Wie heiratet man einen Highlander
ihre Hand und küsste ihre Fingerspitzen. Seine Lippen waren warm. „Gute Nacht, Miss Hurst. Wir sehen uns morgen.“
Das Versprechen in seiner tiefen Stimme ließ Caitlyn erschaudern.
Misstrauisch beobachtete Dervishton, wie MacLean sich verbeugte und sich dann entfernte.
Während er zur Tür ging, bemerkte Caitlyn, dass er ihr etwas in die Hand geschoben hatte. Sie schloss die Finger um einen kleinen, ungleichmäßig geformten Gegenstand. Ihr war klar, um was es sich handelte: Es war ein Stück von einer Bienenwabe.
Lächelnd schob sie es in die Tasche und lenkte Lord Dervishton ab, indem sie ihn nach seinem neuen Pferd fragte. Morgen würden MacLean und sie die zweite Runde beginnen, und dieses Mal würde es kein Unentschieden geben. Dafür würde sie sorgen.
12. Kapitel
Ach, es ist nur Altweibergewäsch, dass Frauen nach Lust und Laune ihre Meinung ändern. Frauen ändern ihre Meinung, wenn es nötig ist, und damit hat es sich.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
MacCready stand neben dem Kleiderschrank bereit.„Welche Kleidung soll es heute sein, Sir? Vormittagsgarderobe, Reitanzug oder die Baumbesteigungskleider ? “
„Werden Sie nicht unverschämt!“
„Das würde ich niemals wagen, Sir. Schließlich möchte ich nicht, dass Sie den Himmel öffnen und es auf mich niederregnen lassen.“
Alexander runzelte die Stirn. „Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich Sie jederzeit ersetzen könnte. Ich fände jederzeit einen jüngeren, nicht ganz so geistreichen Kerl, der mir die Stiefel putzt, die Krawatten bügelt und auch sonst alles erledigt.“
Schmerzlich verzog MacCready das Gesicht. „Es ist das ,Sonstalles, das eine solche Last ist.“
Alexander grinste. Er fühlte sich an diesem Morgen voller Energie. Je mehr Zeit er mit Caitlyn verbrachte, umso entschlossener war er, sie in ihrem eigenen Spiel zu schlagen. Am vergangenen Abend war es ein sehr befriedigendes Gefühl gewesen, ihr das verdammte Stück vom Bienenstock zu geben, ganz gleich, was es ihn gekostet hatte, es zu bekommen.
„Ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass Miss Hurst sich von ihrer Zofe und von Mrs Pruitt, der Haushälterin, hat helfen lassen“, verkündete MacCready naserümpfend.
„Ich weiß. Sie hielten im Flur Wache, während Miss Hurst die Schnupftabakdose seiner Gnaden stahl.“
„Und Sie haben sie ihm zurückgegeben?“
„Natürlich, und seitdem hat er sie nicht mehr erwähnt.“
„Das sind sehr gute Neuigkeiten, Sir. Darf ich zu hoffen wagen, dass alle weiteren Aufgaben, die Sie Miss Hurst zu stellen gedenken, sich im Rahmen des Gesetzes bewegen werden - einfach nur so der Abwechslung halber?“
„Bei der nächsten Aufgabe für die lästige Miss Hurst geht es eher um eine Mission, bei der Höflichkeit vonnöten ist, jedoch kein Diebstahl.“
„Hervorragend, Sir! Und ich hoffe, die Aufgabe, die Miss Hurst für Sie auswählt, verlangt weniger körperlichen Einsatz. Ihre Hose musste ich ins Feuer werfen. Ich kann zwar kleine Wunder bewirken, aber ich kann keine völlig zerfetzten Lumpen flicken.“ „Die Hose ist mir völlig egal; ich bin froh, dass ich mir nicht das Genick gebrochen habe.“
„Ich hoffe, dass Sie sich bei zukünftigen Unternehmungen der Hilfe einer“ - MacCready verzog die Lippen - „sagen wir, wendigeren Person versichern.“
„Ich selbst bin wendig genug“, brummte Alexander. Verdammt, warum versuchte jeder ihm einzureden, dass er alt wurde? „Ich war kaum zwei Meter über dem Boden. Als die Bienen aus dem Stock kamen, bin ich einfach nur erschrocken.“
„Natürlich, Sir. Es ist ja auch äußerst überraschend, in einem Bienenstock Bienen anzutreffen. Genauso könnte man ja auf den Gedanken kommen, dass in einem Vogelnest möglicherweise Vögel sind, Pferde im Pferdestall, Füchse im Fuchsbau ...“ Alexander starrte ihn ausdruckslos an.
Der Kammerdiener seufzte. „Versprechen Sie einfach nur, dass Sie sich in Zukunft Hilfe holen, wenn es um Gegenstände geht, die sich deutlich über Ihrem Kopf befinden.“
„Ich brauche keine Hilfe.“
„Ihre Feindin Miss Hurst scheint nichts gegen Hilfe zu haben. Vielmehr hat sie fast jeden weiblichen Dienstboten dazu gebracht, sich auf ihre Seite zu schlagen.“
„Ihre Seite? Worum geht es hier? Um einen Krieg?“
„Das sollte man fast meinen. Mrs Pruitt und die Zofe haben unter den Dienstboten gut Wetter für Miss Hurst gemacht, und zwar auf eine Weise, die wenig
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