Wie im Film
ging.
Als Daniel mitten in der Nacht spürte, wie Eric sich auf dem Futonbett an ihn schmiegte, murmelte er: „Hast du zufällig einen Engel gesehen? Der schläft auf meiner Couch.“
„Ich habe keinen Engel gesehen, nur einen gefallenen Kerl, der von der Couch auf den Boden gerutscht ist und der deshalb Asyl in deinem Bett sucht.“
„Asyl gewährt“, murmelte Daniel, den Arm streichelnd, der ihn umschlang, bevor er wieder einschlief.
Ein Klopfen an der Wohnungstür weckte Daniel. Es war nur leise, aber er war sofort wach und versuchte aufzustehen, ohne seinen schlafenden Bettgefährten zu wecken. Das Handtuch war irgendwo in den Decken abhandengekommen, daher stieg Daniel schnell in seine Jeans, die immer noch auf dem Boden lag .
Barfuß und mit nacktem Oberkörper öffnete er die Tür, einen der Hausbewohner erwartend, doch es war Vicky, die anscheinend das Glück gehabt hatte, jemanden zu erwischen, der gerade aus der Haustür ging, als sie klingeln wollte.
„Honey, ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du bist so bedrückt seit der Geschichte mit diesem Eric, dass ich dachte, es könne nicht schaden, wenn wir heute zusammen shoppen gehen.“
Vicky lächelte ihn entwaffnend an. „Du hast noch geschlafen? Es ist schon elf Uhr durch und ich bin extra für dich früh aus den Federn gekrochen“, klärte sie ihn auf.
„Ah ... hmmmja“, brummte er. „Ich habe keine Lust, shoppen zu gehen“, setzte er lahm nach.
Sie zog die Stirn kraus. „Ich weiß, dass es dir samstags eigentlich zu voll ist und vermutlich bin ich wesentlich müder als du. Aber ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Shoppingzeiten.“ Vicky trat ein, als er die Tür freigab — offensichtlich war sie irritiert darüber, dass er genau das nicht längst getan hatte. Sie blieb wie angewurzelt in dem kleinen Flur stehen, als sie durch den Türspalt sah, dass im Wohnzimmer Kleidung auf dem Boden verstreut lag.
„Du hast Besuch?“, fragte sie nun sehr viel leiser.
Daniel nickte.
„Also hast du dich doch über deinen Eric hinwegtrösten lassen. Das war das Beste, was du machen konntest, Darling. Ich freue mich für dich!“
Daniel sah auf seine nackten Füße, dann hob er den Blick und sah Vicky in die Augen. Gerade als er zum Sprechen ansetzte, wurde er plötzlich von Erics Stimme unterbrochen.
Dieser stand in der Zwischentür, offensichtlich war er auf dem Weg ins Badezimmer gewesen. Jetzt gab er einen überraschten Laut von sich, den er in ein etwas verunglücktes Hallo umwandelte. Gleichzeitig breitete er die Hände vor seinen Genitalien aus.
„Vicky, das ist Eric. Eric ... Vicky“, stellte Daniel knapp vor und fragte sich, wer von ihnen Dreien sich momentan am sehnlichsten wünschte, die Erde möge sich auftun.
Während Eric offensichtlich überlegte, wie er am günstigsten den Rückzug antreten konnte, ohne dabei seinen nackten Hintern zu präsentieren, erschien auf Vickys Gesicht ein Strahlen. Daniel liebte diese Frau für ihre Unkompliziertheit einfach. War sie noch vor wenigen Augenblicken bereit gewesen, jeden anderen Mann in seinem Bett zu akzeptieren, so freute sie sich nun ganz offen darüber, dass Daniel den Mann seines Herzens über Nacht bei sich gehabt hatte.
Daniel kratzte sich mit der Fußsohle des rechten Fußes über den linken. Er war sich sicher, dass er dümmlich lächelte. Große Klasse! Das gab dem Bild des verliebten Trottel den letzten Anstrich. Aber irgendwie war es ihm verdammt egal, wie ein verschossener Teenie dazustehen, und er sagte: „Eric kam gestern Abend noch vorbei und ich glaube, wir verbringen heute den Tag zusammen.“ Er machte eine kurze Pause und sah zu Eric, der lächelnd nickte. „Können wir das Shoppen auf einen anderen Zeitpunkt verschieben?“
Vicky lachte. „Natürlich, Honey! Dann werde ich die Gelegenheit nutzen, um mich noch etwas aufs Ohr zu legen.“ Sie wandte sich schon zum Gehen.
„Wie war es im Club?“, fragte Daniel rasch.
„Wirklich gut. Aber die Nacht war lang. Und die Nächste wird es vermutlich auch. Ich muss mich dringend erholen.“ Sie klang überzeugend, und Daniel schätzte die Freundin umso mehr, weil sie sich tatsächlich aus dem Bett gequält hatte, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
„Macht’s gut, ihr beiden“, sagte sie und winkte im Hinausgehen über ihre Schulter, gerade als Daniel die Tür hinter ihr schließen wollte, drehte sie sich zu ihm um und flüsterte: „Wahnsinns Augen! Ich versteh dich so was von gut!“ Sie
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