Wie heiratet man einen Highlander
hielt, sorgte er umso eifriger dafür, seinen Schatz immer in der Nähe zu haben. Der alte Mann bewachte bemerkenswert aufmerksam sein kleines goldenes Schmuckstück.
Georgiana schnaubte verächtlich. „Miss Hurst täte gut daran, sich vorzusehen. Von Zeit zu Zeit benimmt Roxburge sich ziemlich schlecht.“
„Ich würde Roxburge keinesfalls als gefährlich bezeichnen“, stellte Alexander fest und lachte kurz auf.
„Oh, das kann er aber durchaus sein“, murmelte Georgiana und beobachtete, wie ihr Ehemann Caitlyn zuzwinkerte. „Er ist ein lüsterner alter Mann.“
„Er ist fast blind“, spottete Alexander.
„Aus genau diesem Grund ist keines der Hausmädchen vor ihm sicher, ganz gleich, ob sie alt oder jung, hübsch oder hässlich sind.“
Plötzlich grinste der Duke anzüglich, und seine Miene wirkte weit weniger mitleiderregend als vorhin.
Alexander sah, wie der Duke sich vorbeugte und ... „Verdammt, er sieht ihr in den Ausschnitt!“
„Er ist fasziniert von Brüsten“, stellte Georgiana nickend fest.
„Aber er kann doch kaum sehen.“
„Das ist genau der Grund, warum er sich so tief über sie beugt.“ Georgiana lächelte abfällig. „Ich habe ihn schon tausend Mal gewarnt, dass er eines Tages in einen Ausschnitt fallen wird, wenn er nicht aufpasst.“
Als Alexander einen Schritt nach vorn tat, packte Georgiana ihn beim Arm. Aus ihrem Gesicht war jede Heiterkeit verschwunden. „Was hast du vor? Er macht das bei jeder Frau. Außerdem ..." Sie warf Caitlyn einen unfreundlichen Seitenblick zu. „So schlecht Roxburge sich auch benehmen mag, ich bin sicher, unsere kleine Prinzessin wird allein damit fertig.“
Tatsächlich hatte Caitlyn gerade etwas zu Roxburge gesagt, und der alte Mann war rot geworden und murrte laut. Nach der Art zu schließen, wie Caitlyn die Arme vor der Brust verschränkt hatte, war sie vom Verhalten des Dukes bestimmt nicht angetan.
„Siehst du?“, meinte Georgiana besänftigend. „Ich wusste, dass das Mädchen mit alten Kerlen umgehen kann. Wenn man bedenkt, aus welchen Kreisen sie stammt, hat sie in ihrem Leben sicher schon schlimmere Dinge regeln müssen.“
Alexander runzelte die Stirn. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, aber Georgiana hatte recht. Caitlyn war keine wohlbehütete junge Dame, deren Vater einen Titel und ein Vermögen besaß. Aus diesem Grund war es so einfach für ihn gewesen, sich in London an sie heranzumachen. Er hasste die Vorstellung, wie ein skrupelloserer Mann als er selbst sich in einer solchen Situation Vorteile verschafft hätte.
Caitlyn war allerdings der Ansicht, dass er schon skrupellos genug gewesen war. Dieser Gedanke gefiel ihm nicht. Er hatte sich einer Frau noch nie gegen deren Willen genähert oder gar ihre Schwäche ausgenutzt, und es irritierte ihn, dass Caitlyn der Ansicht zu sein schien, er habe genau das bei ihr getan. Sie hatte sich seine Avancen gern gefallen lassen und genau wie er Gelegenheiten gesucht, bei denen sie sich unschicklich verhalten konnten.
Oder war sie einfach viel unschuldiger gewesen, als er gedacht hatte? Da er älter und erfahrener war, hätte er vielleicht mehr Verantwortung für die Art ihrer Verbindung übernehmen müssen.
Ein seltsames Gewicht lastete auf seiner Brust. Verdammt, ihr Flirt war anders abgelaufen. Georgianas Bemerkungen lenkten ihn so ab, dass er Mühe hatte, klar zu denken.
Er beobachtete, wie Caitlyn von ihrem Gastgeber abrückte. Der Duke wirkte mürrisch und war offenbar höchst empört, als Caitlyn knickste und fortging.
Bevor Alexander sich bei Georgiana entschuldigen konnte, eilte Dervishton an Caitlyns Seite.
Georgiana lachte leise. „Vom Regen in die Traufe. Das arme Mädchen wird nicht einen Moment in Ruhe gelassen. Ich fürchte, das wird dir bei deinen Racheplänen einige Probleme bereiten.“
Es hätte tatsächlich so sein können, wie Caitlyn selbst bemerkt hatte. Doch jetzt spielten Caitlyn und er ein sehr viel schöneres Spiel. Bei diesem Gedanken musste er erneut lächeln.
Dervishton nahm Caitlyns Arm und schlenderte mit ihr hinüber zu dem großen Porträt von Roxburge, das an der Wand in der Nähe des Kamins hing.
Wieder einmal berührte ihre Anmut ihn tief. Jede ihrer Bewegungen war ein Dahingleiten voller Sinnlichkeit, die ihr jedoch nicht bewusst zu sein schien. Er wusste nicht, woran es lag, doch er konnte den Blick nicht von ihr wenden, und genauso ging es allen anderen Männern im Raum.
Georgiana schürzte die Lippen. „Sie macht ziemlich
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