Wie heiratet man einen Highlander
Zimmer auf sie wartete.
Mrs Pruitts Worten zufolge würde die ältere Frau äußerst hilfreich sein. Ungewöhnlich groß und hager, mit breiten Schultern und einer großen Hakennase, das borstige graue Haar zu einem strengen Knoten zusammengefasst, war Mrs Sterling eine beeindruckende Frau.
„Was haben Sie herausgefunden?“, erkundigte sich Caitlyn. „Wenn Sie wie ein normaler Gast einfach zur Vordertür gehen, kommen Sie nie und nimmer hinein. Sein Butler hat den Auftrag, jeden auf die Straße zu werfen, der an die Tür klopft. Darüber müssten Sie sich eigentlich keine Gedanken machen, aber wenn Sie erst einmal die Eisenspitzen auf dem Zaun gesehen haben und das Distelfeld und ... “
„Zäune und Disteln?“ Caitlyn rieb sich die Stirn, hinter der Bilder von einschüchternden Butlern und Distelfeldern auf sie einstürzten. „Du liebe Güte, das wird schwierig.“
„Genau“, stimmte Muiren ihr zu. „Deshalb haben wir Ihnen Mrs Sterling mitgebracht.“
„Sie kann uns helfen“, fügte Mrs Pruitt hinzu.
„Kennt sie einen Schleichweg ins Haus?“
Muiren strahlte. „Oh nein, es iss noch viel besser: Lord Dingwalls Butler iss ihr Sohn.“
Mrs Sterling plusterte sich auf. „Ja, Miss, mein Angus iss der Butler vom alten Dingwall. Ich geh mit Ihnen hin und sorg dafür, dass er Sie reinlässt. Er lässt seine eigene Mutter nich vor der Tür stehen.“
„Da ist noch was, Miss“, erklärte Mrs Pruitt stolz. „Mrs Sterling weiß auch, was seine Lordschaft gern isst. Die Köchin hat einen Korb für Sie hergerichtet, den Sie morgen Vormittag mitnehmen können.“
„Das ist so nett von ihr! Ich werde in der Küche Vorbeigehen und ihr danken.“
„Ach, Miss, wir sind alle auf Ihrer Seite“, sagte Mrs Pruitt, und Mrs Sterling nickte dazu. „Die Hausmädchen, die Wäscherinnen, alle Frauen im Haus halten zu Ihnen.“
„Und Sean auch“, fügte Muiren ernsthaft hinzu und wurde rot, als Mrs Pruitt ihr einen strafenden Blick zuwarf. „Nun, so isses. Er hat Ihnen eine Karte vom Dingwall-Haus mitgebracht.“ Steif erklärte Mrs Pruitt: „Muirens Sean hat die Schwester von der Frau von seinem Cousin eine Karte malen lassen, wie Sie zu Dingwalls Haus kommen ...“
„... und“, fuhr Muiren fort, ,,’ne Zeichnung vom Haus, wie es ungefähr von innen iss, falls Sie so was brauchen.“
„Das ist so freundlich von ihm!“
„Stimmt wohl“, bemerkte auch Mrs Pruitt und sah Muiren finster an, während sie fortfuhr: „Nicht dass du denkst, nur weil wir einen Notfall haben, würdest du damit durchkommen, die Regeln hier im Haus zu brechen, wenn du mit einem Diener herumpoussierst.“
Muiren sah aus, als hätte sie nur zu gern widersprochen, aber Mrs Sterling hob ihre hagere Hand. „Ach, hab keine Angst, Muiren. Ich kenn Brianna Pruitt jetzt schon an die vierzig Jahre, und sie hat ’n weiches Herz, wenn es um Romanzen geht, ganz besonders um ihre eigenen.“
Mrs Pruitt errötete. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie da reden.“
„Ach? Was war denn mit dem Diener, als Sie beim Duke of Carlyle Hausmädchen waren?“
„Das war keine ...“
„Und Lord Coldburgs Kammerdiener? Und der Stallbursche von ...“
„Alyce Fia Sterling! Es reicht jetzt, danke sehr!“ Mit glühenden Wangen wandte Mrs Pruitt sich wieder Caitlyn zu. „Wie ich schon gesagt habe, bevor all dieser Blödsinn zur Sprache kam: Wir wollen Sie gut vorbereitet in die Schlacht schicken.“
Muiren nickte. „Sie brauchen Waffen, wenn Sie den Drachen Dingwall töten wollen.“
Über diese Bemerkung musste Caitlyn lächeln. „Nach allem, was ich über ihn gehört habe, würde ihm diese Beschreibung gefallen.“
„Er hat den Namen verdient, denn er speit Feuer in die Welt hinaus. Das tut er“, beharrte Muiren.
Mrs Pruitt zog die Nachricht aus der Tasche, die Caitlyn schon vorher gesehen hatte. „Für Sie, Miss - die Karte, wie Sie zum Haus kommen.“
„Das ist mir eine große Hilfe. Ich konnte das Haus vom Rasen aus nicht sehen, sodass ich nicht einmal sicher war, in welche Richtung ich gehen muss.“
„Jetzt werden Sie es leicht finden. Aber zusammen mit den guten Nachrichten gibt es auch schlechte: Lord Dingwall hatte eine Meute bissiger Hunde, die alles jagen, worauf er mit seinem knochigen Finger zeigt.“
„Ich habe von seinen Hunden gehört.“
„Ach, man spricht hier in der Gegend überall von ihnen.“
Mrs Sterling räusperte sich. „Aber die Hunde sind nich das Schlimmste. Am schlimmsten iss das bissige
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