Ich fragte, ob sie mit mir ausgehen würde, und sie antwortete, dass sie nur noch sechs Monate zu leben hätte.“
    Crissy erstarrte. „Nur noch sechs Monate?“
    „Es war ein Scherz gewesen. Sie erzählte mir, dass sie als Kind Krebs gehabt hatte. Es war die Art von Krebs, die früher oder später wiederkommt. Sie witzelte, dass sie schon morgen tot sein könnte. Oder in vierzig Jahren. Aber sie wusste, dass sie eine Zeitbombe in sich ticken hatte.“
    „Es war mir egal“, fuhr er fort. „Ich wollte so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, egal, wie viel es noch war. Sie wies mich immer wieder ab, aber irgendwann habe ich es dann geschafft, sie zu überzeugen, mit mir auszugehen. Als ich ihr dann einen Antrag machte, ging das gleiche Spiel von vorn los. Sie wollte nicht, dass ich mich an jemanden binde, der jederzeit krank werden konnte. Aber ich wollte nicht ohne sie leben.“ Er sah Crissy an. „Das ist wahrscheinlich ein bisschen zu viel auf einmal, oder?“
    „Nein“, antwortete Crissy automatisch, obwohl das genau ihrem Gefühl entsprach. Das Problem lag nicht nur darin, was er gesagt hatte, sondern wie . Josh liebte seine Frau immer noch. Crissy hörte es ganz deutlich.
    „Hast du dich wegen ihrer Krankheit auf dein Fachgebiet spezialisiert?“
    „Das war einer der Gründe, aber hauptsächlich wegen der Kinder, die ich bei meinem Praktikum kennengelernt habe. Ich wollte sie alle retten und war arrogant genug zu glauben, dass ich das schaffen würde.“
    „Lagst du falsch?“
    Seine Augen verdunkelten sich. „Manchmal.“
    „Dir gelingt es immer wieder, mein Leben ins richtige Licht zu rücken“, gestand sie. „Eigentlich habe ich kein Recht, mich über irgendetwas zu beschweren.“
    „Sag das nicht. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen.“
    „Du kümmerst dich um die wichtigen Dinge im Leben“, meinte sie. „Vielleicht sollten wir alle mal darüber nachdenken, dass die kleinen Schwierigkeiten des Alltags gar nicht so schlimm sind.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob diese Lektion lange anhält“, mutmaßte er und nahm ihre Hand. „Komm. Ich zeige dir meinen Grill. Er ist groß und sehr männlich. Du wirst beeindruckt sein.“
    „Da bin ich mir sicher.“
    Crissy war dankbar, dass er sich um eine heiterere Stimmung bemühte. Sie hatte keine Lust, den ganzen Abend über Joshs verstorbene Frau zu reden oder über sie nachzugrübeln. Stacey war ohnehin immer bei ihnen. Sie war der Geist, der ruhelos in seinen Gedanken umherstreifte.
    Als sie auf die kleine Veranda hinaustraten, überlegte Crissy, was es bedeuten würde, wenn sie wirklich schwanger war. Würde Josh ein neues Leben beginnen wollen, oder war er noch zu sehr in der Vergangenheit gefangen?
    Und was war mit ihren eigenen Gefühlen? Er war ein toller Mann. Aber war sie fähig, ihr Herz einem Menschen anzuvertrauen, der möglicherweise eine andere liebte?
    Die Situation mit Brandon war schon schwierig genug, und ein Baby würde alles nur noch schlimmer machen.
    Es gibt kein Baby, schalt sie sich. Es durfte kein Baby geben. Als ob Wunschdenken da irgendetwas ändern könnte.
    Nach dem Abendessen zogen sie sich ins Wohnzimmer zurück. Josh legte eine schöne Jazz-CD auf und gesellte sich zu Crissy auf die Couch. Bis jetzt war sein erstes Dinner bei ihm zu Hause recht gut gelaufen.
    Außer Pete, der ihm damals geholfen hatte, den Fernseher zu installieren, hatte er noch niemanden bei sich zu Besuch gehabt. Das Haus war für ihn eigentlich nur Schlafplatz und Kleiderschrank. Es war kein Heim. Seit Staceys

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