Wie heiratet man einen Highlander
hatte.
Dervishton verbeugte sich vor ihr. „Ich erwarte Sie in der Halle.“ „Ich werde mich beeilen.“ Als Caitlyn zum Abschied einen Knicks vor MacLean machte, formte sie mit den Lippen ein stummes „Danke“. Sein Blick wurde weich, und er zog die Mundwinkel hoch, während er sich im Gegenzug vor ihr verbeugte.
Die Art, wie er sie ansah, wärmte sie vom Kopf bis zu den Zehen. Leichten Herzens eilte sie nach oben. Sie hatte vor, alles, was nur möglich war, über den geheimnisvollen Lord Dingwall in Erfahrung zu bringen.
14. Kapitel
Eines Tages werdet ihr vielleicht irgendetwas so sehr wollen, dass ihr bereit seid, alles zu tun, um es zu bekommen. Dann seid auf der Hut, denn das ist der Augenblick, in dem der Teufel durch eure Tür tanzen wird.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
Was müssen Sie tun?“ Muiren, die soeben damit beschäftigt war, Caitlyns bronzefarbenes Nachmittagskleid aus dem Schrank zu holen, wandte sich ungläubig ihrer Herrin zu.
Und Mrs Pruitt, die soeben sorgfältig gebügelte Unterwäsche ins Zimmer gebracht hatte und gerade in die Kommodenschublade einräumte, hob den Kopf. „Das kann nicht Ihr Ernst sein!“
Die Spätnachmittagssonne tauchte das Schlafzimmer in goldenes Licht. Caitlyn machte sich bereit für das Rasenbillard mit den anderen Gästen. Gemeinsam wollte man das milde Wetter genießen. „Ich mache absolut keine Scherze: Meine nächste Aufgabe besteht darin, Lord Dingwall dazu zu bringen, ihrer Gnaden einen Besuch abzustatten.“
Muiren und Mrs Pruitt tauschten vielsagende Blicke.
„Es tut mir leid, Miss, aber ich glaube nich, dass das jemals geschehen wird“, erklärte Muiren.
„Warum nicht?“
Mrs Pruitt atmete tief aus. „Lord Dingwall ist kein freundlicher Mann.“
„Er is ’n schrecklicher Troll, genau das isser!“, fügte Muiren hinzu.
Nun nickte Mrs Pruitt so heftig, dass ihre Wangen zitterten.
„Das ist er. Und aus vielen Gründen hasst er ihre Gnaden, aber ganz besonders, weil sie Hauspartys wie diese hier veranstaltet, wo dann alle möglichen Leute auf sämtlichen Wegen herumspazieren. Darauf legt er gar keinen Wert.“
„Aber vor allem isser böse auf ihre Gnaden, weil ihre Auffahrt so dicht an seinem Besitz vorbeiführt. Er kriegt jedes Mal ’nen Anfall, wenn sie den Rasen mähen lässt“, erzählte Muiren.
„Genau! Er kam ins Haus gestürmt und brüllte, dass sie auf seinem Land war.“
„Das war aber nur eine von den Streitereien. Sie hatten viele.“ „Genau“, stimmte Mrs Pruitt erneut zu. „Ihre Gnaden verlangte, dass er die Straße vor seinem Haus herrichten lassen sollte, weil sie sich immer, wenn es regnet, in einen Fluss verwandelt. Es gefällt ihr nicht, wie der Matsch dann auf ihre neue Kutsche spritzt. “ Muiren nickte energisch. „Dingwall wollt aber nix davon wissen und bekam fast ’nen Schlaganfall. Man hätt meinen können, sie hätt von ihm verlangt, dass er für ’ne nagelneue Straße bezahlen sollte und auch noch für ’n Haus oder zwei.“
Mrs Pruitt schnaubte. „Ich verstehe ja, dass ihre Gnaden nicht immer eine vernünftige Frau ist, aber deshalb musste er sie doch nicht so nennen.“ Die Haushälterin schaute sich um, bevor sie laut flüsterte: „Flittchen.“
„Das hat er nicht getan!“ Nun verstand Caitlyn, warum Georgiana wütend auf ihren Nachbarn war. Die Duchess war sehr bedacht auf ihre Würde. „Lord Dervishtons Mutter wohnt hier in der Nähe, und er hat mir gestern einiges über Dingwall erzählt. Ich hoffe, dass ich seine Lordschaft während des Rasenbillards noch weiter befragen kann. Hat Dingwall wirklich den Lieblingshund ihrer Gnaden gestohlen?“
„Ja, das hat er“, bestätigte Mrs Pruitt. „Aber erst nachdem sie den Männern befohlen hatte, die Grenzsteine zu versetzen.“ „Welche Grenzsteine?“
„Die auf seinem Land. Damit hat dann der Krieg wirklich angefangen. Vorher gab es nichts als böse Worte. Danach wurde es ernst.“
„Was hat sie denn mit den Grenzsteinen gemacht?“
„Ihre Gnaden wollte, dass die Auffahrt zum neuen Haus an der anderen Seite vom Park entlangführt, davon konnte keiner sie abbringen, auch nicht, als man ihr sagte, dass der Weg dann über das Land von Lord Dingwall führen würde. Nur ein kleines Stück, aber eben doch genug.“
„Ich kann nicht glauben, dass sie einfach die Grenzsteine versetzt hat! Kein Wunder, dass Lord Dingwall so wütend ist. Er hätte sie vor Gericht
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