Wie heiratet man einen Highlander
bringen können.“
Muiren schüttelte den Kopf. „Wenn der Duke den Richterstuhl besetzt? Das glaub ich nich.“
„Na ja, als das passiert ist, hätte Lord Dingwall vor Wut wohl seinen Kopf gegen eine Mauer schlagen können. Er war unglaublich zornig, als er herausfand, dass der Richter ihn nicht mal den Fall vortragen lassen wollte. Da tauchte Dingwall bei einer der Hauspartys auf und schrie herum, dass der Duke und sie ihn betrogen hätten und dass er sich das nicht gefallen lassen würde. Ihre Gnaden befahl den Dienern, ihn hinauszuwerfen, und seitdem wurde er nie mehr ins Haus gelassen.“
„Damals hat er auch den preisgekrönten Corgie ihrer Gnaden gestohlen“, warf Muiren ein. „Hat ihn gestohlen, als der Diener ihn ausführte, und will ihn nich wieder zurückgeben. Und jetzt, einfach um sie zu ärgern, führt er den Hund immer direkt am Zaun lang. Das tut er. Und wenn er ihre Gnaden sieht, winkt er wie wild und zeigt auf den Hund und springt auf und ab wie ein Troll.“ „Und was geschieht dann?“
„Oh“, machte Mrs Pruitt. „Sie hätten ihre Gnaden sehen sollen. Es ist gerade wieder passiert, kurz bevor Sie hier ankamen, Miss, und sie war vollkommen aufgelöst und nicht zu beruhigen. Lehnte sich aus dem Fenster ihrer Kutsche und schimpfte wie ein Fischweib.“
„Genau.“ Muiren riss ihre grauen Augen weit auf. „Ich hab sie noch nie so sprechen hören! Sie hätt ihn sicher erschossen, wenn sie geglaubt hätt, dass sie damit davonkommt.“
Das bezweifelte Caitlyn keine Sekunde. Die Duchess besaß eine Härte, die nicht zu übersehen war, eine Sprödigkeit, die sich deutlich in ihrer Sprache bemerkbar machte; und, wenn sie wütend war, ein Lachen, das wie der Schrei eines Esels klang. Es gelang Caitlyn nicht, auf jemanden böse zu sein, der es auf so wunderbare Weise schaffte, die Duchess zu ärgern. Das hätte sie nämlich am liebsten auch getan, besonders seit dem vergangenen Abend.
Vom gestrigen Ausritt mit Dervishton war sie mit hervorragenden Informationen über Lord Dingwall zurückgekommen. Bis vor zehn Jahren, als Dingwalls Tochter an einer Lungenentzündung gestorben war, hatte der alte Mann sich seinen Nachbarn gegenüber recht freundlich verhalten. Danach war er zum Einsiedler geworden und hatte ab da kaum ein gutes Wort für jemanden übriggehabt.
Der Mann tat Caitlyn leid. Zu seinem Kummer kam hinzu, dass der Duke und die Duchess kurz nach dem Tod seiner Tochter angefangen hatten, das neue Haus zu bauen. Soweit Caitlyn verstanden hatte, waren sie dabei in so gut wie jeder Hinsicht rücksichtslos vorgegangen. Kein Wunder, dass Dingwall sich unnachgiebig geweigert hatte, sich um seinen Teil der Straße zu kümmern oder irgendetwas anderes zu tun, was die Duchess von ihm verlangte. Es würde eine äußerst schwierige Aufgabe sein, ihn dazu zu bringen, freiwillig deren Haus zu betreten.
„Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?“, erkundigte sich Mrs Pruitt in zweifelndem Ton.
„Natürlich! Ich bin kein Mensch, der ins Wanken gerät, nur weil heftiger Wind aufkommt.“ Ein leidenschaftlicher Kuss ... deswegen würde sie vielleicht ein bisschen wanken. Aber nicht wegen einer kleinen Unannehmlichkeit.
„Wenn Sie entschlossen sind, Miss, sind wir’s auch“, erklärte Muiren beherzt. „Ich weiß noch nich wie, aber wir werden helfen, wenn wir können.“
„Es gibt einen Weg“, erklärte Mrs Pruitt und warf Muiren einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Oh nein, Mrs Pruitt, das kann ich nich tun!“
„Doch, das kannst du. Das hier ist ein Krieg, Mädchen! Einer von der alten Sorte - wir Frauen müssen Zusammenhalten!“ Caitlyn runzelte die Stirn. „Worüber sprecht ihr beiden eigentlich?“
„Es geht um meinen Freund. Um Sean“, erklärte Muiren und seufzte.
„Aber Muiren, du hast nie ein Wort über ihn verloren!“ Muiren lächelte schüchtern, während Mrs Pruitt verächtlich schnaubte. „Das ist, weil er ein Diener ist, und Muiren darf sich nicht auf diese Weise mit den Dienern einlassen.“
„Mrs Pruitt, ich hab Ihnen doch gesagt, dass ich mich nich verlieben wollte ! Aber das Gefühl hat sich einfach von hinten angeschlichen und mir den Kopf verdreht.“ Nun wandte Muiren sich an Caitlyn. „Es is wahre Liebe, Miss. Im einen Moment haben wir noch die Leintücher geholt, um die Bettwäsche zu zählen, und im nächsten ...“ Ihre Wangen hätten nicht heftiger glühen können.
Caitlyn atmete hörbar durch die Nase aus. „Ich weiß genau, was du
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