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Wie im goldenen Kaefig

Wie im goldenen Kaefig

Titel: Wie im goldenen Kaefig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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bewahrt, völlig abzugleiten.”
    Erst als sie in die kleine Seitenstraße einbogen, erkannte Marianne, wo sie waren. “Ich will nicht im ,Rochelle’s’ essen”, sagte sie.
    “Was?” Er sah sie zornig an. “Warum denn nicht?”
    Weil sie dich da kennen, dachte sie. Dort bist du Zeke Buchanan, Multimillionär und Industriemagnat, und ich würde kein einziges offenes Wort mehr von dir hören.
    „Ach, aus mehreren Gründen”, sagte sie locker. “Es gibt hier in der Gegend einige kleine Lokale und Kneipen. Lass uns ein Stück gehen und einkehren, wo es uns gefällt.”
    Es begann wieder zu schneien.
    “Nicht weit”, fügte sie hastig hinzu. “Nur ein paar Schritte.”
    Gleich an der nächsten Ecke fanden sie ein gemütliches kleines Bistro. Als sie etwas zu essen und eine Flasche Wein bestellt hatten, lehnte sich Marianne über den kleinen Tisch und fragte leise: “Wolltest du mir eben im Auto sagen, dass du mich nicht brauchst, Zeke? Hast du das so gemeint?” Er würde nie erfahren, wie sehr sie dieser Satz verletzt hatte.
    Zeke antwortete nicht. Er wirkte düster und unnahbar. Und anziehender denn je.
    Marianne wartete. Sie liebte ihn so sehr, und doch war er ein Fremder. Sie hatte mit ihm zusammengelebt, mit ihm gegessen, gelacht und geschlafen. Mit ihm hatte sie erotische Erfahrungen gemacht, die sie sich vorher nicht einmal hätte vorstellen können. Aber in der ganzen Zeit war ihr ein großer Teil seines Wesens verschlossen geblieben.
    Plötzlich wurde sie wütend. Einiges davon hätte er ihr schon erzählen müssen.
    Als Ehefrau hatte sie das Recht, wenigstens zu wissen, womit sie rechnen musste. Er hatte sie hereingelegt.
    Als könnte er Gedanken lesen, sagte Zeke: “Ich gebe zu, dass ich dir nicht genug erzählt habe. Das war unfair. Aber ob ich dich brauche … ” Er sah sie gequält an. “Das wirst du nie erfahren. Nicht in einer Million Jahren.” Frustriert schüttelte er den Kopf.
    Sie nahm seine Hand, und nach einer Weile sagte er müde: “Ich werde dich zerstören, wenn du bei mir bleibst, Marianne, und ich habe kein Recht, dich in all dies mit hineinzuziehen. Verstehst du das? Ich bin, wie ich bin, und ich kann mich nicht ändern. Irgendwo ganz tief innen habe ich gewusst, was ich tat, als ich dich daran gehindert habe, dir einen Job zu suchen. Ich wollte dich zu Hause behalten, aber das weißt du ja selbst.”
    “Warum denn? Warum, Zeke?”
    “Weil ich sicher sein wollte, dass du mir gehörst. Ganz und gar. Dass du nicht mit anderen Männern sprichst oder sie triffst”, sagte er schockierend sachlich.
    Dann fügte er grimmig hinzu: “Ich hätte dich am liebsten eingeschlossen, wenn das möglich gewesen wäre. So, nun weißt du, wie ich mich gefühlt habe.”
    Und ehe er mich traf, kannte er dieses Gefühl nicht, wusste sie plötzlich intuitiv. Vorher gefiel es ihm, wenn seine Freundinnen unabhängig waren und keine Ansprüche an ihn stellten. Doch als er mich kennen lernte, fühlte er sich plötzlich schwach, verwirrt und verletzlich.
    Weil er nicht in einer Familie aufgewachsen war, in der sich die Persönlichkeit der Kinder im alltäglichen Auf und Ab der Gefühle ganz von selbst formte, kannte er nur Angriff und Verteidigung. Erledige deinen Gegner, ehe er dich kaltmacht. Und dann war er ihr, Marianne, begegnet.
    “Vertraust du mir, Zeke?”
    Er zog seine Hand weg, lehnte sich zurück und sah sie grübelnd an. Dann lächelte er bitter. “Meine aufrichtige kleine Frau”, sagte er. “Da wird einfach nichts unter den Teppich gekehrt.”
    Der Kellner kam mit dem Wein. Zeke nahm die Flasche und sagte: “Danke, ich schenke selbst ein.”
    Marianne wartete, bis beide Gläser gefüllt waren. Dann wiederholte sie ihre Frage. “Vertraust du mir, Zeke?”
    “Nein.”
    Das hatte sie zwar erwartet, aber es traf sie doch. “Na, danke.” Diesmal klang ein bitterer Ton in ihrer Stimme mit.
    Zeke hörte es und sah sie aufmerksam an. “Ich habe Angst, dass du mich eines Tages so sehen wirst, wie ich es selbst tue.”
    “Und wie?”
    “Als nicht liebenswert.”
    O Zeke, Darling, dachte sie. Sie sagte kein Wort und tat alles, um sich nichts anmerken zu lassen.
    Offenbar vergeblich, denn er sagte rau: “Kein Mitleid, Marianne, das wäre das Letzte. Ich habe mir mein Leben selbst aufgebaut. Ein verdammt gutes Leben.
    Der Name Buchanan wird überall gefürchtet und respektiert.”
    Dass er seinen Namen erwähnte, brachte sie auf eine Idee. Sie trank einen Schluck Wein, ehe sie ruhig

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