Wie im goldenen Kaefig
kam Zeke ihr schnell zu Hilfe.
“Das hätte mir gerade noch gefehlt”, sagte er bitter, “dass ich dich auf dem Gewissen hätte - am kältesten Tag des Jahres liefere ich meine Frau mit Verbrennungen ersten Grades in die Ambulanz ein.” Er stellte das Gas ab.
Wie sie in seinen Armen gelandet war, wusste Marianne nicht. Aber eins war sicher: Dort war sie richtig. Genau dort wollte sie sein. Sie spürte, wie ein überwältigendes Verlangen in ihr aufstieg, und sie kam ihm bereitwillig entgegen, als er sie küsste. Sie schmiegten sich aneinander und streichelten einander mit fliegenden Händen. Erst glitt das Handtuch zu Boden, dann folgte Mariannes Kleidung. Sie war viel zu erregt, um sich zu widersetzen, und als Zeke sie sanft zum Sofa zog, gab sie bereitwillig nach. Er küsste und streichelte jeden Zentimeter ihres Körpers, bis sie glaubte, in Flammen zu stehen. Und sie presste sich an ihn, kam ihm entgegen und verlor sich in seinen Zärtlichkeiten.
Er war ein Meister in der Kunst der Liebe. Er ließ die Lippen provozierend langsam über ihre erregten Brustspitzen, ihren flachen Bauch und das dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln gleiten. Sie bebte vor Lust und fieberte dem Höhepunkt entgegen, den nur er ihr verschaffen konnte.
Zeke war sehr erregt, aber selbst als sie die Schenkel öffnete und ihn an sich zog, behielt er die Kontrolle. Er berührte und liebkoste sie immer wieder, bis sie die rhythmischen Wellen, die ihren ganzen Körper durchliefen, kaum noch ertragen konnte.
Und dann drang er in sie ein und nahm sie so rückhaltlos in Besitz, dass nichts auf der Welt mehr für sie existierte außer diesem Moment. Ihr war, als würde sie in einer anderen Zeit schweben, irgendwo im Universum, wo es nur noch hellstes Licht und Empfindungen gab.
Zeke stöhnte auf, als sie gleichzeitig zum Höhepunkt kamen, und dann waren sie beide erfüllt und befriedigt. Lange lagen sie eng umschlungen da.
Nach einer Weile merkte Marianne, wie sie sich verspannte. Was hat ihm das eben bedeutet? überlegte sie. Sie selbst hatte sich rückhaltlos einer Vereinigung hingegeben, mit Körper und Seele. Aber Zeke? Er war schließlich ein Mann und konnte Sex viel leichter von seinen Gefühlen trennen.
“Zeke?” flüsterte sie ängstlich. Dann stellte sie eine Frage, die sie zuvor nie ausgesprochen hatte: “Was denkst du?”
Er küsste sie zärtlich und sagte dann leise und mit sanfter Stimme, was alles nur noch schlimmer machte: “Ich denke, dass das unfair von mir war. Es tut mir Leid, Marianne. Ich hätte dich nicht anrühren sollen.” Er stand auf, und sie fühlte sich tief verletzt. Richtig im Stich gelassen.
6. KAPITEL
Marianne zwang sich, ein Schinkensandwich zu essen, obwohl ihr jeder Bissen im Hals stecken zu bleiben drohte.
Zeke dagegen verzehrte mit gesundem Appetit mehrere Portionen, die er jeweils großzügig mit Tomatenketchup übergoss. Dazu trank er zwei große Becher Tee.
Marianne sah ihn von der Seite an. Dass er hier in diesem Zimmer auf ihrem Sofa saß, wärmte ihr das Herz. Allein diese Tatsache macht mich vermutlich zum größten Dummkopf in ganz England, dachte sie bitter.
Er blickte auf und schenkte ihr das Lächeln, mit dem er immer schon ihr Herz erobert hatte. “Macht es dir wirklich nichts aus, wenn ich noch etwas bleibe?”
“Nein, gar nicht“, erwiderte sie gelassen, was ihr angesichts der Tatsache, dass er nackt auf ihrem Bett saß, gar nicht so leicht fiel. “Geh einfach, wenn deine Sachen trocken sind und du so weit bist.”
“Jetzt haben wir doch nicht miteinander geredet.”
“Nein”, antwortete sie ruhig.
“Könnte ich wohl bis zu deiner Mittagspause hier bleiben, und wir reden dann?
Es gibt doch einiges zu klären”, fragte er ungewohnt schüchtern.
Sie bekam prompt ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn zu Unrecht verdächtigt hatte. “Vielleicht kommst du besser zum Laden, und wir gehen in eine Snack Bar oder so”, schlug sie vor. “Da wir in Trennung leben, sollten wir doch eigentlich …”
“… keinen Sex miteinander haben?”
Tja, das ist wohl die richtige Bezeichnung, dachte sie müde. “Uns lieben” hätte unter diesen Umständen nicht gepasst, auch wenn sie selbst es so empfunden hatte. Zeke hatte offensichtlich “Sex gehabt”.
“Meine Mittagspause beginnt um eins.”
“Ich hole dich dann ab.”
Du eingebildeter, arroganter Kerl, dachte sie beim Hinuntergehen. Andererseits war er gestern Abend beunruhigt genug gewesen, um sich um den
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