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Wie ich mir das Glück vorstelle

Wie ich mir das Glück vorstelle

Titel: Wie ich mir das Glück vorstelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kordić
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schreie den einbeinigen Dschib an, dass er die Schubkarre freimacht. Ich schleife unser Mädchen zur Schubkarre.
    Der einbeinige Dschib sagt: Was soll das?
    Ich sage: Wir müssen sie hier wegbringen, siehst du das nicht?
    Der einbeinige Dschib sagt: Das bringt doch nichts.
    Ich drücke die Schubkarre durch die Kaschemme raus auf die Straße. Der einbeinige Dschib nimmt sich die Krücke und humpelt neben mir her.
    Vor ein paar Tagen finde ich den Zoo. Wenn wir mit der Arbeit in der Kaschemme fertig sind und ich den einbeinigen Dschib und unser Mädchen in unsere Bude bringe, gehe ich danach immer in den Zoo. Dort ruhe ich mich aus. Heute gehen wir alle zusammen in den Zoo. Der liegt im Süden, auf unserer Seite vom Fluss. Ein paar Menschen sind schon wach. Wir gehen runter zum Ufer, vorbei an Brücke eins und vorbei an Brücke zwei. Der einbeinige Dschib spuckt Schleim aus. Die Füße von unserem Mädchen schleifen über den Boden. Gerade als wir vom Fluss wieder hochgehen wollen, stellt sich uns eine alte Frau in den Weg. Die bespritzt uns alle drei mit Wasser und fuchtelt mit den Händen rum, wie wenn die uns verzaubern will.
    Sie sagt: Gib ihnen Kraft.
    Ich bin mir da nicht so sicher, aber der einbeinige Dschib übersetzt es so für mich. Der kennt sich mit dem Hokuspokus besser aus. Tango läuft uns über den Weg. Er kommt mit, bleibt aber immer ein paar Schritte hinter uns. Es gibt eine Stelle am Zoo, die ist ohne Zaun, da ist ein Loch. Da gehen wir rein. Keiner ist im Zoo. Wir kommen an dem Pilz vorbei, wo du Eis kaufen kannst, wenn der Lehrer dir das erlaubt.
    Der einbeinige Dschib sagt: Hier sind doch gar keine Tiere, du verdammter Kretin.
    Ich sage: Riech mal.
    Wir sehen einen Pfau und Tango jagt den. Wir müssen aber links abbiegen. Tango rennt dem Pfau hinterher. Wir kommen an dem abgebrannten Pavillon von den Affen vorbei. Ich drücke die Schubkarre durch das Gelände. Bergauf und bergab. Der einbeinige Dschib kommt kaum hinterher. Ich kann schon das Wasser hören, wie es gegen den Beckenrand schlägt. Und dann sind wir da. Bei dem Becken gibt es eine Tribüne für die Zuschauer. Du kannst oben stehen und in das Wasser reingucken und sehen, wie die Robben mit dem Ball spielen und einen Fisch aus der Hand vom Zoodirektor fressen. Oder du kannst dich unten hinstellen zwischen zwei Felsen. Da ist das Becken aus Glas und du kannst sehen, wie die Robbe an dir vorbeischwimmt.
    Auf dem Boden sind sehr viele Steine. Wie ganz unten am Fluss. Hier kann ich nicht weiterfahren. Ich stelle die Schubkarre ab und ruhe mich kurz aus. Ich schleife unser Mädchen von der Karre zu dem Felsen und setze die da ab. Unser Mädchen flüstert was. Erst kann ich sie nicht verstehen, aber dann höre ich sie doch ganz genau.
    Sie sagt: Sind wir schon am Meer?
    Der einbeinige Dschib sagt: Wir sind da.
    Unser Mädchen sagt: Hier will ich bleiben.
    Der einbeinige Dschib und ich setzen uns auch in den Kies.
    Unser Mädchen sagt: Was ist das?
    Ich sage: Siehst du die Schiffe dort hinten?
    Unser Mädchen sagt: Ich kann nur die Lichter sehen.
    Der Junge sitzt mit seinen Freunden am Strand und hört dem Wasser zu. Sie kaufen sich jeder ein Eis und essen es. Sie werfen den Ball hin und her, und wer nicht fängt, verliert das Spiel. Den schubsen sie ins Wasser.
    Ich bin wach. Der einbeinige Dschib liegt in der Schubkarre und schläft. Die Sonne bohrt mir neue Wunden in die Schultern. Ich stehe auf und mache unserem Mädchen die Haare aus dem Gesicht.
    Ich sage: Die heilige Maria Mutter Gottes sei mit dir.
    Ich schiebe die Karre mit dem einbeinigen Dschib wieder am abgebrannten Pavillon von den Affen vorbei. Als ich die Karre durch das Loch im Zaun drücken will, kommt Tango von hinten angerannt. Der springt in die Schubkarre und schüttelt sich direkt über dem einbeinigen Dschib aus. Der Hund ist klitschnass. Der einbeinige Dschib schlägt den Hund aus der Karre. Der einbeinige Dschib fängt richtig an zu zittern. Ich bringe ihn schnell nach Hause und lege ihn in seine Ecke. Ich decke ihn zu. Der einbeinige Dschib schüttelt sich im Schlaf. Ich lege mich in meine Ecke und schreibe eine neue Seite von dem Buch. Als ich fertig bin, male ich an die Wand den hundertfünfzehnten Elefanten.
    Ich gehe hinter das Haus und zünde mir eine Zigarette an. Einer hat was von den Haufen weggenommen und ist durch die Feuerstelle gerannt. Das kann ich genau erkennen. Mit Feuer kenne ich mich sehr gut aus.
    Auf dem Gelände von der Gemeinschaft brennen uns

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