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Wie im goldenen Kaefig

Wie im goldenen Kaefig

Titel: Wie im goldenen Kaefig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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mir wirklich Leid, Marianne.”
    „Ach, ist schon okay.” Sie verbarg ihre Enttäuschung und sagte heiter: “Das Haus ist ganz toll, Zeke. Ich bin sicher, dabei bleiben wir.”
    “Das Haus?” Er überlegte kurz. “Ach ja, das von den Bedlows. Dann hat es dir also gefallen?”
    „Ja. Ich liebe es”, antwortete sie ruhig.
    “Gut.” Der Lärmpegel im Hintergrund wurde etwas niedriger, und in diesem Moment war eine wohlbekannte Stimme zu hören.
    “Zeke? Kommst du, Darling? Ich bin am Verhungern. Lass uns…” Der Rest wurde von anderen Geräuschen überdeckt.
    Liliane. Marianne stand wie erstarrt, den Telefonhörer ans Ohr gepresst.
    Liliane war bei ihm?
    “Marianne? Hör zu, hier ist es sehr chaotisch. Ich rufe dich nachher noch mal an, wenn wir vom Restaurant zurück sind.”
    Sie hörte Zekes Stimme zwar, aber ihr fehlte die Kraft, ihm zu antworten. Wir.
    Er hatte wir gesagt. Er und Liliane.
    “Marianne?”
    Sie wusste kaum, was sie tat, als sie wortlos den Hörer auflegte, aber dann nahm sie ihn im nächsten Moment wieder ab und legte ihn neben das Telefon.
    Liliane war mit Zeke in Stoke. Er hatte sie mitgenommen. Obwohl sie, Marianne, ihm erzählt hatte, wie sie zu Liliane stand, hatte er sich kaltblütig dafür entschieden, sie nach Stoke mitzunehmen. Und sie blieben über Nacht.
    Oder hatte sie sich geirrt? Sie musste sich verhört haben. Liliane hatte mit dem Projekt in Stoke schließlich nicht das Geringste zu tun. Bestimmt war es falsch, Zeke nachzuspionieren, aber sie suchte trotzdem die Privatnummer seiner Sekretärin heraus. Sie wusste, dass sie verrückt werden würde, wenn sie bis zu seiner Rückkehr wartete, um ihn selbst zu fragen.
    Sie wählte die Nummer.
    “Hallo? Hier ist Amy Jenkins.”
    “Hallo, Amy”, begrüßte Marianne Sandras zwölfjährige Tochter. “Ist deine Mutter zu Hause? Ich bin Marianne Buchanan.”
    “Moment, ich hole sie.”
    Einen Augenblick später fragte Sandra besorgt: “Mrs. Buchanan? Ist etwas passiert?”
    „Es tut mir Leid, dass ich Sie zu Hause störe”, sagte Marianne ruhig, obwohl ihr Herz wie wild pochte. “Ich habe eben einen Hefter mit Unterlagen über das Projekt in Stoke gefunden, den Zeke hier vergessen hat. Vermutlich braucht er ihn nicht, aber ich wüsste doch gern, ob der Finanzexperte ihn nach Stoke begleitet hat?” Sie wusste, dass sich Zeke am Vorabend Notizen aus diesem Ordner gemacht hatte und die Akte noch in seinem Arbeitszimmer lag.
    “Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Buchanan sagte Sandra beruhigend.
    “Offenbar ist alles in Ordnung, sonst hätte Ihr Mann sicher schon angerufen.”
    “Ist der Finanzberater denn mitgeflogen?” hakte Marianne nach. Und dann setzte sie alles auf eine Karte und fügte hinzu: “Obwohl ich annehme, dass nicht viel Platz im Hubschrauber war, da Miss de Giraud ihn ja begleitet.”
    “Oh, Platz wäre gewesen. Mr. Green ist schon einen Tag früher gefahren”, erklärte Sandra. “Ich glaube, Mr. Buchanan war davon ausgegangen, dass alles glatt gehen würde und die Rechtsanwälte die letzten Unstimmigkeiten untereinander aushandeln könnten. Aber natürlich kam es dann ganz anders.”
    “Ja, sieht so aus.” Nichts anmerken lassen. Ganz normal weiterplaudern. “Na gut, wenn Mr. Green mit von der Partie ist, gibt es ja keinen Grund zur Sorge.
    Hoffentlich habe ich Sie nicht gestört?”
    “Nein, natürlich nicht, Mrs. Buchanan. Wie kommen Sie mit Ihrer Suche nach dem Haus weiter?” fragte Sandra. “Haben Sie schon etwas Passendes gefunden?”
    Sie wechselten noch einige Sätze, und dann beendete Marianne das Gespräch.
    Wieder legte sie anschließend den Hörer neben das Telefon. Falls Zeke zurückrief, würde er sie nicht erreichen.
    Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben. Nicht einmal seine Stimme wollte sie mehr hören.
    Zeke und Liliane! Was sollte sie jetzt tun? So etwas passierte immer nur den anderen, nicht ihr, Marianne Buchanan. Nach einer ewig langen Zeit gin g sie in die Küche, kochte sich Kaffee und trank zwei Tassen des heißen Getränks. Dann saß sie eine halbe Stunde lang einfach nur da und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie fühlte sich überwältigt und wie gelähmt von der Katastrophe.
    Erst als sie ins Frühstückszimmer ging und die groben Skizzen und Entwürfe für die Einrichtung des neuen Hauses sah, die sie in der ersten Begeisterung angefertigt hatte, fiel ihr die Verabredung mit Wilf wieder sein.
    Sofort rief sie ihn an und erklärte, dass Zeke dringend

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