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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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sie
nicht
haben können.« Er näselt wieder so wie Paul Kellermann in »Südstadt«. »Und das bedeutet, wenn man wirklich bei einer Tuss… ähm … Frau dauerhaft landen will, muss man sich rarmachen!«
    Lindas Stimme zittert vor Empörung. »So ’n Mist hab ich ja noch nie gehört! Hast du das etwa ausm Playboy?«
    »Mist? Bist du sicher?«, verteidigt sich Tom kühl. »Was, wenn ich dich mal fragen darf, hat denn der Typ mit seiner Aktion heute Abend erreicht?« Er gibt sich selbst die Antwort: »Vicki sitzt wie ein Häufchen Elend im Kleiderschrank und denkt an nichts anderes als an … warte, jetzt kommt’s … an ihn. Stimmt’s?«
    Diesmal bin ich zu entsetzt, um zu antworten. Kann Max wirklich so berechnend sein? Nimmt er tatsächlich meine Tränen in Kauf, um sich rarzumachen?
    »Wart’s nur ab. Morgen früh wird der Kerl anrufen und so tun, als sei nichts passiert«, orakelt Tom selbstsicher. »Er wird irgendeine fadenscheinige Erklärung abgeben und sich dann entschuldigen! Das Ganze wird dabei so gleitcreme-geschmiert über die Bühne flutschen, dass du dich danach fragen wirst, ob er nicht doch vielleicht mit ’ner anderen Tusse in der Kiste war. Und boom … genau diese latente Unsicherheit wird dich auf ewig an ihn binden. Glaub mir! Funktioniert jedesm… Aua!«
    Linda muss ihn geknufft haben.
    Es ist noch eine Stunde später, und meine Blase platzt gleich. Seit etwa dreißig Minuten ist alles still im Flur; wahrscheinlich schlafen Tom und Linda schon tief und fest. Ich glaube, jetzt kann ich’s mal riskieren, aufs Klo zu schleichen. Im Übrigen lassen mir meine biologischen Bedürfnisse sowieso keine andere Wahl. Leise schließe ich die Tür auf. Es ist völlig dunkel im Flur. Ich taste mich vorsichtig an der Wand entlang in Richtung Toilette … stolpere und liege im nächsten Moment am Boden. Das Licht geht an. Anscheinend bin ich über die im Flur liegende Linda gestolpert, denn sie reibt sich mit einem schmerzvollen Ausdruck im verschlafenen Gesicht den Rücken.
    Bevor sie auch nur ein Wort von sich geben kann, sage ich: »Gleich! Ok? In der Küche.« Und damit renne ich so schnell ich kann aufs Klo.

[home]
    69.
     
     
     
    W ie konnte das nur passieren?«
    »Ein VW-Bus hat kurz meine Sicht blockiert, und im nächsten Moment war Hagedorn verschwunden.«
    »Aber so viele Möglichkeiten gibt es doch dort gar nicht. Warum bist du ihm denn nicht einfach hinterhergefahren?«
    »Wohin hinterher? Ich habe ja alles probiert. Hab in der Gegend zwischen der Waisenhausgasse und dem Martinsfeld stundenlang nach ihm gesucht. Und dann bin ich sogar noch einmal die ganzen Ringe rauf- und runtergefahren, aber er war wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Und du denkst, er hat tatsächlich etwas mit der kleinen Leenders zu tun?«
    »Er hatte ein Bild von ihr, und nun treffe ich ihn genau vor ihrer Wohnung an! Das ist doch ein bisschen zu viel des Zufalls, oder?«
    »Hm«, Blitzi rieb sich seine Bartstoppeln. Nachdem sie bereits am frühen Abend telefonisch volle Kooperation untereinander vereinbart hatten, war die Kommissarin jetzt – weit nach Mitternacht – ohne Voranmeldung bei ihm in seinem Loft vorbeigeschneit. Sie hatte Kasi und ihn wach geklingelt und ihnen dann detailliert die Verfolgungsgeschichte geschildert.
    »Haben Sie mir eigentlich das Bild von Herrn Hagedorn gefaxt?«, wollte Kasi, der im Bademantel zwischen ihnen Platz genommen hatte, wissen.
    »Ja.«
    Man sah der Kommissarin an, dass es ihr unangenehm war, Kasi zu dieser nächtlichen Stunde bei Blitzi anzutreffen. Na, damit würde sie klarkommen müssen, genau wie mit der Tatsache, dass er sie duzte. So war das nun mal unter Partnern. Und das waren sie ab jetzt. Sie hatte ihm zugesagt, ihn über die neuesten Erkenntnisse der Polizei im Fall Schneider auf dem Laufenden zu halten, insbesondere über geplante Rettungs- oder Suchaktionen. Und er hatte ihr im Gegenzug versprochen, sie vor der breiten Öffentlichkeit und ihren Vorgesetzten gut aussehen zu lassen.
    »Also, so wie ich das sehe, können wir momentan sowieso nichts ausrichten. Du legst dich jetzt am besten mal eine Runde aufs Ohr, und dann schauen wir morgen weiter. Ich werde ab sechs Uhr früh vor der Wohnung der Kleinen Ausschau nach dem Kommissar halten. Und vielleicht kannst du mir das Phantombild von dem Hagedorn zeigen. Eventuell tritt der ja auch noch in Erscheinung.«
    »Okay. Gute Nacht!« Die Kommissarin musste nicht lange überredet werden. Sie schien schon fast auf

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