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Wie Kinder heute lernen

Titel: Wie Kinder heute lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Korte
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lesen, haben dadurch jede Menge Vorteile: Sie fallen in der Schule besonders in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern durch ihr großes Allgemeinwissen auf. Sie verstehen es besser, ihre Argumente für oder gegen einen Sachverhalt zu vertreten und anderen verständlich zu machen. Sie finden es nicht ungewöhnlich, dass Mitschüler oder auch der Lehrer eventuell eine ganz andere Meinung vertreten, und sie erlernen schneller die Kunst des Diskutierens. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass Zeitunglesen ebenso wie das Lesen von Büchern automatisch die Lese- und Rechtschreibfähigkeit eines Kindes trainiert.

Fernsehen, um zu lernen
    In Deutschland sehen 6- bis 13-Jährige bereits durchschnittlich 91 Minuten am Tag fern. Fernsehen ist im Jahr 2008 nach wie vor das Leitmedium für die Jugendlichen. Da aber die Nutzungszeiten für den Computer vor allem bei den über 13-Jährigen steigen, könnte es sein, dass für diese Altersgruppe der PC bald diese Funktion übernimmt.
    Kinder müssen aber erst lernen, mit dem Fernsehen richtig umzugehen. Es gibt einige Sendungen, die insbesonders für Kinder geeignet sind, weil sie nicht nur unterhalten, sondern auch Wissen vermitteln. Welche Sendungen für Kinder die richtigen sind, können Eltern beurteilen, indem sie sie zusammen mit ihren Kindern ansehen und Kritiken in Fernsehzeitschriften lesen. Eine gute Informationsquelle für Kinderfernsehsendungen sind auch die Webseiten www.flimmo.de und www.schauhin.de . Ältere Kinder ab der vierten Klasse sollten auf jeden Fall regelmäßig Nachrichten sehen - etwa die Kindernachrichten, die auf diversen Kanälen gesendet werden; sie werden aber bald auch in der Lage sein, die normalen Nachrichten zu verstehen.
    Inzwischen verfügt fast die Hälfte der 13- bis 15-Jährigen über einen eigenen Fernseher. Unter den 16- bis 17-Jährigen sind es sogar 70 Prozent. Überraschenderweise hat selbst unter den Sechsjährigen fast jeder Vierte einen Fernseher im eigenen Zimmer stehen. Man könnte ketzerisch fragen, worin das Problem besteht, verhindert der Zweit- oder gar Drittfernseher doch unerquickliche Diskussionen bei der Programmauswahl. Die Schwierigkeiten fangen schon damit an, dass sich durch die Verfügbarkeit eines eigenen Fernsehers der tägliche Fernsehkonsum bei Kindern um etwa eine Stunde erhöht. Unter der Woche bedeutet dies eine durchschnittliche Erhöhung von zweieinhalb auf etwa dreieinhalb Stunden, am Wochenende gar auf vier bis fünf Stunden. Kinder mit eigenem Fernseher verbringen damit über das Jahr verteilt mehr Zeit vor dem Fernseher als im Schulunterricht. Aber nicht nur das passive Vor-dem-Fernseher-Sitzen an sich ist
problematisch, sondern auch das, was die Kinder sich ansehen. So ergab eine weitere Befragung, dass mehr als die Hälfte der zwölf- bis 17-jährigen Jungen häufig jugendgefährdende Filme nach 23 Uhr anschauen. Bei den Mädchen scheint dieser Trend weniger ausgeprägt, bei ihnen sind es nur 25 Prozent.
    Gerade bei jüngeren Kindern müssen Eltern die tägliche Fernsehzeit begrenzen und genau darauf achten, welche Sendungen ihre Kinder sehen. In den meisten Fernsehern ist heute eine Kindersperre integriert, mit der Eltern nicht gewünschte Sendungen blockieren oder Fernsehen für Kinder in Abwesenheit der Eltern komplett unmöglich machen. Wer vor dem Fernseher sitzt, tobt zwangsläufig nicht mit Freunden durch die Wiesen, erklimmt nicht die Klettergerüste des nahe gelegenen Spielplatzes oder fährt nicht Fahrrad. Zu viel Fernsehkonsum führt dazu, dass Kinder weniger Sport treiben, weniger frische Luft atmen und mehr Fastfood und Knabbereien zu sich nehmen. Insofern sollten Eltern eine gute Mischung der Aktivitäten im Auge haben, wobei - und das wissen auch die meisten Eltern - sich Phasen mit gewisser Schwerpunktsetzung abwechseln können. Einmal ist der Sportverein das Zentrum des kindlichen Denkens, dann wiederum die Fernsehserie am Nachmittag. Ein vernünftiges Zeitmaß für das Fernsehverhalten von vier- bis sechsjährigen Kindern ist 15 bis 30 Minuten am Tag, bei Sechs- bis Zehnjährigen 30 bis 45 Minuten. Aber auch hier kommt es wesentlich darauf an, wann was angeschaut wird. Hat ein Kind seinen eigenen Fernseher im Kinderzimmer, kann weder der Inhalt noch das, was konsumiert wird, wirklich kontrolliert werden.
Radio hören ist gar nicht unmodern
    Auch im Radio gibt es Sendungen, in denen Wissenswertes vermittelt wird. Hier sollten sich Eltern ebenfalls über kindgerechte Programme

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