Wie heiratet man einen Highlander
so erscheinen zu lassen, als habe er sie selbst entdeckt.
Um sich zu beruhigen, atmete Georgiana tief durch, dann gelang es ihr, in einem angemessen gleichgültigen Ton zu äußern: „Es ist gut, dass die jungen Leute ein Spiel gefunden haben, mit dem sie sich beschäftigen können.“
MacLeans Lächeln erstarb. „Junge Leute?“
„Dervishton und Falkland sind beide gut zehn Jahre jünger als wir, und Miss Hurst ist... oh, ich erinnere mich nicht an ihr Alter. Sie benimmt sich so sehr wie ein Kind, dass sie für mich ein Kind ist.“ Diane schaute Alexander listig an. „Miss Hurst und Miss Ogilvie sind tatsächlich sehr jung. Das habe ich gerade heute Morgen beim Frühstück zum Duke gesagt. Mit meinen dreißig Jahren komme ich mir vor, als hätte ich mich in ein Kinderzimmer verlaufen, wenn die beiden in der Nähe sind und kichern und sich wie zwei Schulmädchen benehmen.“
„Genau“, säuselte Georgiana. „Ich bin sicher, sie betrachten uns als altes Eisen.“
„Wenn man bedenkt, dass Sie neun Jahre älter sind als ich, Laird MacLean, müssen Sie sich in der Nähe der beiden Mädchen ganz besonders alt Vorkommen!“, fügte Diane hinzu.
Alexander antwortete nicht, zog jedoch die Brauen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust, während er dem Spiel zusah.
Ah, das tut weh, nicht wahr? Georgiana suchte Dianes Blick und deutete unauffällig zur Terrassentür.
Diane hob ihr Hündchen hoch. „Na komm, Muffin. Entschuldige mich bitte, Georgiana. Ich sehe gerade Mrs Pruitt. Meine Zofe hat mein neues Kleid zum Bügeln geschickt, und ich will mich vergewissern, dass es rechtzeitig zum Dinner fertig ist.“ Mit ihrem Hund unter dem Arm verschwand sie im Haus.
Georgiana zwang sich, den Griff um die Armlehnen ihres Stuhls zu lockern. Der Wind war aufgefrischt und wehte MacLean die schwarzen Haare in die Stirn. Endlich waren sie ungestört, und sie erinnerte sich an andere Gelegenheiten, bei denen sie allein gewesen waren - wirklich allein. Sie sehnte sich nach diesen Momenten, in denen er sie leidenschaftlich genommen hatte.
Sie liebte ihn, doch Alexander schien das nicht zu bemerken. Seit sie aus dem Elend ihrer Kindheit errettet worden war, hatte sie alles bekommen, was sie sich wünschte, und nun wollte sie Alexander MacLean - ganz für sich allein, für immer.
Sein Blick war auf das Spielfeld auf dem Rasen geheftet, und sie sah sein Profil als kühnes Relief vor dem sonnenbeschienenen Horizont. Gierig starrte Georgiana ihn an und sehnte sich nach seiner Berührung.
Ein leichtes Lächeln legte sich um seine Lippen, und sein Blick wurde wärmer. Georgiana erstarrte. Noch nie hatte sie diesen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen. War es ... Zärtlichkeit?
Sie schaute in die Richtung, in die er sah, und ihr Herz sank. Die kleine Hurst hatte Dervishtons Kugel in einen Busch geschlagen und nun lachte sie herzhaft. Die Sonne liebkoste ihr goldenes Haar, und der Wind spielte mit ihren bronzefarbenen Röcken. Dervishton war unterwegs, um seine Kugel zurückzuholen, dabei hielt er seinen Schläger im Spaß drohend in die Höhe.
Georgiana kniff die Augen zusammen. „Sie sind ein hübsches Paar, nicht wahr?“
Alexanders Lächeln verschwand. „Paar?“
„Nun, wahrscheinlich hätte ich dieses Wort nicht benutzen sollen; Dervishton will nur seinen Spaß haben. Er ist wild entschlossen, unter diese Röcke zu gelangen, und ich gehe davon aus, dass er Erfolg haben wird.“
Alexanders Blick wurde kühl. „Vorsicht, meine Liebe. Du verrätst deine Herkunft.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Was meinst du damit?“
„Es ist sehr vulgär, so etwas zu sagen.“ Seine Stimme war leise und sanft, fast ein Säuseln. „Aber das weißt du auch, nicht wahr, Georgiana? Roxburge hat dich sehr sorgfältig alle Regeln der guten Gesellschaft gelehrt, stimmt’s?“
Georgianas Gesichtsausdruck gefror, und sie fragte in giftigem Ton: „Was ist aus deinem Plan für die Hurst geworden, Alexander? Warum ruinierst du nicht ihren Ruf, und fertig?“
„Das habe ich dir doch schon erklärt. Ich will diesen Augenblick genießen.“
Und sie willst du auch genießen? „Ich glaube, sie hat dich in ihren Bann gezogen.“
Langsam wandte er sich ihr zu, seine grünen Augen brannten lichterloh. Er sah energisch und männlich aus, und sie spürte ihren Herzschlag bis in ihre Kehle. „Ich stehe unter niemandes Bann, auch nicht unter deinem.“
Georgianas Wangen brannten. Sie hätte aufgeben sollen, das wusste sie,
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