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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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billige »Fastfood«-Liebschaften zu betäuben, das war irgendwie … großartig.
    Mir wurde zum ersten Mal klar, was Liebe wirklich bedeuten konnte. Eine Lebensliebe, eine Liebe, die nicht gleich fahrlässig bei der nächsten Blondine weggeworfen wird. Die Bestand und Substanz hat, selbst über die Grenzen des Todes hinaus. Ich war zutiefst beeindruckt. Das wäre der Mann meines Lebens. Da auf der Mattscheibe: mein Mr. Big.
    Tom! Im Zimmer nebenan! Verdammt! Wie konnte ich nur einschlafen! Ich schieße hoch und stoße mir den Kopf am Spiegelrahmen. Himmel, wie sehe ich denn aus. Der flauschige Missoni-Teppich hat tiefe Wellen in mein schläfriges Gesicht gegraben. Warum gerade jetzt! Kleiderfrage hin oder her, jetzt muss ich handeln.
    Ich greife meine schwarze Jeans und schlüpfe halb laufend, halb hüpfend hinein. Ob er überhaupt noch da ist? Atemlos stoße ich die Tür auf … Seine Cowboy-Boots liegen immer noch genau da, wo ich sie ihm ausgezogen habe. Zwei blaue Husky-Augen durchbohren mich. Mist, er ist wach!

[home]
    6.
     
     
     
    N ach dem Mittagessen – Nicole hatte nur ein mitgebrachtes Butterbrot vertilgt – war sie mit Max zu einer Spielhöllen-Messerstecherei in der Nähe vom Bahnhof gerufen worden. Ein Kosovo-Albaner und ein Deutscher hatten sich gegenseitig so schwer verletzt, dass die zuständigen Streifenpolizisten nicht wussten, ob es sich um versuchten Mord handelte, und sicherheitshalber die Kollegen von der Kripo hinzuziehen wollten. Doch als Max und Nicole ankamen, waren die beiden Streithähne bereits ins Krankenhaus verfrachtet worden, und außer ein paar nicht gerade gesprächigen Augenzeugen, die Nicole zum Tathergang befragte, gab es nichts mehr für die beiden zu tun.
    Max, der ihr wie immer zuvorkommend die Beifahrertür aufhielt … und dann wie selbstverständlich den Dienstwagen selbst steuerte – blöder Macho! –, hatte unterwegs noch einen Funkspruch bekommen. Man sollte sich ein Apartment am Eigelstein anschauen, in dem eine Frau ein Gewaltverbrechen vermutete. Während Max rückwärts den Wagen einparkte, stützte er seinen sehnigen, muskulösen Unterarm auf Nicoles Rückenlehne ab und berührte dabei ihre Haare.
    »Oh, sorry.«
    »Macht nichts«, antwortete Nicole, aber das stimmte nicht. Sie hasste es, wegen einer so dummen kleinen Geste zu erröten. Steif sah sie geradeaus und überprüfte den Sitz ihrer Polizeiwaffe im Koppel.
    Kurz nachdem Max angeklopft und »Kriminalpolizei!« gerufen hatte, öffnete eine Frau die Tür.
    »Frau Mehlmann-Larsen!«, entfuhr es Nicole überrascht.
    Aber niemand schien erstaunter über dieses baldige Wiedersehen als die Dame, deren Verlobter stiften gegangen war. Sie bekam den Mund gar nicht mehr zu und stieß nur ein spitzes »Siiie?« aus.
    »Darf ich?«, verschaffte sich Max Zutritt. »Mein Name ist Benninger. Dies ist meine Kollegin Frau Kramer, aber Sie scheinen sich ja bereits zu kennen. Was können wir für Sie tun?«
    »Nachdem Ihre
Kollegin
 …«, sie betonte das letzte Wort so, als ob sie ganz entschieden an Nicoles Qualifikation zweifelte, »… mir nicht weiterhelfen wollte, bin ich allein in die Wohnung meines Verlobten gefahren und habe den Schlüsseldienst die Tür aufmachen lassen.«
    Max warf ihr einen ernsten Blick zu. »Der Schlüsseldienst hat Ihnen aufgemacht, obwohl Sie nicht der Mieter oder Besitzer dieser Wohnung sind?«
    Frau Mehlmann-Larsen schluckte. »Nun ja … also … ich habe die Wohnung für meinen Verlobten gemietet, und da steht mein Name auch auf dem Mietvertrag!«
    Nicole nickte. Sie hatte sich so etwas Ähnliches schon gedacht. Die gute Margot war eine »Sugarmama«! Und wer die Kohle hat, hat das Sagen!
    »Und was lässt Sie nun vermuten, dass hier Gewalt im Spiel ist?«, wollte Max von ihr wissen und musterte interessiert den vornehmen Flur, in dem sie sich gerade aufhielten. Insgesamt sechs verschlossene Türen – drei auf jeder Seite – führten in die angrenzenden Zimmer.
    »Sehen Sie selbst!« Theatralisch schloss die mittelalterliche Braut beide Augen, atmete tief durch und zeigte mit einer ausladenden Handbewegung auf die nächstgelegene Tür. Ihre Stimme zitterte, und Nicole vermutete, dass ein weiterer Tränenausbruch bereits im Anmarsch war.
    »Befindet sich außer Ihnen noch jemand in der Wohnung?«, fragte Max.
    Mehlmann-Larsen schüttelte den Kopf.
    »Okay.« Mit einer Kopfbewegung forderte Max Nicole auf, ihm zu folgen. War ja klar, dass er als Mann vorging, um sie, das

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