Wie im goldenen Kaefig
war eiskalt. “Marianne, ich liebe dich. Egal, was du alles nicht verstehst, das wenigstens sollst du wissen. Aber es gibt einen anderen Teil in mir…” Er wandte sich ab.
„Zeke, was ist?” Sein Verhalten erschreckte sie. “Bist du krank?”
“Es würde mich nicht wundem.” Er atmete tief durch. “Hier.” Dabei tippte er sich an die Stirn. “Nachdem ich dich gestern Abend abgesetzt hatte, bin ich zurück zum Apartment gefahren, habe den Wagen geparkt und bin dann so, wie ich war, zu Fuß losgegangen. Ich habe Zeit gebraucht, um über das, was, du gesagt hast, nachzudenken.”
“Bist du etwa bei dem Wetter die ganze Nacht draußen herumgelaufen?” fragte sie besorgt und ignorierte den Hoffnungsschimmer, den seine Worte ausgelöst hatten. ‘“Du bist verrückt! Du holst dir noch den Tod bei der Kälte!”
“Dann hätte dieses Elend wenigstens ein Ende”, sagte er bitter.
“Red keinen Unsinn”, schimpfte sie, als wäre er ein Kind. Dabei hatte die triefnasse breitschultrige Gestalt so gar nichts Kindliches an sich. Er wirkte finster, grüblerisch und dabei unglaublich attraktiv, wenn auch sehr erschöpft.
“Zieh den Mantel aus, Zeke”, sagte sie mit fester Stimme. jm Bad ist es warm, ich hänge ihn dort vor die Heizung.” Als er ohne Mantel vor ihr stand, merkte sie, dass er bis auf die Haut durchnässt war.
“Du bist bis auf die Knochen durchgefroren”, stellte Marianne fest. Sie konnte kaum glauben, dass ihr kontrollierter Mann etwas so Unüberlegtes hatte tun können, wie im schwersten Schneesturm des Jahrzehnts die ganze Nacht über spazieren zu gehen. “Du solltest ein heißes Bad nehmen, damit du keine Lungenentzündung bekommst.”
“Ich bin okay.” Er verabscheute es, umsorgt zu werden.
“Nein, das bist du nicht“, widersprach sie ebenso kurz angebunden. Sie ließ ihn vor der Gasheizung stehen und ging zum Schrank. Dann zog sie den Bademantel aus, nahm Jeans und Pullover aus dem Schrank und zog sie über ihr Nachthemd.
Als sie sich wieder umdrehte, merkte sie, dass Zeke sie beobachtet hatte.
Ihre Blicke trafen sich, und Marianne spürte, wie die Nähe und sein verlangender Blick sie erregten. “Ich lasse dir ein Bad ein”, sagte sie, so sachlich sie konnte.” Zieh dich aus, und schlüpf in meinen Bademantel.”
“Was?”
„Jetzt red nicht lange herum, Zeke, tu’ s einfach.” Sie nahm das Glas Senf vom Regal, das sie am Vortag gekauft hatte. “Du bekommst ein richtiges Senfbad.”
“Marianne…”
“Bin gleich wieder da, sobald die Wanne voll ist.”
Sie ließ das Wasser so heiß ein, wie sie es gerade noch ertragen konnte, und kehrte in ihr Zimmer zurück. Als sie Zeke in dem viel zu engen, viel zu kurzen Bademantel sah, musste sie sich das Lachen verbeißen. “Dein Bad ist fertig. An deiner Stelle würde ich mindestens eine halbe Stunde drin bleiben. Hier ist ein Handtuch.”
“Danke.” Er nahm das Frotteetuch und ging.
Sie hatte nicht angenommen, dass er sich nach ihren Anweisungen richten würde, aber er blieb tatsächlich genau eine halbe Stunde im Bad. Sie hatte inzwischen Wasser heiß gemacht und sich gewaschen, angezogen und Make-up aufgelegt. Zeke war ein überragender Stratege und ein rücksichtsloser Gegner, und sie musste auf der Hut sein, damit sie seiner magnetischen Anziehungskraft nicht erlag. Daher tat sie alles, um kühl und ruhig zu wirken.
Dieser Entschluss geriet beinahe ins Wanken, als er klopfte und sie ihm die Tür aufmachte. Das Handtuch um die Hüften geschlungen und den Bademantel über dem Arm, sah er durchtrainiert und braun gebrannt aus und bewegte sich geschmeidig wie ein Panter.
Marianne spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde, und trat schnell in die Kochnische hinter dem Paravent. “Komm herein, Zeke. Ich mache uns etwas Heißes zu trinken”, sagte sie über die Schulter, ohne ihn noch einmal anzusehen.
“Schade, dass ich keinen Brandy oder Whiskey habe, damit dir wieder warm wird. “
“Mir ist nicht mehr kalt.”
Mir auch nicht. Überhaupt nicht, dachte sie und erschrak. Ob Zeke erriet, was in ihr vorging? “Umso besser”, sagte sie fröhlich und hoffte, er würde nicht bemerken, wie ihre Hände zitterten. “Deine Sachen sind leider noch lange nicht trocken. Zieh lieber den Bademantel wieder an.”
“Nein danke”, erwiderte er.
Jetzt musste sie sich zu ihm umdrehen - sie konnte ja nicht ewig mit der Teekanne und dem Tablett herumhantieren -, und die Knie wurden ihr weich.
Er sah so fantastisch
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